Wofür braucht es einen Innenputz?
Der Innenputz speichert Feuchtigkeit, bietet eine glatte Grundlage für weitere Anstriche, Beläge oder Fliesen und trägt zum Schallschutz sowie Brandschutz bei. Eine Innenwand ohne Putz ist nicht empfehlenswert.
Er trägt zum Schutz der Bausubstanz wie auch zur Ästhetik und dem Raumklima bei. Ohne Innenputz keine Innenwände, es sei denn, wir befinden uns in einem Holzblockhaus, dessen Wände keine weitere Behandlung bekommen sollen. Ansonsten wird aber im Massiv- wie auch im Leichtbau innen verputzt.
Funktionen von Innenputz
Der Innenputz wird auf das Mauerwerk oder Holz aufgetragen und erfüllt gleich mehrere Aufgaben:
- Optik: Der Innenputz macht Ihre Innenwände und Decken nicht nur plan und glatt, er trägt, je nachdem wie er gestrichen, belegt, tapeziert oder sonst bearbeitet wird, natürlich maßgeblich zum Innenraumdesign bei.
- Schall- und Wärmedämmung: Einige Putze können auch dämmende Funktionen erfüllen. So absorbieren und reflektieren entsprechend gemischte Putze (z. B. Gips) den Schall. Je hochwertiger die Ausführung des Innenputzes desto höher der Wärmeschutz und entsprechend geringer die Heiz- und Kühlkosten.
- Brandschutz: Es gibt auch eigene, brandschutzgeprüfte Putze, die eine Ausbreitung eines potenziellen Feuers im Gebäude einbremsen. Erkundigen Sie sich nach den Brandschutzeigenschaften Ihres favorisierten Innenputzes.
- Gebäudeschutz: Der Putz wird ja direkt auf das Mauerwerk, Holz oder den Beton aufgetragen und hält Feuchtigkeit, Schmutz und mechanische Einflüsse von der darunterliegenden Bausubstanz ab. So trägt er zum Schutz des Gebäudes sowie zu dessen Stabilität und Langlebigkeit bei.
- Luftfeuchteregulierung: Je nach Material und Ausführung spielt der Putz an den Innenwänden auch eine maßgebliche Rolle in der Feuchteregulierung Ihrer Innenräume. Allen voran muss hier der Lehmputz genannt werden, aber auch bestimmte mineralische Systeme auf der Basis von Kalk oder Gips können überschüssige Luftfeuchte aufnehmen und wieder abgeben.
Kategorien von Innenputz
Innenputze werden nach verschiedenen Kriterien klassifiziert. Eine grundsätzliche Unterscheidung erfolgt anhand der Bindemittel und Zuschlagstoffe. Eng verwandt mit Putz und Putzarbeiten sind Spachtelmassen. Sie werden teilweise vollflächig, in der Regel aber zu Abdichtungs- und Glättarbeiten eingesetzt. Für Putze wie Spachtelmassen gibt es unterschiedliche Ausführungsarten. Diese wirken sich wiederum auf Eigenschaften und Optik der Wandbeschichtung aus. Der Innenputz muss immer auf den Massivbaustoff und die Anforderungen innerhalb der Räume abgestimmt sein. Jede Putzrezeptur bringt Vorzüge und besondere Eigenschaften mit sich. Generell unterteilt man Putze in zwei große Gruppen:
- Mineralische Putze mit anorganischen Bindemitteln wie Kalk, Gips, Zement, Lehm oder Silikat
- Organische Putze mit Kunstharz als Bindemittel
Je nach Zuschlagstoffen unterscheidet man weiters:
- Mineralische Zuschläge wie Quarzsand, Kies, Gesteinsmehle oder Ziegelsplitt
- Organische Zuschlagstoffe wie Glasfaser, Glasmehl, Stroh oder Tierhaare
- Leichtzuschläge wie Blähton, EPS, Kork, Schaumglasgranulat oder Vermiculit
Außerdem gibt es noch spezielle Vergütungen und Additive, die den Innenputzarten spezifische Eigenschaften verleihen.
Verarbeitung von Innenputz
Alles beginnt mit einem Grundputz. Er kommt direkt auf das Mauerwerk und sorgt dafür, dass grobe Unebenheiten in und auf den Wänden ausgeglichen werden. In den Grundputz, der meist als Zement- oder Kalkputz ausgeführt wird, werden auch die Rohre und Stromleitungen eingearbeitet. Dann folgt der Ober- oder auch Edelputz, der in Form von Streichputz mit einer Rolle oder Malerbürste aufgetragen, ja sogar mit dem Malersprühgerät aufgebracht werden kann, was eine optisch sehr feine Flächenstruktur erzeugt. Streichputz kann eingefärbt oder später mit Malerfarbe überstrichen werden.