Knoblauch © Gayvoronskaya_Yana/shutterstock.com

Knoblauch als natürlicher Schädlingsbekämpfer

Als natürliches Antibiotikum ist er vielen bereits bekannt. Doch Knoblauch ist nicht nur ein gesundes Lebensmittel, sondern auch im Garten als altbewährtes Hausmittel der Natur einsetzbar: Er gilt nicht umsonst als der beste Freund des Gärtners!

Bei der Frage, ob Knoblauch in der Küche fehlen kann oder nicht, scheiden sich die Geister. Egal, über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Wo der Knoblauch aber definitiv zum Einsatz kommen sollte, ist in Ihrem Garten! Warum und wie man mit Knofel erfolgreich gartelt, erfahren Sie hier in unserem Knoblauch-Guide für den Garten.

 

Knoblauch gegen Blattläuse und andere Schädlinge

Als Hobbygärtner haben Sie bestimmt schon mehrmals gegen sie angekämpft: Blattläuse. So viele Pflanzen auch befallen sein mögen, und so rasch Sie Ihre Pflanzen schädlingsfrei machen wollen, greifen Sie keinesfalls sofort zu einem chemischen Schädlingsbekämpfer! Hier drei schonende Möglichkeiten, wie Sie mit Knoblauch gegen Blattläuse & Co vorgehen:

  1. Stecken Sie eine (halbierte) Knoblauchzehe in die Erde, nahe der betroffenen Pflanze(n). Dabei sollte die Spitze der Zehe herausschauen. Kann übrigens auch gegen Mäuse helfen. Stecken Sie hierzu die Knoblauchzehe am besten in die Gänge der Mäuse, z. B. um Ihr Kartoffelbeet. Die Mäuse schrecken vor der „duftenden“ Absperrung zurück und die Ernte wird prächtig. Diese Methode eignet sich auch bei Zimmer- und Balkonpflanzen.
  2. Binden Sie Knoblauchblätter des jungen Knoblauchs um den Stängel der betroffenen Pflanze. Dies ist bei einzelnen befallenen Pflanzen hilfreich und beseitigt Mehltau und Blattläuse effizient.
  3. Stellen Sie einen Knoblauch-Sud her. Weichen Sie drei bis fünf Zehen über Nacht in Wasser (ca. 1 Liter) ein, und kochen Sie den Sud für 30 Minuten einmal auf. Gießen Sie die Pflanze(n) am nächsten Tag damit oder besprühen Sie die Pflanzen mit dem Knoblauch-Tee. Bei regelmäßiger (!) Anwendung verschwinden nicht nur Blattläuse, sondern auch Spinnmilben, Raupen, Thripse, Maden oder Schnecken.

Knoblauch im Garten pflanzen: Welche Pflanzen mögen ihn?

 

Welche Pflanzen sich besonders gut mit Knoblauch vertragen, haben wir im Folgenden zusammengefasst:

  • Knoblauch & Karotten: Als Mischkultur mit Karotten eignet sich der Knoblauch hervorragend, denn die Möhrenfliege nimmt vor seinem Geruch Reißaus.
  • Knoblauch & Erdbeeren: Knoblauch und Erdbeeren harmonieren in einem Abstand von ca. einem halben Meter perfekt. Blattfleckenkrankheit und Grauschimmel, gefürchtete Krankheiten bei den Erdbeeren, mögen Knoblauch nicht. Am besten platzieren Sie zwischen jeweils zwei Erdbeerstauden eine Knoblauchzehe und stecken sie drei bis fünf Zentimeter tief ins Beet. Erdbeeren gedeihen übrigens auch gut in Nachbarschaft von Borretsch, Zwiebeln, Porree, Schnittlauch, Schalotten, Ringelblumen, Dill, Melisse und Kamille. 
  • Knoblauch & Obstbäume: Auch Obstbäume profitieren von der Wunderwaffe Knoblauch. Wenn er in den Baumscheiben gedeiht, werden die Blätter nicht von der Kräuselkrankheit befallen, denn Läuse und Ameisen verziehen sich und auch die Wühlmäuse gehen dann nicht mehr an die Wurzeln.
  • Knoblauch & Gemüse/Salat: Im zeitigen Frühjahr können Sie den Knoblauch auch ins Mistbeet stecken, denn dort hält er die Blattläuse von den jungen Salatpflanzen fern. Unter Tomatenpflanzen hilft eine Reihe Knoblauch gegen die Braunfäule.
  • Knoblauch & Blumengewächse: Die Abwehrkräfte des Phloxes werden gestärkt, wenn er gemeinsam mit zwei Knoblauchzehen eingepflanzt wird. Dabei werden diese direkt zwischen die Wurzelstöcke gesetzt. Dann befällt der Mehltau die Flammenblume garantiert nicht. Bei Rosenstauden hält Knoblauch z. B.  Blattläuse und Pilze fern. Knoblauch soll außerdem den Duft der Rosenblätter verstärken. 

So gedeiht der Alleskönner

Knoblauch braucht guten lehmigen bis sandigen, vor allem durchlässigen Boden und möglichst viel Sonne. Sie können entweder die Zehen oder die kleinen Brutzwiebel (Bulbillen) einsetzen. Aus den Bulbillen entwickeln sich im ersten Jahr die Rundlinge, im Folgejahr werden ganze Knoblauchknollen daraus.

Für den Verzehr werden die Zehen am besten im September oder Oktober gesteckt und im Juli und August des folgenden Jahres geerntet. Bauen Sie den Knoblauch möglichst nicht in unmittelbarer Nähe zu Zwiebeln, Lauch und Schnittlauch an, denn diese Pflanzen können von der Lauchminierfliege befallen werden. Knoblauch ist bis auf diesen Schädling und die Knoblauchfliege aber sehr robust und widerstandsfähig. nkheiten.

Zur Schädlingsbekämpfung stecken Sie die Knollen ab April ins Freiland. Er kann aber auch noch den ganzen Sommer über nachgepflanzt werden, wobei Sie Monokulturen vermeiden sollten, da der an sich genügsame Knofel ansonsten von Mehltau befallen werden könnte.

Knoblauch biologisch düngen und pflegen

Der ideale Knoblauch-Boden sollte mit zwei bis drei Litern Kompost pro Quadratmeter bedeckt werden. So stellen Sie sicher, dass ausreichend Nährstoffe in den Boden gelangen. Das Hauptwachstum der Knoblauchpflanze ist bis Ende Mai abgeschlossen. In dieser Zeit können Sie ein- bis zweimal mit schwach dosierter Brennesseljauche düngen. Gießen müssen Sie den Knoblauch nicht übermäßig. Wichtig! Achten Sie darauf, dass die Blätter beim Gießen immer trocken bleiben! Winterknoblauch können Sie im Frühjahr und zweimal in der Wachstumsphase hacken. Tipp: Mulchen Sie den Boden mit etwas Stroh, der Knoblauch wird es Ihnen danken.

Knoblauch ernten und richtig lagern

Ende Juni beginnen sich die Blätter der Knoblauchpflanze gelb zu verfärben. Wenn zwei Drittel der Pflanze gelb sind, können Sie mit der Ernte beginnen. Achten Sie darauf, dass die Knollen bei der Ernte noch ungeöffnet sind. Einzelne Zehen sind nicht sehr lange haltbar. Die geernteten Knollen sollten Sie einige Tage an einem schattigen Ort aufhängen, sodass sie gut trocknen können. Lagern Sie die Knollen anschließend kühl und trocken, denn so sind sie bis zu acht Monate haltbar.

AutorIn:
Datum: 29.09.2021
Kompetenz: Garten und Zaun

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