Urinal im Badezimmer? Das müssen Sie wissen!

Während es zur Standardausstattung für öffentliche Toiletten zählt, ist es in privaten Badezimmern eher selten anzutreffen: Das Urinal gilt in erster Linie als funktionaler Bestandteil viel frequentierter WC-Anlagen. Allerdings ist es eben diese Funktionalität, die im Vergleich zu herkömmlichen Toiletten deutliche Vorteile bringen kann. Ein Urinal im eigenen Badezimmer ist vielleicht nicht für jeden Haushalt ein Muss, kann aber unter Umständen den Lebensalltag vereinfachen und dabei sogar auf lange Sicht Kosten sparen.

Wann macht ein Urinal daheim Sinn?

Ob Sie sich ein Urinal für Ihr Zuhause zulegen sollten, liegt in erster Linie daran, wer Ihre Toiletten frequentiert. Denn eines der großen Nachteile eines Urinals liegt auf der Hand: Es kann nicht von allen Bewohnern eines Hauses benutzt werden. Für einen Frauenhaushalt ist die Installation eines Pissoirs also weniger sinnvoll und auch in einem Gästeklo sollten für weibliche Besucher unbedingt auch andere Optionen zur Auswahl stehen.

Handelt es sich jedoch um einen Haushalt, in dem viele Männer leben, ist ein Pissoir als Zweit- oder Dritttoilette eine gute Möglichkeit, um die morgendliche Wartezeit im Bad zu reduzieren. Ebenfalls sinnvoll kann ein Urinal für Hausbewohner mit Mobilitätseinschränkungen sein. Achten Sie dabei unbedingt auf die vorgeschriebene Installationshöhe. Gegebenenfalls können neben dem Urinal auch Haltegriffe befestigt werden, die eine barrierefreie Nutzung erleichtern.

Urinal oder Toilette: Was ist hygienischer?

Hygiene spielt bei Sanitäranlagen eine große Rolle. Generell sind Urinale eine pflegeleichte Lösung. Im Gegensatz zu Toiletten gibt es keine Sitzfläche und moderne Modelle sind grundsätzlich mit antibakteriellen und schmutzabweisenden Beschichtungen ausgestattet. Investieren Sie am besten in eine Variante mit einer guten Spülung und einem Spülrand, der Spritzer reduziert und für mehr Sauberkeit sorgt. Um ein Urinal dauerhaft sauber und hygienisch zu halten, kommt es aber – ganz wie bei der Toilette – auf eine regelmäßige und gründliche Reinigung an. Auch das ist bei der Anschaffung zu beachten.

Urinal installieren – darauf müssen Sie achten

An der Wand angebracht ist ein Urinal eine platzsparende Alternative zu einer regulären Zweittoilette. Es ist schmaler und weniger tief als herkömmliche WCs und bietet so mehr Möglichkeiten der Anbringung. Dafür gibt es aber auch eine Einschränkung, die Sie bei der Planung eines Urinals im Badezimmers berücksichtigen sollten: das Pissoir sollte unbedingt an einem möglichst diskreten Platz installiert werden, um seinen zukünftigen Benutzern die nötige Privatsphäre zu garantieren. In öffentlichen WC-Anlagen liegen zwischen Urinals beziehungsweise Urinal und Waschtisch üblicherweise mindestens 20 Zentimeter Abstand – auch für den privaten Gebrauch ist dies eine nützliche Grundregel.

Das Urinal muss natürlich nicht unbedingt im gemeinsamen Bad angebracht werden. Gerade kleinere Waschräume und Gäste-WCs sind da die sinnvollere Variante. Aber Achtung: Wie bei einem herkömmlichen WC braucht es auhch bei der Montage eines Urinals die entsprechenden Zu- und Ableitungen. Am besten Sie planen Ihr Urinal also bereits beim Neubau bzw. im Zuge der Badezimmersanierung mit ein.

Urinal? Eine Frage der Ästhetik

Hand aufs Herz: Sanitäranlagen dienen in erster Linie funktionalen Zwecken und sind in der Regel keine ästhetischen Designhighlights im Bad. Beim Urinal kommt das besonders schwer zu tragen – durch seine Assoziation mit öffentlichen Toilettenanlagen hat das klassische Pissoir mit einem echten Imageproblem zu kämpfen. Doch das muss nicht so sein: Vor allem für den privaten Gebrauch bieten Hersteller inzwischen eine Vielzahl an diskreten Modellen, die harmonisch in die Raumgestaltung integriert werden können. Vor allem Varianten mit Deckel erfreuen sich aufgrund ihres dezenten Looks steigender Beliebtheit. Das moderne Pissoir fügt sich nahtlos in den Raum ein und kann mit praktischer Ausstattung wie berührungslose Spültechnologie punkten: die perfekte Kombination aus Funktionalität, Hygiene und Design.

Urinal oder Toilette – was ist günstiger?

Je nach Nutzung kann ein Urinal eine günstigere und umweltschonendere Alternative zum WC darstellen. Denn: Im Durchschnitt verbraucht eine herkömmliche Standard-Toilette pro Spülung bis zu sechs Liter Trinkwasser - und das kostet bares Geld. Bei einem Urinal sind es hingegen nur zwei bis drei Liter, also weniger als die Hälfte. Es gibt sogar Modelle, die komplett ohne Wasser funktionieren – allerdings sind diese eher in öffentlichen Bereichen vorzufinden. Ob sich die Anschaffungskosten eines Urinals im Privathaushalt rentieren, liegt also daran, wie oft es im Alltag benutzt wird. Bei einer regelmäßigen Verwendung kann es durchaus auch aus ökonomischer Sicht Sinn machen, sich für ein Pissoir zu entscheiden.