Photovoltaik Preistabelle: Alle Kosten im Überblick
Eine rentable Photovoltaikanlage muss gut durchdacht und mit qualitativ hochwertigen Komponenten ausgestattet sein. Es gilt: Hohe Effizienz lässt sich nur mit dementsprechenden Investitionen erreichen. Wir haben die Kostenaufstellung.
Wie funktioniert Photovoltaik überhaupt?
Photovoltaik ist das direkte Verfahren, bei dem aus Sonnenenergie Strom gewonnen wird. Zu Modulen zusammengeschaltete Solarzellen, meist mono- oder polykristalline Siliziumzellen, sind das zentrale Bauelemt und wandeln Sonnenlicht (Phos) in elektrische Spannung (Volt) um. Ein Wechselrichter übersetzt den Gleichstrom in den haushaltsüblichen (230 Volt) Wechselstrom. Solarzellen sind nicht zu verwechseln mit Sonnenkollektoren, die mit Hilfe der Sonne Wasser oder Luft erwärmen.
Sonnenlicht einfangen mit Insel- oder Netzanlage
Vor der Anschaffung einer Photovoltaikanlage gilt es zu überlegen, welche Installationsweise die richtige für Ihr Haus oder Ihre Wohnung ist. Dabei geht es vor allem darum, ein Maximum an Sonnenlicht einzufangen und einen Aufbau mit möglichst geringem Installationsaufwand zu wählen, um die Kosten so gering wie möglich zu halten. Grundsätzlich können zwei Aufbauarten unterschieden werden: Bei einer Inselanlage wird nur der jeweilige Haushalt von der Photovoltaikanlage mit Strom versorgt. Diese Variante eignet sich gut, wenn kein Netz-Anschluss besteht (z.B. bei Hütten). Im Regelfall sinnvoller ist hingegen eine Netzanlage, bei der der Strom in das Netz eingespeist und vom Abnehmer vergütet wird. Da aber die Verkaufspreise für Solarstrom sinken und gleichzeitig die Strompreise steigen, ist es wirtschaftlicher, den erzeugten Solarstrom selbst zu verbrauchen, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen. Die Kosten für eine Speicherlösung variieren.
Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?
Photovoltaikanlagen werden von Land und Bund gefördert. Generell werden alle privaten Photovoltaikanlagen, die als Aufdach- oder Freifeld-Anlage realisiert werden, bis zu einer Leistung von 5 kWp (=Kilowatt Peak) vom Klimaenergiefonds mit 275,- Euro pro kWp gefördert (=KLIEN-Bundesförderung). Darüber hinaus gehende Leistung wird nicht gefördert. Für gebäudeintegrierte Anlagen (Indach-Anlage oder Fassadenintegration) gibt es 350 Euro/kWp. Die Maximalförderung liegt jeweils bei 35 Prozent der anerkennbaren Investitionskosten.
Auch Stromspeicher für die Photovoltaikanlage werden gefördert. Verfügt die Anlage über eine Speicherkapazität im Ausmaß von mindestens 0,5 kWh pro kWp, max. 10 kWh pro kWp installierter Engpassleistung oder wird eine bestehende Anlage oder eine bestehende Speicherkapazität in diesem Ausmaß erweitert, wird zusätzlich ein Investitionszuschuss von 500 Euro pro kWh gewährt. Es können bis zu 10 kWh Speicherkapazität pro kW installierter Engpassleistung gefördert werden. Maximal werden jedoch zwischen 45 und 65 Prozent der förderbaren Kosten gefördert.
Photovoltaikanlage steuerlich absetzen
Die Kosten für den Einbau einer Photovoltaikanlage können als Sonderausgaben bei der Arbeitnehmerveranlagung geltend gemacht werden. Es wird hier unterschieden zwischen Instandsetzungs- und Herstellungsaufwendungen. Bedingung ist, dass die Arbeiten von einem befugten Unternehmen durchgeführt werden. Es empfiehlt sich von Beginn an einen Steuerberater miteinzubeziehen und jegliche Rechnungen, Förderansuchen etc. aufzubehalten. Bei der Besteuerung einer Photovoltaikanlage wird nach Volleinspeisung, Überschusseinspeisung und Inselanlage unterschieden.
Erhält man eine Förderung für die PV-Anlage, senkt dies die jährliche Abschreibungsrate. Anschaffungs- und Betriebskosten können erst geltend gemacht werden, wenn mehr als 50 Prozent über dem durchschnittlichen Stromverbrauch erzeugt wird.
Mit welchen Kosten muss ich rechnen? Eine Preisaufstellung.
Der Komplettpreis einer PV-Anlage ist natürlich von der individuellen Situation abhängig. Im Falle eines Eigenverbrauchsmodells lassen sich allerdings die wichtigsten Einflussfaktoren wie folgt beschreiben:
- Eigenverbrauchsquote: Je höher, desto mehr kann man sparen.
- Strompreis: Aktuell zwischen 14 und 23 Cent / kWh (Stand: Herbst 2019)
- Anlagenpreis: Variiert je nach Anlagengröße und -qualität. Es gilt: Je größer die PV-Anlage, desto günstiger. Für kleinere Anlagen, wie sie im Privatbereich genutzt werden, liegt der Nettopreis bei ca. 1600 Euro / kWp.
Beispiel Einfamilienhaus:
Anlagengröße |
5 kWp (ca. 20 Stück PV-Module) |
Anlagekosten |
1800 Euro / kWp |
Anlagekosten gesamt |
9000 |
Investitionsförderung |
- 1375,- Euro |
Anlagekosten inkl. Förderung |
7625,- Euro |
Betriebskosten / Jahr |
100,- Euro |
Sonnenenergie 4.800 kWh/Jahr* |
kostenlos |
entspricht ca. 800 l Öl* |
640,- Euro |
oder ca. 643 m³ Gas* |
411,- Euro |
oder ca. 1.700 kg Pellets* |
340,- Euro |
oder ca. 4.800 kWh Strom* |
720,- Euro |
Ersparnis im Betrieb: |
340,- bis 720,- €/Jahr |
Ersparnis für die Umwelt: |
2,2 Tonnen CO2/Jahr |
* Ölpreis angenommen mit 0,8 Euro/ Liter, Gaspreis mit 0,6 Euro / m3, Pelletspreis mit 0,2 € / kg, Strompreis mit 0,15Euro / kWh. Kesseljahresnutzungsgrad 60 Prozent bei Öl und Pellet, 70 Prozent bei Gas, Solarertrag 300 kWh / m²a bei Raumheizungsanlage.
Fazit: Wie fällt die Kosten-Nutzen-Rechnung aus?
Eine PV-Anlage mit Förderungen amortisiert sich meist nach ca. 10 Jahren. Das heißt, ab diesem Zeitpunkt erwirtschaftet sie Gewinn. Danach kann die Anlage weitere 20 Jahre Strom produzieren - vorausgesetzt die Anlage wurde einwandfrei montiert und hochwertiges Material verwendet. Wird der Eigenverbrauch weiter optimiert (beispielsweise durch Kombination mit einer Wärmepumpe oder die Verwendung von Heizstäben zur Warmwassererzeugung bei PV-Stromüberschuss) amortisiert sich die Anschaffung noch schneller. Zusätzlich ist aufgrund der stetig sinkenden Preise für die PV-Module eine weitere Verkürzung der Amortisationszeit zu erwarten.
Mit einem Komplettpaket aus individueller Beratung, Förderberatung und -abwicklung, Planung und Montage der eigenen Photovoltaikanlage bleibt Ihnen wirklich nur noch die Nutzung der kostenlosen Energie!