Wühlmaus Tier © Rudmer Zwerver/shutterstock.com

Wühlmäuse: So werden Sie die Schädlinge los

Wühlmäuse arbeiten unterirdisch, lassen sich nur ungern blicken und sind schwer zu fangen. Was kann man also gegen sie tun? Und wie weiß man überhaupt, ob es tatsächlich eine Wühlmaus ist, die im Garten ihr Unwesen treibt?

 

Im Vergleich zu Läusen oder Schnecken ist die Wühlmaus (auch "Schermaus", "Wollmaus", "Erdratte") ein einigermaßen großer "Gegner". Das heißt aber nicht, dass sie leicht aufzuspüren oder zu beseitigen wäre. Um den ungebetenen Gast im Garten wieder loszuwerden, gibt es verschiedene Bekämpfungmaßnahmen, wobei am besten mehrere davon gleichzeitig zum Einsatz kommen. Zunächst aber stellt sich die Frage, ob es sich wirklich um eine Wühlmaus im Garten handelt oder vielleicht doch um den vergleichweise harmlosen Maulwurf.

Haben Sie Wühlmäuse? Erkennen Sie die Anzeichen

Kein Zweifel an seiner Anwesenheit besteht natürlich, wenn Sie das Nagetier zufällig im Garten sichten. Die Wühlmaus wird ca. 22 Zentimeter groß, hat einen langen Schwanz und ein sandfarbenes bis schwarzes Fell. Untrüglich auch folgendes Anzeichen: die kleinen Hügel, die die Wühlmaus hinterlässt. Wühlmäuse verschaffen sich ihren Eingang ins Erdreich nämlich durch kleine Gänge, neben denen sich zuverlässig kleine, relativ flache Erdhäufchen finden. Diese sind meist auch mit Wurzeln und Pflanzen bedeckt.

Schadbild an Pflanzen

Im Gegensatz zum nützlichen Maulwurf, der ja Insektenfresser ist, ernährt sich die Wühlmaus hauptsächlich von Pflanzen, genauer gesagt, deren Wurzeln. Bevorzugt nagt Sie an Karotten, Kohl, Sellerie, aber auch an Tulpenzwiebeln, Gräsern und an Obstbaum-Wurzeln. Die Nager werden ihrem Namen gerecht und durchwühlen auf der Suche nach Nahrung unermüdlich den Garten. Dies sorgt für eine Zerstörung der Grasnarben und Grünflächen. Die unterirdischen Schäden zeigen sich erst zeitverzögert: Pflanzen und Bäume, deren Wurzeln schon in den Wintermonaten angeknabbert wurden, treiben dann im Frühjahr schlecht oder gar nicht aus. Pflanzen und Bäumchen können durch die beschädigten Wurzeln sogar so weit gelockert werden, dass sie problemlos aus der Erde gezogen werden können.

Schon beim Einpflanzen vorbeugen!

Vorsorge ist besser als Nachsorge: Pflanzt man z. B. Obstbäume, ist es ratsam, das Loch etwas breiter auszuheben, es mit einem Wühlmausgitter (Maschenweite: 13 bis 16 Millimeter) dder einem Hasengeflecht auszulegen und das Gitter dann bis zum Stamm einzuschlagen. So sind die Wurzeln vor den Wühlmäusen geschützt. Ähnlich kann man bei Tulpen & Co vorgehen: ein um die Blumenzwiebeln gelegtes Drahtgeflecht hält die Mauszähne ab. Kunststoffkörbe tun dies hingegen nicht! Übrigens: Narzissen-Blumenzwiebeln stehen nicht am Speiseplan der Wühlmäuse.

Was tun gegen Wühlmäuse?

Sind sie einmal da, sind Mausefallen die zuverlässigste und umweltfreundlichste Methode gegen die Eindringlinge. Die im Handel erhältlichen Fallen werden mit einem Köder (am besten Karotten oder Sellerie) bestückt und vor den Ausgängen der Maus aus dem Erdreich platziert. Für einen 500 Quadratmeter großen Garten benötigen Sie etwa 50 Fallen. Wichtig ist dabei, dass beim Aufstellen Handschuhe benutzt werden und die Falle schon in Kontakt mit Erde und Pflanzen gekommen ist, um "unverdächtig" zu riechen (die Wühlmaus hat einen sehr guten Geruchssinn!). Reiben Sie die Fallen dazu einfach mit Erde ab. Der Erfolg der Maßnahme sollte spätestens nach einem Tag kontrolliert werden - solange Tiere gefangen werden, sollten weiterhin Fallen an denselben Orten aufgestellt werden. Im Herbst bis ins Frühjahr sind die Erfolgsaussichten, die Schädlinge zu fangen, am größten, da dann das Futter knapper ist. Im Sommer werden Sie wenig erfolgreich sein. Neben der zeitlichen Einschränkung ist der größte Nachteil der Mausefallen, dass - je nach Falle - lebendig oder tot gefangene Tiere beseitigt werden müssen.

Wühlmäuse natürlich bekämpfen mit Hausmitteln

  • Abwehrpflanzen: Pflanzen können helfen, Wühlmäuse zu vertreiben bzw. sie gezielt woanders hinzulocken. Kaiserkrone, Kreuzblättrige Wolfsmilch, Steinklee, Basilikum,  Knoblauch und Hundszunge sollen Wühlmäuse fernhalten. Mit der Topinambur-Pflanze kann man den umgekehrten Weg beschreiten und versuchen, das Fressverhalten der Mäuse zu steuern. Da sie die Knolle der Pflanze gern fressen, können sie im besten Fall davon abgebracht werden, an anderen Pflanzenwurzeln und Blumenzwieblen zu knabbern. 
  • Gestank: Wühlmäuse mögen nichts, das stinkt. Der Geruch von Buttersäure, auf kleine Stoffreste gegossen und in den Gängen verteilt, kann Wühlmäuse vetreiben. Auch vor dem Geruch der Gartengloxinien-Knolle sollen die Schädlinge Reißaus nehmen. Eine recht gute Maßnahme ist es auch, regelmäßig einen Schuss hochprozentigen Alkohols (z. B. Brennspiritus) in die Gänge zu schütten. Thujazweige oder Nussbaumblättern in die Gänge zu legen, kann ebenfalls helfen.
  • Geräusche: Klingt zugegeben etwas skurril, aber auch ein in einer Blechdose vergrabener laut tickender Wecker soll Wühlmäuse schon erfolgreich vertrieben haben. Wie bei Maulwürfen, soll außerdem eine schräg in den Boden gegrabene Flasche (Öffnung nach oben) helfen. Vor dem vom Wind erzeugten Pfeifgeräusch flüchten die Mäuse.
  • Vierbeiner: Katzen und Hunde helfen effektiv bei der Jagd nach Wühlmäusen. Mit Hilfe von Haufen aus totem Holz oder Steinen in einer Ecke des Gartens kann man außerdem versuchen, den Wühlmausfeind Mauswiesel anzulocken.

Giftköder und Bodenbehandlung mit Karbid

Giftköder auf der Basis von Karotten (im Gartenfachhandel erhältlich) können vor den Erdeingang gelegt werden und sollten die Wühlmaus anlocken. Vor allem wenn Nahrung knapp ist, werden die Köder angenommen. Der Boden selbst kann mit dem Wirkstoff Calciumcarbid bearbeitet werden, welcher in der Erde Schwefel- und Ammoniakgase bildet und die Wühlmaus so zumindest vertreiben kann. Nachteil: Die Verwendung von chemischen Schädlingsbekämpfern ist nicht jedermanns Sache. Abgesehen davon sollte auf Gift im Garten wirklich verzichtet werden.

AutorIn:
Datum: 24.02.2022
Kompetenz: Schädlingsbekämpfung

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