Großaufnahme einer braun-beigen Dörrobstmotte, die Lebensmittel befällt auf weißer Hauswand

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Hilfe Motten - was tun?

Ob Kleidermotten oder Lebensmittelmotten, kaum ein Schädling im Haus, der so stört wie der nahe Verwandte des Schmetterlings. Wir sagen Ihnen, was zu tun ist, um sie wieder los zu werden.

Der Schreck ist groß. Egal ob Sie Ihr Lieblingsstück aus dem Kleiderschrank nehmen und plötzlich ein oder zwei kleine Fraßlöcher finden; oder ob Sie am Sonntagmorgen im Müsli verdächtige Fäden entdecken. Motten gehören zu den unliebsamen Schädlingen im Haushalt und nahezu jeder musste sich schon einmal mit ihnen herumschlagen. Den kleinen Biestern Herr zu werden ist wahnsinnig schwer, und was immer gilt: vorbeugen, vorbeugen, vorbeugen!

Aussperren unmöglich

Das Gemeine an Motten ist, wir können sie gar nicht erst abhalten in unser Haus einzudringen. Nicht selten kaufen wir Lebensmittelmotten schon direkt mit der Packung ein. Auch Kleidermotten können wir nicht abhalten, in unseren Gewandkasten zu fliegen. Ein geöffnetes Fenster reicht, um von draußen herein zu Wollpullis, Hosen & Co zu flattern. Da hilft nur eines: den Plagegeistern die Ankunft so ungemütlich wie nur möglich zu machen.

Das können sie nicht riechen

Alle Mottenarten haben eines gemeinsam: ihren empfindlichen Geruchssinn. Der Klassiker ist das Lavendelsäckchen – doch zurzeit prüft die Forschung, ob die Motten nicht mittlerweile resistent gegen diese Duftabwehr sind. Aber auch Gerüche gefallen den Tierchen so überhaupt nicht:

  • Zitronenöl: Geben Sie einige Tropfen des ätherischen Öls in heißes Wasser und wischen Sie damit Kästen und Kommoden aus.
  • Zedernholz: Effektiv, aber auch teuer! Einfach ein Tuch beträufeln und in den Kasten legen. (In das Putzwasser geben funktioniert auch). Günstiger sind Zederholzscheiben oder mit Spänen gefüllte Zedernholzsäckchen.
  • Duftende Kräuter: Neben Lavendel gibt es noch andere Kräuter, deren Duftmoleküle Motten abhalten. Steinklee gehört dazu, aber auch Thymian, Rosmarin, Minze, Waldmeister und Eberraute. Einfach als Sträußchen oder in getrockneter Form in einem Säckchen zwischen das Gewand legen.
  • Seifen, Duftkerzen & Parfüm. Letztlich hilft vieles, was intensiv riecht, ohne Ihre eigene Nase zu sehr zu strapazieren. Probieren und testen also durchaus erwünscht.

Wenn der Befall schon da ist

Haben es sich die Motten schon zwischen Hosen und Hemden gemütlich gemacht, hilft im ersten Schritt nur der Großwaschtag. Alles was heiß gewaschen werden kann, sollte auch nicht geschont werden. Bei empfindlichen Kleidungsstücken hilft die Tiefkühltruhe. Eine Woche bei Minusgraden tötet die Larven ab. Danach unbedingt den Schrank mit entsprechenden Duftmitteln gründlich auswaschen und die frische Wäsche neu einsortieren. Teure Kleidung am besten in einen Leinensack oder eine Hülle aus reiner Baumwolle geben. Beides ist für Motten nicht verdaubar.

Motten in Mehl & Co

Bei befallenen Lebensmitteln hilft nur wegwerfen, ausnahmslos. Empfindlichen Menschen kann der Verzehr verseuchter Nahrung schlecht bekommen und sogar eine allergische Reaktion auslösen. Und ist der Befall groß, werfen Sie bitte auch die Lebensmittel fort, die augenscheinlich noch mottenfrei sind. Die kleinen Larven können sich durch Plastikverpackungen bohren, wie auch durch kleinere Gewinde. Gut möglich, dass die Plagegeister sich schon weiter verbreitet haben, als Ihnen auf den ersten Blick erscheint.

Letzte Rettung: Schlupfwespen

Wenn alle Vorbeugemaßnahmen nichts helfen, Sie aber vor Einsatz einer Chemiekeule zurückschrecken, dann könnten Schlupfwespen die Lösung für Sie sein. Schlupfwespen sehen mehr nach Gelsen aus, als nach Wespen – ihre Larven sind aber Parasiten für allerlei Schädlinge. Für den Mensch sind diese Insekten vollkommen harmlos (stechen nicht!), doch die Tiere legen ihre Eier in die der Motten. Die Mottenlarve stirbt in ihrem Ei, die Schlupfwespe schlüpft stattdessen und legt erneut ihre Eier in Motteneier ab. Zu kaufen gibt es die Schlupfwespen im Handel oder im Internet und sie werden als Eier geliefert. Die Maßnahme dauert jedoch etwa drei Monate und muss in dieser Zeit mehrmals wiederholt werden.

AutorIn:
Datum: 11.08.2017
Kompetenz: Schädlingsbekämpfung

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