Steinboden verlegen © Shutterstock

Naturstein sanieren - das macht der Steinmetz

Beschädigte Platten werden mit der Trennscheibe im Trocken- oder im Nassverfahren aufgeschnitten und anschließend werden die Steinplatten ausgelöst und durch neue ähnliche Platten oder vorhandene Reserveplatten ersetzt.

Ob und wie stark ein Stein geschädigt wird, hängt von der Gesteinsart, dem Verwendungsort (innen oder außen) und von der Benutzung und Behandlung ab.

Verwitterung

Im Gebäudeinnern wird der Stein primär durch die Benutzung aber auch durch falsche Behandlung belastet. Im Außenbereich ist aber die Witterung der schlimmere Feind. Der Stein erfährt durch die Umwelt einen Umwandlungsprozess = Verwitterung.

Diese Verwitterung bzw. Zerstörung wird ausgelöst unter anderem durch:

  • Wind und Schlagregen (mechanische Zerstörung)
  • Feuchtigkeit und Temperatur (physikalische Zerstörung, Frost-Tauwechsel-Zerstörung)
  • Sonneneinstrahlung (Insolation)
  • Kapillarwirkung
  • Zerstörung durch Salzbildung im Stein
  • Zerstörung durch Kristallbildung im Stein
  • Chemische Verwitterung z.B. durch Säurebildung durch Wasser und Abgase
  • Biologische Zerstörung durch Pflanzen wie z.B. Schlingpflanzen, Algen, Bakterien, Pilze usw.
  • Falsche Behandlung z.B. mit Ölen und Wachsen, nicht geeigneten Beschichtungen

Oberflächenbehandlung

Nach dem Reinigen der Steinoberflächen und dem Auswechseln schadhafter Platten können behandelte Flächen überschliffen werden. Es empfiehlt sich die Reinigungszeit auf die weniger verschmutzten Bereich abzustimmen und die besonders stark verschmutzten Stellen mit sogenannten Reinigungskompressen vor zu behandeln. Eine Reinigung z.B. durch Sandstrahlen oder unter Druck mit Wasser ist zwar effektiver und schneller durchzuführen, schädigt aber die Steinoberfläche. Nach der Reinigung kann die Steinoberfläche durch Beschichtungen aus wasserabweisenden Mitteln (Hydrophobieren) zusätzlich geschützt, bzw. mit Kieselsäureester verfestigt werden.

Auswechslung

Jetzt ist es von Vorteil, wenn Sie sich bei der damaligen Verlegung des Steins Reservematerial zurücklegen haben lassen, da ausgebesserte Stellen nur mit neuem der bestehenden Oberflächen nur ähnlichem Material durchgeführt werden. Entlang der beschädigten Platte werden die Fugen z.B. mit der Trennscheibe im Trocken- oder im Nassverfahren aufgeschnitten (bei dem Aufstemmen der Fugen besteht die Gefahr, dass die angrenzenden guten Platten beschädigt werden), anschließend werden die Steinplatten ausgelöst und durch neue ähnliche Platten oder vorhandene Reserveplatten ersetzt.

Vierung

Bei massiven Natursteinbauteilen können beschädigte Teilbereich durch neue Stücke (Vierungen) ersetzt werden, wobei der verwendete Mörtel den vorhandenen Stein nicht beschädigen darf. Wird eine Vierung in einem Stein, welcher nicht gereinigt wurde, durchgeführt, kann das Resultat auch sein, dass die Vierung den Verwitterungsprozess des bestehenden Steines beschleunigt oder aber dass sie von der angrenzenden Verwitterung befallen wird.

Stufen

Ausgetretene oder beschädigte Stufen werden saniert indem die seitlichen und hinteren Begrenzungen der auszubessernden Stellen geradlinig eingeschnitten werden und die eingegrenzte Fläche mit einem Zahn- oder Spitzeisen vorsichtig aufgerauht und vertieft wird, die dann mit Stein passend zu den Stufen mit einer Haftbrücke aufgefüllt wird. Die Oberfläche wird entsprechend der Stufenoberfläche behandelt. Sprünge in den Stufen machen eine komplette Auswechslung erforderlich.


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T: +43 / 7276 23240

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AutorIn:
Datum: 31.03.2020
Kompetenz: Steinmetz

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