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Ein halbes Donaukraftwerk für Stand-by-Geräte

Ein einzelnes Gerät im Stand-by-Modus fällt im Haushalt kaum ins Gewicht. Ausschlaggebend ist aber die Summe: Messungen haben ergeben, dass zur Erzeugung der gesamten österreichischen Stand-by-Energie ein halbes Donaukraftwerk nötig ist.

 

In vielen Haushalten gibt es Dutzende Geräte, die - auch wenn sie nicht verwendet werden - Strom verbrauchen. Wenn in Ihren vier Wänden aus jeder Ecke ein grünes oder rotes Lamperl hervorleuchtet, dann sind wohl auch bei Ihnen zu viele Stand-by-Geräte eingeschaltet - und Sie haushalten alles andere als energiesparend! Mit unseren Tipps rund um Stand-by-Geräte können Sie Ihren Stromverbauch optimieren!

Stand by kostet: Ziehen Sie den Stecker!

Kaum ein Gerät braucht im Stand-by-Betrieb weniger als 5 Watt. Die meisten benötigen zwischen 10 und 25 W und manche sogar noch mehr. Angefangen beim Fernseher über den PC bis hin zum WLAN-Router. Auch die Kaffeemaschine, der Sat-Tuner oder Radiowecker können Energiebilanz und Haushaltskasse belasten. Das Hauptproblem ist das Alter eines Geräts: je älter, desto verschwenderischer. Um effizient Stromkosten zu sparen gibt es nur eine Alternative und diese heißt: Ausschalten! Bei manchen Geräten hilft nur das Ausstecken oder die Verwendung einer Steckerleiste mit Schalter. Allerdings können durch das Betätigen des Netzschalters auch eine eventuell mitlaufende Uhrzeit am Gerät oder generell abgespeicherte Einstellungen verloren gehen.

Welches Gerät verbraucht wieviel Strom im Stand by?

Elektrogerät im Haushalt

Benötigte Energie im Stand-by

Fernseher 15 bis 20 W
DVB-T-Receiver 10 W
Computer, Monitor, Drucker 10 W
Router 8 W
Radiowecker 5 W
Halogenlampe m. Steckernetzteil 5 W
HiFi-Anlage 10 W
Rasierer 5 W
Elektrische Zahnbürste 5 W
Espressomaschine 5 W

Wie viel kostet Stand-by tatsächlich?

Warentester haben festgestellt, dass einige Geräte selbst dann Strom konsumieren, wenn der Stand-by-Betrieb ausgeschaltet wurde. Zwar nur wenig, aber doch. Der Benutzer hat in diesem Fall die Möglichkeit, entweder die Stecker selbst vom Stromnetz zu trennen oder die Geräte an eine Steckerleiste anzuschließen, die komplett ausgeschaltet werden kann (Master-Slave-Funktion). Wichtig ist dabei zu überprüfen, ob die Geräte auch störungsfrei funktionieren (z.B. wegen Datums- oder Uhrzeitspeicher), wenn sie länger vom Stromnetz getrennt werden.

Entdecken Sie die Stromfresser in Ihrem Zuhause!

Ob im Haushalt stille Stromfresser stehen, lässt sich überprüfen - am besten in der Urlaubszeit. Notieren Sie einfach kurz vor und nach der Reise den Zählerstand. Liegt der Dauerstromverbrauch während der Abwesenheit bei mehr als einer Kilowattstunde pro Tag, lohnt es sich zu handeln. Eine Möglichkeit, den Stromverbrauch eines Elektrogerätes zu überprüfen, sind Strommessgeräte. Diese werden meist zwischen das Gerät und die Steckdose geschaltet und ermitteln so den Energieverbrauch.

Die besten Stromspartipps 

  1. Schließen Sie Geräte, die keinen Ausschaltknopf für den Stand-by-Modus haben, an eine Steckdosenleiste mit Schalter an. 
  2. Nehmen Sie vor einem längeren Urlaub alle Geräte vom Netz. Denken Sie dabei auch an den Warmwasserspeicher bzw. Boiler - er benötigt besonders viel Energie! (Denken Sie aber auch daran, bei Wiederinbetriebnahme zunächst etwa zehn Liter aus jedem Wasserhahn ablaufen lassen - Legionellen können sich in stehendem, unbeheiztem Wasser gut vermehren!) 
  3. Vermeiden Sie eine dicke Eisschicht im Tiefkühlfach Ihres Kühlschranks. Eisbildung sorgt für einen bis zu 15 Prozent höheren Stromverbrauch. So klappt das Abtauen! 
  4. Drehen Sie abends den Fernseher am Hauptschalter ab. 
  5. Trennen Sie Ladegeräte immer vom Netz - sie verbrauchen auch dann Strom, wenn nicht aufgeladen wird. Außerdem besteht Brandgefahr! 
  6. Achten Sie beim Kauf neuer Geräte darauf, dass sie sich komplett vom Stromnetz trennen lassen. 

AutorIn:
Datum: 20.03.2023
Kompetenz: Energie

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