Beliebte Küchenmaschinen im Expertentest
Unverzichtbar für fleißige Köche und Bäcker: eine Küchenmaschine mit Rührbesen und Knethaken. Doch welche soll es sein? Ob KitchenAid, KENWOOD, SMEG oder Ankarsrum – wir haben im Cuisinarum in Wien nachgefragt.
Nichts gegen Produktbewertungen im Internet, doch wenn Sie sich wirklich über ein Produkt informieren wollen, ist der Gang in den Fachhandel immer noch der beste. Besonders, wenn mehrere Alternativen zur Auswahl stehen. Und da speziell bei Küchenmaschinen mitunter wahre Glaubenskämpfe herrschen, sind wir froh, dass Frau Zorzi und Herr Salmutter vom Cuisinarum in der Wiener City uns ganz neutral Ihre Expertise erläutert haben.
Zur Auswahl standen KitchenAid, SMEG und Ankarsrum. Die KENWOOD CHEF haben wir uns selbst angeschaut.
KitchenAid
Keine Frage, die KitchenAid ist ein echter Styleklassiker. Kaum ein designaffiner Haushalt, in dem sie nicht zu finden ist. Und sie hält, was ihre Optik verspricht. Standardmodell ist die Variante ARTISAN mit einer 4,8 Liter Rührschüssel für 699 Euro. Es gibt aber für größere Haushalte auch eine 6,9 Liter ARTISAN. Von der kleinen 3,3 Liter Variante raten unsere ExpertInnen aber ab. Bei einer Ersparnis von nur 100 Euro zu 4,8 Liter ist die Füllmenge einfach zu gering.
Unschlagbar ist bei der KitchenAid die Menge an Zubehör. Schon alleine im Grundpaket ist sie gut ausgestattet, aber die Zusatzoptionen schlagen alle anderen Hersteller. Gemüseschneider (auch Würfel!), Spiralizer, Entsafter, Fleischwolf, Wurstfüllhorn, verschiedene Pasta-Aufsätze, Getreidemühle, Speiseeisschüssel – sogar schöne Keramikschüsseln, die wie übergroße Kaffeetassen aussehen und wirklich ganz entzückend sind. Ebenfalls ein riesen Pluspunkt ist die enorme Auswahl an 22 Farben. Da ist wirklich für jeden etwas dabei.
„Keine Sorge übrigens wegen der geringen Wattzahl,“ merkt Herr Salmutter, Küchenchef vom Cusinarium noch an. „300 Watt erscheinen zwar niedrig, mehr wird zum Rühren aber nicht benötigt.“ Andere Marken (wie die Ankarsrum) haben deutlich mehr Watt, aber auch einen Blenderaufsatz, der eine höhere Leistung benötigt. KitchenAid bietet den Mixer aber nur separat, als allein stehendes Produkt an.
Fazit: Ein perfekter Allrounder für's Kochen und Backen.
SMEG
Ein weiteres optisches Highlight ist die SMEG-Maschine, die im Gegensatz zur KitchenAid etwas günstiger ist (ab 450 Euro). Die Verarbeitung der Maschine ist gut, wirkt aber nicht ganz so stabil und langlebig wie die teurere Konkurrenz. Was als erstes auffällt, ist, wie leise die Maschine arbeitet. Also gut für alle, denen ein hoher Lautstärkepegel missfällt. Bei den Aufsätzen ist die SMEG eher eingeschränkt. Dafür gibt es neben dem Fleischwolf und dem Gemüseschneider ganze fünf Pasta-Aufsätze! Frau Zorzi erklärt uns, dass besonders Kunden, die auch andere SMEG-Produkte wie Kühlschrank oder Backofen besitzen, sich für diese Maschine entscheiden. Vor allem, da die Firma im selben Vintage-Design nicht nur die Küchenmaschine anbietet, sondern auch einen Toaster, Mixer und Wasserkocher. (KitchenAid tut dies übrigens auch).
Fazit: Ein formschönes Produkt, welches sich hervorragend in die SMEG-Familie integriert. Für Heavy-Nutzer eher nicht zu empfehlen, für Einsteiger aber durchaus eine Option.
Ankarsrum
Wie bitte? Welche? Gut möglich, dass Sie von dieser Maschine noch nie gehört haben. Sie kommt aus Schweden und hieß früher ELEKTROLUX. Preislich spielt sie etwa in der gleichen Liga wie die KitchenAid (650 Euro), hat aber nicht ganz so viel Zubehör. Optional dazukaufen können Sie: Fleischwolf, Getreidemühle, Getreideflockenaufsatz, Püriervorsatz, Reibevorsatz, Gemüseschneider sowie diverse Pasta-Aufsätze. Am meisten sticht aber der Blenderaufsatz heraus, mit dem sich unkompliziert Smoothies oder Pestos herstellen lassen können.
Wer die Ankarsrum anschaut, sieht in eigentlich nur eine motorisierte Rührschüssel – und genau das ist ihre Stärke. Sobald es ums Backen geht, spielt sie ihre Vorteile voll aus. Zum einen ist da der Teigabstreifer, auf den uns die beiden Küchenexperten hinweisen. Damit wandert der Teig nicht am Schüsselrand nach oben, wie bei den anderen Herstellern. Außerdem ist der Knethaken viel größer und massiver als etwa bei KitchenAid oder SMEG. Sogar die zweite Rührschüssel für leichten Teig oder Eischnee punktet bei den Ergebnissen. So sämig wie bei der Ankarsrum wird der Eischnee sonst nirgends. „Die zwei Schneebesen drehen sich nicht nur um die Schüsselmitte, sondern auch einmal um sich selbst. Quasi eine Doppeldrehung“ ist Frau Zorzi begeistert.
Fazit: Die Ankarsrum lässt wie die KitchenAid keine Wünsche offen, hat aber in puncto Backen die Nase weiter vorn.
KENWOOD CHEF
Auch Kenwood gehört zu den namhaften Herstellern von Küchengeräten. Im Verkauf beliefern sie aber in erster Linie die Großflächenmärkte und sind daher für Fachgeschäfte wie das Cuisinarum weniger relevant. Optisch ist sie viel moderner und klarer, als die Retro-Geräte von SMEG & Co. Dies mag vor allem für jene KundInnen ein Kriterium sein, die mit dem ganzen Vintagelook nichts anfangen können. Die Verarbeitung ist erstklassig, preislich liegt er bei etwa 550 Euro, der CHEF XL bei 650 Euro. Die hohe Wattzahl von 1.200 begründet sich wie bei der Ankarsrum im optionalen Mixeraufsatz. Dazu gibt es noch einen Zerkleinerer, einen Pasta-Aufsatz, diverse Knet- und Rührelemente, Kräutermühle, Würfelschneider, Beerenpresse, Gemüseschneider, Eiscremebereiter sowie Entsafter.
Fazit: Von Qualität und Zubehörumfang mit der KitchenAid auf Augenhöhe – jedoch ganz andere Optik und nur in Silber erhältlich.
Wer vor dem Kauf die Maschinen im Einsatz sehen möchte: das Cuisinarum hält regelmäßig Vorführungen für KitchenAid, SMEG oder Ankarsum ab. |