Scribble eines Kellerraumes mit Stehleiter und Dämmplatten an der Seite, Teile der Kellerdecke bereits gedämmt

© Mario Ewald/wohnnet Medien

Decke abhängen mit System in 8 Schritten

Um den Abstand vom Boden zur Rohdecke zu verringern, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Am schnellsten und einfachsten geht es mit einem Abhängesystem. Wir zeigen Ihnen, wie Sie vorgehen.

Sie leben in einem Altbau mit extrem hohen Wänden und Ihre Heizrechnung gefällt Ihnen so gar nicht? Oder Sie möchten für Schallschutz zur oberen Wohnung sorgen? Auch ein neues Beleuchtungssystem würde Ihre moderne Einrichtung perfektionieren? Eine abgehängte Decke könnte die Lösung sein.

 
 

Abhängesysteme erleichtern Ihnen die Arbeit

Für einen größeren Abstand zur Rohdecke gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Früher wurde in so einem Fall an den Wänden eine rundumlaufende Rahmenkonstruktion gedübelt, auf die längs oder quer zum Raum Zwischenträger geschraubt wurden. Darauf wurden dann Nut-Federelemente montiert, die die parallel dazu eingelegte Dämmung verdeckten und zuletzt die fertige Decke ergaben. Mittlerweile werden von einigen Firmen Abhängesysteme angeboten, die ein solches Vorhaben wesentlich erleichtern.

Montagesysteme werden für Metall- und Holz-Unterkonstruktionen angeboten. Gängig sind spezielle Drähte mit rechtwinklig gebogenen Befestigungsösen, die in ankerförmige Abhänger eingeschoben und mit einer Spannfeder justiert werden. Sehr montagefreundlich sind auch die so genannten Nonius-Abhänger. Sie bestehen aus zwei ineinanderliegenden, gelochten U-Profilen mit unterschiedlichen Lochteilungen, die mit einem Splint verbunden werden und sehr präzise Höhenjustierungen erlauben. Bei Metall-Unterkonstruktionen setzt man als Grund- und Tragelemente CD-Profile ein.

Die Decke muss aus Schallschutzgründen freischwingend sein, was bedeutet, dass die Beplankung die Wände nicht berühren darf. Wenn der Schall- und gleichzeitig der Wärmeschutz weiter verbessert werden sollen, verlegt man Dämmstoffelemente im Deckenhohlraum. Wenn die darüber liegenden Räume nicht beheizt sind, ist eine Dampfbremse nötig. Sie wird entweder von unten an die Lattung getackert oder bei Metallkonstruktionen mit einem speziellen Doppelklebeband befestigt.

Decke selbst abhängen – Schritt für Schritt

Eine abgehängte Decke heißt nicht gleich niedrige Raumhöhen. Erfolgt die Abhängung aus rein optischen Gründen, reichen schon wenige Zentimeter aus. Soll der Abstand zur Rohdecke künftig zwischen 4 und 12,5 cm betragen, dann können Sie diese Arbeit einfach selbst übernehmen. Der Handel bietet hier super Lösungen mit Direktabhängern, Sie können auf die Holzunterlattung komplett verzichten.

1. Schritt:

Zeichnen Sie mit Hilfe einer Wasserwaage die Einbauhöhe der Profile an den Wänden an. Achten Sie dabei auf eine gerade Ausrichtung! Gerade Altbauten bestechen selten durch gerade Wände und Decken.

Bevor die UD-Wandanschlussprofile festgeschraubt werden, Dichtungsband auf die Wandseite dieser anbringen, alle 50 cm Dübellöcher bohren und die Profile festschrauben.

2. Schritt:

Legen Sie nun die Position der Grundlattung fest (Schnurschlag!) und markieren Sie die Positionen der Latten. Jetzt die Löcher bohren und die Direktabhänger mittels Dübel und Schrauben befestigen.

3.Schritt:

Nun wird die Grundlattung des Systems an den Direktabhängern befestigt und kontrolliert, ob die Lattung auch nicht durchhängt. Soll die Decke noch eine Dämmung erhalten, diese jetzt in die Grundlattung einlegen. Tipp: Befindet sich oberhalb der Decke ein kalter Raum (unbewohnter Dachboden, Spitzboden, etc.) darf auch die Dampfbremse nicht fehlen!

4. Schritt:

Nun werden die Querlatten (Traglattung) angebracht. Dafür die Leisten an der Grundlattung befestigen (Abstand max. 50 cm!) – je nach Plattenlänge in einem Abstand von 41,5 bis 50 cm. In den Herstellerangaben finden Sie die genauen Abstände.

5. Schritt:

Ritzen Sie jetzt die Gipskartonplatten auf der benötigten Länge ein und brechen Sie sie über eine scharfe Kante. Die Schnittkanten dann mit dem Cuttermesser schräg anfasen und mit dem Raspelhobel glätten.

6. Schritt:

Nun die Gipsplatten mit Schnellbauschrauben (Feingewinde bei Metall, Grobgewinde bei Holz) quer zur Traglattung anbringen – am besten arbeiten Sie hierfür zu zweit und immer von der Plattenmitte nach außen. Die nächste Plattenreihe mit einem 40-cm-Versatz anbringen. Achtung: Es dürfen keine Kreuzfugen entstehen!

7. Schritt:

Grundieren Sie nach Anbringen sämtlicher Platten die Schnittkanten, um eine ebene Basis für die Spachtelmasse zu erhalten. Nun die Platten quer zur Fuge verspachteln, trocknen lassen und scharf abziehen, damit eine glatte Oberfläche entsteht. Am Ende die Ansätze mit dem Spachtel abstoßen.

8. Schritt:

Zum Schluss wird mit einer Glättkelle die Spachtelmass auf die Platten aufgetragen und breit abgezogen. Etwaige Unebenheiten können Sie nach Trocknung noch abschleifen.

Was Sie brauchen:

Kein Selbermach-Projekt ohne die nötigen Materialien und vor allem das passende Werkzeug. Finden Sie hier auf einen Blick, was Sie für die einzelnen Arbeitsschritte benötigen.

  • Deckenabhängsystem mit UD-Wandanschlüssen und CD-oder Holzprofilen
  • Direktabhänger
  • Dichtungsband
  • Passende Dübel & Schrauben
  • Evt. Dämmung & Dampfbremse
  • Gipskartonplatten
  • Pinsel
  • Schnellbauschrauben
  • Spachtel & Tiefengrund
  • Wasserwaage
  • Bohrmaschine & Akkuschrauber
  • Cuttermesser
  • Raspelhobel
  • Spachtel


Tipp: Diese DIY Anleitung vermittelt Ihnen in groben Schritten den Arbeitsablauf für Ihr Projekt. Nicht versierten und ungeübten Heimwerkern empfehlen wir aufgrund der Komplexität der Arbeiten die Beauftragung eines Profiunternehmens. Achten Sie bei der Umsetzung auf die Einhaltung der persönlichen Sicherheit, tragen Sie, wenn erforderlich, die passende Schutzkleidung. Lassen Sie die hier beschriebenen Arbeiten von Fachleuten ausführen, wenn Sie mit den Materialien, Arbeitsvorgängen und Arbeitsregeln nicht vertraut sind.

 
 

 
 
 
 

AutorIn:
Datum: 13.02.2018
Kompetenz: Trockenbau

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