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Schädlinge und Nützlinge

Ein starkes Wespenjahr steht bevor

Das Frühjahr war mild und trocken, Schafskälte gab es keine - die besten Voraussetzungen für ein besonders starkes Wespenjahr also. Wir sagen Ihnen, was zu tun ist, wenn sich bei Ihnen ein Staat angesiedelt hat.

Die meisten Haus- und GartenbesitzerInnen brechen nicht gerade in Freudenstürme aus, wenn sie ein Wespen- oder Hornissennest an der Hausmauer, unterm Dachstuhl oder in einem Baum - gerne nisten sie sich auch im Gartenhäuschen ein - entdecken. Dabei sind diese Insekten sehr nützlich. Sie fressen andere Insekten, darunter zahlreiche Schädlinge wie Blattläuse oder Raupen und fungieren auch als Bestäuber von Blüten, und das sogar bei Wind und Regen, wo jede Biene lieber in ihrem Bau bleibt. Trotzdem können die Summer zu Plagegeistern und - wenn ein Familienmitglied allergisch ist, sogar zur Gefahr werden. Wir haben deshalb ein paar Tipps, wie Sie den unerwünschten Wespen- oder Hornissenstaat wieder loswerden.

Wespen überleben nur eine Saison

Sie bauen ihre Nester besonders gern in hohlen Bäumen und an geschützten Hauswänden, Dauergäste werden die Wespen aber nicht, im Herbst sterben sie nämlich, und der Wespenbau wird dann auch nicht mehr besiedelt. Geht also aufgrund seiner Positionierung keine unmittelbare Gefahr von einem Wespennest aus, sollten Sie einfach den Sommer abwarten und dann das leere Nest entfernen. Sobald dieses leer ist, können Sie das nämlich selbst machen.

Neue Heimat für die Wespen

Ein noch bevölkertes Wespennest muss auf jeden Fall von einem Profi entfernt oder umgesiedelt werden. Nachdem der Fachmann die Größe des Volkes und dessen Flugverhalten eruiert hat, wird er - übrigens immer in der Morgen- oder Abenddämmerung, da die Bewohner im Halbdunkel nicht fliegen - zur Tat schreiten. Zuerst wird das Nest mit Wasser besprüht, dann mit einem speziellen Netz oder Tuch umschlossen und schließlich mit einem Spachtel vorsichtig gelöst. Das Nest wird dann in einem verschlossenen Behälter in der Natur ausgesetzt. Übrigens: die Feuerwehr entfernt solche Nester nur im unmittelbaren Notfall, ansonsten muss der Einsatz gezahlt werden!

Hornissen sind keine Killer!

Die Ammenmärchen über den Tod nach einem Hornissenstich halten sich wacker, doch Fakt ist, dass eine Hornisse nicht giftiger als eine Wespe ist. Darüber hinaus sind Hornissen sehr friedliche und scheue Insekten, die sich zudem äußerst selten in der Nähe von Menschen niederlassen. Sie sind eine geschützte Insektenart, Nester werden also immer umgesiedelt, was vorher jedoch genehmigt und nur vom Fachmann durchgeführt werden darf.

Bei Bienen Imker verständigen

Honig- und Wildbienen sind unverzichtbar für unser Ökosystem. Meist halten sich Bienen vom Menschen fern, zudem sind sie im Gegensatz zur Wespe Vegetarier, also auch nicht sonderlich an unseren Grillköstlichkeiten interessiert. Wilde Bienenvölker, die plötzlich im Garten auftauchen und dort bleiben, kann jeder Imker sicher und schonend umsiedeln.

AutorIn:
Datum: 24.07.2018
Kompetenz: Schädlingsbekämpfung

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