Keller oder Bodenplatte? Pro & Contra auf einen Blick
Ist ein Keller im Neubau wirklich nötig? Brauchen wir einen und können wir ihn uns leisten? Diese Frage stellt sich wohl jeder Bauherr früher oder später. Gute Argumente gibt es auf beiden Seiten.
Im Prinzip ist der Keller ein Relikt aus vergangenen Zeiten, als es keine Kühlschränke gab und Obst und Gemüse über den Winter kühl und geschützt eingelagert werden mussten.
Während für einen Teil der BauherrInnen der Keller ein unverzichtbarer Teil des Neubaus ist, entscheidet sich ein weiterer Teil ganz bewusst gegen den Bau eines Untergeschoßes. Während also viele ganz einfach überzeugt davon sind, dass ein Haus ohne Keller kein Haus ist, stellen sich andere wiederum die Frage: Was muss denn unbedingt unter der Erde sein, was ich nicht auch oben haben könnte? Argumente gibt es auf beiden Seiten. Wir haben hier die wichtigsten Fakten zum Thema für Sie zusammengefasst.
Pro & Contra im Überblick
- Ein Keller bietet zusätzlichen Stauraum für die Dinge, die sonst in Garage, Schuppen oder Gartenhaus untergebracht werden müssen. Auch das Heizsystem und die Haustechnik finden im Normalfall im Untergeschoß einentrockenen, sicheren Platz.
- Der Keller bietet bei entsprechender Ausstattung zusätzichen Wohnraum, ohne die Grundfläche vergrößern zu müssen. Das ist vor allem bei den heute immer kleiner werdenden Bauparzellen ein tragendes Argument.
- Außerdem steigert der Keller den Marktwert erheblich und sorgt damit auch für höhere Verkaufspreise.
- Dem gegenüber stehen die höheren Baukosten, die durch den Kellerbau zustande kommen. Das bei der Entscheidung gegen einen Keller gesparte Geld kann anderweitig im Haus verbaut werden.
- Auch die für viele Eigenheimbesitzer so wichtige Barrierefreiheit ist für das Untergeschoß nur bedingt und mit entsprechendem finanziellen und baulichen Mehraufwand realisierbar.
- Der Keller liegt unter Tage. Eine ausreichende Tageslichtzufuhr muss mit entsprechenden Lichtschächten ermöglicht werden.
Der Preis für einen Keller wird meistens überschätztEin Haus – ob mit oder ohne Keller – benötigt ohnehin eine Gründung in frostsicherer Tiefe, Erdbauarbeiten sind daher in jedem Fall nötig. Zudem sind ebenerdige, nicht frostsichere Kellerersatzräume auch nicht kostenlos und verbrauchen wertvolle Grundstücksfläche. Bei einem freistehenden Einfamilienhaus sind die Mehrkosten für Unterkellerung im Durchschnitt mit etwa 22.000 Euro anzusetzen, bei einem Reihenmittelhaus muss mit rund 10.000 Euro gerechnet werden. |
Alternative: Plattenfundament
Eine Bodenplatte lässt sich mit hohem Anteil an Eigenleistungen leichter realisieren als ein Keller in entsprechender Größe. Nach dem Aushub werden als Auflage für die tragenden Wände Fundamentstreifen errichtet, die bis unter die Frostgrenze (ab 80 Zentimeter) reichen müssen. Zwischen den Streifen wird eine mindestens 20 Zentimeter starke Rollschotterschicht aufgebracht und anschließend flächig mit abdichtenden Materialien (z. B. Bitumenpappe) ausgeglichen, bevor es mit dem Betonieren des Fundamentes losgehen kann. Für Holzbautengilt, dass die spätere Bodenebene mindestens 30 Zentimeter über dem Erdniveau liegen sollte.