Holzschäden: Wie Sie Schimmel, Pilze und Schädlinge bekämpfen
Morsches Holz, Löcher in den Balken, Geknister und Gekrabbel unterm Dach. Wenn sich Schädlinge oder ein Pilz über Ihr Bauholz hergemacht haben, ist schnelles Handeln wichtig. Erfahren Sie hier, was zu tun ist.
Holz ist ein lebendiger Baustoff,der nicht nur in unseren Wohnräumen verarbeitet wird, sondern auch Lebensraum bildet. Insekten und Pilze leben von und im Holz. Wenn aus dieser Symbiose jedoch ein Schaden für Holz und Mensch entsteht, muss gehandelt werden. Wir haben die typischen Holzschäden und Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung für Sie hier zusammengefasst.
Pilze: Gegen Feuchtigkeit kämpfen
Oft entstehen Schäden am Dachtragwerk aufgrund von faulem Holz an undichten Stellen. Besonders in An- und Abschlussbereichen wie Kaminen, Dachfenstern, oder Gaupen können Pilze in Verbindung mit Feuchtigkeit zum Problem werden. Gutmütige Pilze verfärben nur das Holz, bösartige zerstören es. Insbesondere Nadelholz ist sehr anfällig für die sogenannte Bläue. Sie lässt das Holz mehr Wasser aufnehmen und ebnet somit den Boden für weitere Pilze, wie Porlinge oder Schwämme, die das Holz dann endgültig zerstören
Sanierung von Holzschäden
- Austrocknen: Ist das Holz nur leicht von einem Pilz befallen, dann kann es oft genügen, das befallene Holz austrocknen zu lassen, zum Beispiel mit einem Heizstrahler. Die Ursache des Pilzbefalles, meist eindringende Feuchtigkeit, muss aber beseitigt werden bzw. am besten schon im Vorhinein abgewendet werden.
- Holzschutzmittel: Wenn Feuchtigkeit unvermeidbar ist, sollte mit chemischen Holzschutzmitteln und mit einer vor der Witterung schützenden Lasur gearbeitet werden. Es gibt auch Produkte, die gezielt vor Fäulnis schützen. Ist helles Holz von Bläue befallen, sollte man mit Bläueschutz streichen und dunkler lasieren.
Schimmel: Auf Restfeuchte achten
60.000 Schimmelpilzarten sind bekannt, wahrscheinlich sind es wesentlich mehr. Sie leisten in der Natur wichtige Arbeit, um totes Material zu verwertbaren Nährstoffen zu machen. Holz bietet Schimmel viele benötigten Nährstoffe, zum Beispiel Zellulose. Wird Bauholz zu feucht verbaut (mehr als 20 Prozent Restfeuchte) und kommt wenig Luft hinzu, dann bietet diese Kombination dem Schimmel den idealen Nährboden. Im günstigsten Fall stellt Schimmel im Wohnraumein rein kosmetisches Problem (z. B. auf Möbeln) dar. Im schlechtesten Fall verringert er die Tragkraft von baustatisch relevanten Teilen, etwa einer tragenden Dachkonstruktion. Dann kann Schimmel gefährlich werden.
Sanierung von Schimmelbefall am Holz
- Mechanische Bearbeitung: Im Falle von Möbeln, die aufgrund des Schimmels verfärbt sind, kann abgehobelt und abgeschliffen werden. Ist das nicht möglich, lässt sich die Oberfläche mit einem chlorhaltigen Reiniger oder einer Wasserstoffperoxidlösung bearbeiten.
- Fachmann: Ist die Bausubstanz des Gebäudes betroffen, muss der Schimmel professionell entfernt werden. Ein Fachmann muss die Schimmelart bestimmen und Gegenmaßnahmen einleiten.
Holzwürmer & Co bekämpfen
Möbel, Dachstühle, Balken, Bretter, etc. können natürlich auch von Insekten, wie zum Beispiel Holzwürmern, befallen sein. Ein sicheres Zeichen hierfür: 1-2 mm große Löcher und Bohrmehlhäufchen. Sind die Löcher größer (5-8 mm) und oval, handelt sich um einen anderen Schädling: die Larven des Hausbocks, die vorwiegend Holz im Innenbereich befallen, insbesondere Nadelhölzer in Dachstühlen.
Wie Holzschädlinge loswerden?
- Bekämpfungsmittel: Ist der Befall gering, dann kann man sich durch Abschlagen der befallenen Stelle mit einer Axt oder Abbürsten mit einer Stahlbürste helfen. Danach kann das Holz mit einem chemischen Bekämpfungsmittel behandelt werden. Hydrogenfluorid-Salze sind als chemische Bekämpfungsmittel am ungefährlichsten.
- Wärmebehandlung: Eine Heißluftbehandlung stellt eine ungiftige und durchaus wirksame, allerdings teure Bekämpfungsmaßnahme dar. Eine Spezialfirma dichtet zum Beispiel den Dachraum ab und führt erhitzte Luft zu. Die Prozedur dauert bei 55°C rund eine Stunde, dann sollten die Insekten vernichtet sein. Diese Methode bietet allerdings keinen Schutz vor einem erneuten Befall und kostet einige tausend Euro.
- Begasung: Eine noch kostenspieligere Methode, die z. B. bei Dachstühlen oder Antiquitäten zum Einsatz kommt. Einen ca. 100 Quadratmeter großen Dachstuhl zu begasen kostet ca. 15 000 Euro. Hier kann man aber von einer 100-prozentigen Abtötung aller Larven und Insekten ausgehen, da das Gas - im Gegensatz zur Hitze - auch in schwer zugängliche Bereiche dringt.
- Kälte: Kleinere Holzstücke bzw. -möbel kann man in der Gefriertruhe schädlingsfrei machen. Verpacken Sie das Holz allerdings gut bevor Sie es "einfrieren".
- Mit gebohrten Löchern arbeitet man beim Injektionsverfahren. Je nach Holzstärke werden hier alle 20 bis 30 cm Löcher in das befallene Holz gebohrt. Durch spezielle Kunststoffdübel wird dann mit großem Druck das Injektionsmittel eingepresst.