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Kombinierte Heizsysteme ist gleich Effizienzsteigerung!

Bedenkt man die langfristigen Preisschwankungen für fossile Brennstoffe und für Strom, dann ist man gut damit beraten, sich bei seiner Heizung nicht auf nur eine Energiequelle zu verlassen, sondern auf ein kombiniertes Heizsystem zu setzen. Welche es gibt, sagen wir Ihnen hier.

Neben den klassischen Heizformen mit Öl und Gas, haben in den letzten Jahrzehnten insbesondere nachhaltige und umweltschonende Heizsysteme an Bedeutung gewonnen. Insgesamt hat die Breite des Angebots zugenommen. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die in Österreich geläufigsten Heizarten.

  • Gas
  • Öl
  • Biomasse
  • Wärmepumpen
  • Solarenergie
  • Blockheizkratwerke
  • Brennstoffzelle
  • Elektrischer Strom

Moderne Heizsysteme kombinieren

Die oben aufgelisteten Heizarten lassen sich - je nach individuellen Gegebenheiten - kombinieren. Von kombinierten Heizsystemen ist die Rede, wenn mehr als eine Art von Wärmeerzeuger in einem Heizsystem vorhanden ist. Also etwa ein Ölkessel und ein Kachelofen (mit integrierter Heiztasche zur Einbindung in die Zentralheizung) oder eine Solaranlage mit einem Holzkessel. Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl von solchen Kombinationen, nachfolgend möchten wir für Sie die häufigsten und bedeutendsten Kombinationen näher erläutern.

Solaranlagen sind Kombi-Meister!

Eine Solaranlage erzeugt Strom (Photovoltaik) oder Wärme (Solarthermie).Beide Varianten lassen sich sowohl miteinander als auch mit anderen Heizsystemen kombinieren. Mit eine Photovoltaik-Anlage können beispielsweise bis zu 70 Prozent des für den Betrieb einer Wärmepumpe benötigten Stroms kostenlos am eigenen Hausdach erzeugt werden. Solarthermien werden ebenso gern mit Wärmepumpen, aber auch mit Gasheizungen, Ölheizungen oder Pellets kombiniert. Insbesondere dann, wenn ihre Größe, z. B. im Falle eines durchschnittlichen Einfamilienhauses, nicht ausreicht, um den Gesamtenergiebedarf zu decken.

Die Kombination von Solarthermie und Wärmepumpe erfolgt direkt oder indirekt. Bei der direkten Kombination leiten die Wärmepumpe und die thermische Solaranlage ihre Wärme in einen gemeinsamen Solarthermie-Speicher und teilen sich die Heizlast. Bei der indirekten Unterstützung einer Wärmepumpe leitet die Solaranlage die überschüssige Wärme in den Boden. Dies verhindert bei einer Erd-Wärmepumpe das Einfrieren des Bodens und steigert auch die Effektivität der Wärmepumpe insgesamt.

Kombiniert man eine thermische Solaranlagemit einer Ölheizung, springt die Ölheizung immer dann ein, wenn die Solaranlage nicht ausreichend Wärme bereitstellt. So können bis zu 25 Prozent des Heizölverbrauchs eingespart werden. Die Kombination von Gas und Solarthermie funktioniert ähnlich und senkt den Verbrauch um bis zu 30 Prozent. Außerdem stößt die Gasheizung weniger CO2 aus.

Eine relative neue Technik kombinierter Heizsysteme sind Solaranlage und Blockheizkraftwerk (BHKW). Möglich wird dieser Mix dank eines gemeinsamen Speichers, allerdings muss ein BHKW möglichst lange Laufzeiten haben, um effektiv zu arbeiten. Stellt die Solarthermieanlage so viel Wärme zur Verfügung, sodass das BHKW heruntergefahren wird, ist selbige ineffektiv.

Holzkessel + Öl- oder Pelletskessel

Holzkessel werden oft mit einem Öl- oder Pelletskessel kombiniert. Bei Bedarf (z. B. im Urlaub, am Wochenende) wird mit der komfortableren automatischen Öl- oder Pelletsheizung geheizt, ansonsten mit Holz. Perfekt ist, wenn Letzteres auch gleich aus dem eigenen Wald kommt oder regional kostengünstig verfügbar ist.

Die Umschaltung von einem Heizkessel zum anderen erfolgt automatisch. Sobald der Holzkessel Wärme liefert, wird der zweite Heizkessel ausgeschaltet. Sobald die Wärme des Holzkessels aufgebraucht ist, wird automatisch mit dem Öl- oder Pelletskessel weitergeheizt. Bei der Planung des Kamins und des Heizraums ist der Einsatz einer zweiten Feuerstätte zu berücksichtigen. Ebenso ist auf die Lagermöglichkeit des Holzes zu achten.

Luft/Wasser-Wärmepumpen + Öl- oder Gaskessel

Wärmepumpen kommen in letzter Zeit verstärkt als Ergänzung bestehender Öl- oder Gaskessel zum Einsatz. Hintergrund dafür ist der steigende Preis für diese Brennstoffe und die Möglichkeit, mit Hilfe einer Wärmepumpe kostenlose Energie aus der Umgebung zu gewinnen.

So liefert z. B. eine Gastherme Wärme bei niedrigen Außentemperaturen oder für die Warmwasserbereitung. Ist es hingegen draußen wärmer (und ist deshalb eine geringere Vorlauftemperatur nötig), kommt die Wärmepumpe zum Einsatz. Dank der Kombination dieser zwei Heizsysteme ergibt sich eine deutliche Energie- und Kostenersparnis gegenüber dem Betrieb einer alleinigen Wärmepumpe oder Brennwerttherme. Ein solches kombiniertes Heizsystem macht übrigens nicht nur bei Neubauten Sinn: Ist bereits ein Brennwertkessel im Einsatz, kann eine Wärmepumpe in vielen Fällen nachgerüstet werden. Auch der komplette Tausch der alten Heizung gegen eine Hybridheizung ist in den meisten Fällen wirtschaftlich.

Hybridheizung: Zwei Systeme, ein Gerät

Eine Hybridheizung besteht nicht nur aus einer, sondern meist zwei Technologien, die in einem kompakten Gerät kombiniert werden. Ein Beispiel dafür ist die Verbindung einer Luft-Wärmepumpe mit einer Gasbrennwerttherme. Während die Luft-Wasser-Wärmepumpe dabei so lange wie möglich die erneuerbare Energiequelle Luft anzapft, übernimmt die Gasheizung die Beheizung, wenn die Kosten der Wärmepumpe zu hoch werden oder die Wärme für Heizung und Warmwasser einmal nicht ausreichen sollte.

Voraussetzung für eine Hybridheizung ist ein öffentlicher Gasanschluss oder genügend Platz, um einen Flüssiggas- oder Heizöltank aufstellen zu können. Besonders gut eignet sich ein solches System in energieeffizientn Gebäuden mit einer Flächenheizung (z. B. Fußbodenheizung). Die CO2-Emissionen und der Brennstoffverbrauch können zudem auf ein Minimum reduziert werden.

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AutorIn:
Datum: 12.11.2019
Kompetenz: Heizung

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