Hausdach mit Dachfenster im strömenden Regen vor einem dunklen Wolkenhimmel.

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Schutz vor Wind und Wetter: Das Unterdach

Damit Ihr Dach auch bei einem geringen Neigungswinkel regensicher bleibt, ist ein Unterdach notwendig. Hier erfahren Sie, was Sie als Häuslbauer zum Thema Unterdach wissen müssen!

Dächer sind in der Regel so konstruiert, dass Wasser einfach abfließt. Allerdings ist dies nicht immer der Fall – schwerer Schnee, starker Regen und die Kombination aus Niederschlag und Wind können dafür sorgen, dass Feuchtigkeit zwischen die Dachziegel gerät. Im schlimmsten Fall kann dies kostspielige Schäden verursachen. Um davor zu schützen, wird ein Unterdach installiert. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, wann ein Unterdach Sinn macht, wie es konstruiert wird und worauf Sie bei der Wahl der Materialien achten sollten.

Was ist ein Unterdach?

Das Unterdach ist eine essentielle Komponente der Dachkonstruktion und dient dazu, das Dach vor Wasser, Schnee und Verunreinigungen zu schützen. Es handelt sich dabei um jene Schicht, die direkt unter den äußeren Bedeckungsmaterialien des Hauptdachs angebracht wird und Feuchtigkeit ableitet, ehe diese Schäden an der Bausubstanz verursacht.

Wofür und wann braucht es ein Unterdach?

Ob Ihr Haus ein Unterdach braucht, ist in erster Linie von der Neigung abhängig. In Österreich gilt: Bei einer Dachneigung von weniger als acht Grad ist ein regensicheres Unterdach nötig. Denn: Je geringer der Dachwinkel, desto langsamer kann das Regenwasser abfließen. Durch die langsame Ableitung kann das Wasser zwischen die Dachziegel gelangen und dort Schimmel und auf längere Zeit schwere Bauschäden auslösen. Ebenfalls erforderlich ist ein Unterdach laut ÖNORM, wenn das Dachgeschoss ausgebaut werden soll.

Woraus besteht das Unterdach?

Die Wahl des richtigen Materials ist für ein sicheres Unterdach besonders wichtig. So sollte es auf jeden Fall wasserabweisend, allerdings im besten Fall auch diffusionsoffen sein. Bei der Frage nach dem richtigen Produkt spalten sich die Geister: Während manche auf Dachpappe aus Bitumen setzen, bevorzugen andere Holzfaser-Dämmplatten und dampfoffene Vliesstoffe. Je nach Wahl kann das Unterdach hier also auch eine zusätzliche Dämmschicht bilden. In einem Beratungsgespräch mit dem Dachdecker Ihres Vertrauens können Sie herausfinden, welche Option für Ihr Bauprojekt am sinnvollsten ist.

Wie ist ein Unterdach aufgebaut?

Beim Aufbau von Unterdächern wird zwischen dem regensicheren und dem wasserdichten Unterdach differenziert. Werden die Bahnen des Unterdachs über den Latten angebracht, spricht man von einer wasserdichten Lösung. Bei einem regensicheren Unterdach werden die Latten über den Bahnen montiert. Diese werden dabei so angebracht, dass das überschüssige Wasser in die Dachrinne fließt. Öffnungen wie für Gauben, Dachfenster oder Schornsteine müssen in der Konstruktion berücksichtigt werden. Über dem Unterdach wird häufig eine Konterlattung befestigt, die senkrecht zu den Traglatten angebracht wird. Dadurch entsteht eine Belüftungsschicht zwischen der Dachbedeckung (zum Beispiel Dachziegeln oder Dachschindeln) und dem eigentlichen Dachunterbau.

Welches Unterdach benötige ich?

Welche Variante für Ihr Haus nötig ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Einerseits spielt der Grad der Unterschreitung der Regeldachneigung eine Rolle. Andererseits sind laut ÖNORM aber auch weitere Faktoren, wie die klimatischen Verhältnisse oder die Art des Dachs und die Nutzung des Dachraums (zum Beispiel als Wohnraum) relevant. Um die richtige Lösung für Ihr Dach zu finden, ist eine individuelle Beratung vom Profi empfehlenswert.

AutorIn:
Datum: 01.02.2024
Kompetenz: Dachdeckung und Dachausbau

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