Think green! Billiger heizen mit Strom
Erneuerbare Energien sind unausweichlich unsere Zukunft. Und da der größte Teil der Energie in einem Haushalt verheizt wird, lässt sich da auch am meisten tun. Heizen mit Strom könnte die Lösung der Zukunft sein.
Durch steigende Energiepreise bei Öl und Gas wird zukünftig das Heizen mit Strom wieder interessant. Außerdem schreitet die Entwicklung elektrischer Heiztechniken stetig voran. Photovoltaikmodule können zum Beispiel ihre erzeugte Wärmenergie über einen Heizstab in einen Wärmespeicher einspeisen. In Verbindung mit einer effizienten Wärmepumpe lohnt sich die Nutzung des selbst erzeugten Stroms im eigenen Haus besonders. Denn die Wärmepumpe vervielfacht den solaren Energieertrag, indem sie aus einem Kilowatt Solarstrom und der Wärme aus der Luft oder dem Erdreich das bis zu Fünffache an Heizwärme erzeugt.
Altbaubesitzer, die oft keine Möglichkeit haben, eine moderne Heizungsanlage einzubauen, können statt stromschluckender Nachtspeicheröfem Infrarotheizungen installieren. Ihre Vorteile sind eine angenehme Strahlungswärme, keine Wartungskosten und ein vergleichsweise geringer Anschaffungspreis.
Schlüsseltechnologie Speicher
Damit Strom aus erneuerbaren Energien gleichmäßig kostengünstig zur Verfügung steht, muss der überschüssige Strom gespeichert werden. Das ist derzeit nicht möglich. Eine bereits gängige Lösung sind Pumpspeicherwerke. Energie wird durch Hinaufpumpen von Wasser in großen Becken gespeichert und bei Bedarf wieder hinuntergelassen. Turbinen und Generatoren erzeugen damit elektrische Energie. Österreich ist hier aufgrund seiner Alpenlage führend und setzt auf einen weiteren Ausbau. Allerdings sind Pumpspeicherwerke kritisch, da durch den Bau der Speicherbehälter stark in die Umwelt eingegriffen wird.
Alternative gesucht
Fieberhaft wird an neuen Ideen zur Speicherung der Energie geforscht. Wissenschaftlern des Zentrums für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Stuttgart ist es gelungen, Strom aus regenerativen Energien in Methan umzuwandeln, das problemlos speicherbar ist. Das neue Verfahren wurde in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES entwickelt. Das österreichische Partnerunternehmen ETOGAS beschäftigt sich mit der industriellen Umsetzung. Der Vorteil dieser Technik besteht darin, dass die gesamte vorhandene Erdgasinfrastruktur zur Speicherung genutzt werden kann. Der Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Strom zu Erdgas beträgt derzeit laut ETOGAS über 60 Prozent - ein hoher Wirkungsgrad, wenn man bedenkt, dass Windkraftanlagen momentan immer noch abgeschaltet werden, wenn zu viel Strom produziert wird.