Rohbau eines Fertighauses in Holztafelbauweise, die Holztafeln sind gut zu sehen, ein Monteur mit Helm steht gesichert auf den noch offenen Dachbalken

Holztafelbauweise © TFoxFoto/shutterstock.com

Holztafelbau beim Fertighaus: Alle Infos, Vorteile & Nachteile

Die Holztafelbauweise ist wie die Holzrahmenbauweise eine Art der Fertigbauweise. Sie sind sich sehr ähnlich, besonders was die Konstruktion anbelangt. Im Grad der Vorfertigung unterscheiden sie sich aber. Hier alle Infos, Vorteile und Nachteile.

Viele Fertighäuser werden in der so genannten Holztafelbauweise gefertigt. Was das genau ist und welche Vorteile und Nachteile mit dieser Bauweise einhergehen, erfahren Sie hier.+

Was sind Holztafeln?

Holztafeln bezeichnen jene flächigen, selbsttragenden Holzkonstruktionen, die aus einem Trägergerüst und als Beplankung dienenden Holzplatten (Vollholz, Holzwerkstoff, Gips,…) bestehen. Ausgehend von der Größe unterscheidet man zwischen zwei Arten von Holztafeln. Einerseits die Kleintafeln, die 1 bis 1,25 m breit und geschoßhoch sind. Daraus montierte Häuser sind nach einem Modulsystem geplant. Und andererseits die Großtafeln, ebenfalls geschoßhoch.Ihre Breite ist die eines Raumes oder die des gesamten Gebäudes.

Wie sieht der Wandaufbau im Holztafelbau aus?

Die bei der Holztafelbauweise benötigten Wandfertigteile bestehen aus einem Holzrahmen der beidseitig mit Platten geschlossen wird. Der innere Hohlraum ist mit mineralischer Wärmedämmung gefüllt. An der Innenseite der Tafelelemente wird eine Dampfsperre und eine Gipskartonbeplankung angebracht. Die Außenseite kann als Verkleidung aus beliebigem Material (Holz, Eternit, usw. ..) mit oder ohne Hinterlüftung ausgeführt werden. Es ist auch möglich auf die Tafeln eine Lage Wärmedämmung aufzubringen, die mit Dünnputz verrieben wird.

Wie sieht der Deckenaufbau im Holztafelbau aus?

Die bei der Holztafelbauweise benötigten Deckenfertigteile bestehen aus einem Holzrahmen der beidseitig mit Platten geschlossen wird. Der innere Hohlraum ist mit mineralischer Wärmedämmung gefüllt, falls es sich um die Decke zu einem unbeheizten Raum (Dachboden) handelt. Auf der Oberseite werden Trittschalldämmung und Trockenestrich aufgebracht. Darauf wird der gewünschte Fußbodenbelag verlegt.

Die Unterseite wird mit Gipskartonplatten verkleidet, die auch die Brandschutzfunktion erfüllen. Aufgrund des geringen Flächengewichtes ist der Schallschutz solcher Decken eher gering. Eine Verbesserung des Schallschutzes ist durch das Anbringen einer Gipskartonverkleidung auf Schwingbügeln möglich.

Werkseitige Vorfertigung

Die Wand-, Decken- und Dachelemente können vollständig in der Fabrik vorgefertigt, mit den gewünschten Dämmstoffen gefüllt, mit Fenstern, Türen, Rollladenkästen und sämtlicher Elektro- und Sanitärinstallation ausgestattet auf die Baustelle transportiert werden. Sogar die Außenwand ist oft bereits verputzt. Einige Hersteller von Fertighäusern bieten auch das Fliesen von Küchen- und Badbereichen an. Ihr quasi fertiges Haus muss also nur noch auf die Kellerdecke bzw. Fundamentplatte gestellt und zusammengebaut werden. Dabei wird der Raumkörper modular aus den einzelnen ebenen Holztafeln zusammengesetzt und miteinander verbunden. Außer dem Raumzellenbau ist der Holztafelbau die Konstruktionsart mit dem höchsten industriellen Vorfertigungsgrad.

Vorteile der Holztafelbauweise

  • gute Ökobilanz des Baustoffes Holz
  • höchster Vorfertigungsgrad im Fertigbau, dadurch
  • sehr kurze Bauzeit von nur ein bis drei Tagen
  • keine Wärmebrücken aufgrund durchgehender Dämmung und Verplankung
  • gute Wärmespeicherwerte
     

Nachteile der Holztafelbauweise

  • nachträgliche Grundriss- und Konstruktionsänderungen kaum realisierbar, dadurch
  • raumgestalterische Veränderungen nur schwer möglich
  • Raumverlust durch dickere Wandkonstruktionen
  • durch hohe Vorfertigung viele Entscheidungen schon in der Planungsphase nötig, kaum
    nachträgliche Veränderungen

AutorIn:
Datum: 22.02.2024
Kompetenz: Holzbau

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