Holz beizen - so wird es richtig gemacht
Eine beliebte Oberflächenbehandlung von gewachsenem Holz und Furnier ist das Beizen. Dadurch kann der natürliche Farbton verstärkt oder verändert, die Holzmaserung betont und kontrastiert oder aber der originale Farbton des Holzes betont werden.
Gebeizt wird mit färbenden Flüssigkeiten, wobei die Färbung entweder durch chemische Umwandlung oder durch gelöste Farbstoffe entsteht. Ein wichtiger Arbeitsgang vor dem Beizen ist das Wässern. Dabei sollte das Werkstück aber nicht „ertränkt“, sondern mit einem sattfeuchten Tuch oder Schwamm benetzt werden. So stellen sich die Holzfasern auf und die Beize kann tief eindringen.
Vorbereitung beim Beizen
Anschließend sollten Sie das Werkstück lufttrocknen lassen und schließlich mit feinem, mindestens aber 240er-Papier, die Faserspitzen drucklos abnehmen. Massivhölzer werden mit heißem, alle anderen mit lauwarmem Wasser behandelt. Die Beize kann mit verschiedenen Methoden auf das Holz aufgebracht werden. Bevor Sie aber der offenen Beize zu nahe treten, sollten Sie sich am besten Handschuhe anziehen, weil Sie sonst die Hände unter Umständen mitbeizen. Empfehlenswert sind sogenannte Chirurgenhandschuhe aus dem Drogeriemarkt. Das Arbeitsgerät oder der Behälter dürfen auch kein Eisen enthalten, da dieses mit der Beize reagieren und Farbveränderungen hervorrufen kann. Wir empfehlen Ihnen, einen Kunststoffpinsel und ein Glasgefäß zu verwenden!
Arten von Beize
Der Fachmann unterscheidet positives und negatives, farbgebendes und chemisches Beizen. In Spiritus gelöste Pulverbeizen haben den Vorteil, dass sie die Holzfasern nicht mehr aufstellen und daher ein Nachschleifen nicht mehr nötig ist. Bei wasserlöslichen Beizen könnten sich Furniere eventuell ablösen, wellig werden oder beim Nachglätten durchgeschliffen werden.
Richtig auftragen
Vor dem Auftragen muss die Beize noch gut aufgerührt werden. Üblicherweise wird sie mit einem Pinsel oder einem Stoffballen satt und gleichmäßig, zuerst streifenweise in Maserrichtung, dann einmal quer zur Faser und zuletzt noch einmal in Faserrichtung aufgezogen. Das Werkstück sollte danach mindestens vier Stunden, noch besser aber über Nacht, trocknen. Gegebenenfalls muss man den Vorgang nach einem leichten Anschliff wiederholen, bis das Ergebnis den Erwartungen entspricht.
Bei größeren Mengen oder Flächen kann Beize auch mit einem Farbsprühgerät aufgetragen werden. Sollte sich die Oberfläche nach dem Beizen wieder rau anfühlen,
wird mit einem feinen Schleifpapier oder Stahlwolle nachgeglättet. Abschließend werden die letzten Schleifrückstände mit einem Tuch entfernt.