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Adventkranz: Woher kommt dieser Brauch eigentlich?

Woher kommt der Adventkranz? Warum stellen ihn sich (nicht nur Christen) in der Vorweihnachtszeit auf den Tisch? Welche Designs sind besonders beliebt? Und: Gehört ein s in das Wort oder nicht?

Der Advent ist für viele die schönste Zeit im Jahr. Besonders die Pflege des Brauchtums spielt in den Wochen vor Weihnachten eine große Rolle. Und was wohl in keiner Wohnung fehlt im Dezember, ist der Adventkranz. Wir schauen uns diese Tradition ein bisschen genauer an und klären endlich die Frage: Heißt es Adventskranz oder Adventkranz.

Die Erfindung des Adventkranzes liegt nocht keine 200 Jahre zurück. Seitdem wurden aus 28 Kerzen vier und aus dem hölzernen Wagenrad ein, zumindest in seiner klassischen Form, aus Zweigen gebundener Kranz.

 

Wer hat den Adventkranz erfunden?

Was heute der Adventkalender, war bei seiner Erfindung der Adventkranz. Die Idee stammt von einem evangelischen Geistlichen namens Johann Hinrich Wichern, der 1839 im von ihm geleiteten Waisenhaus "Rauhes Haus" in Hamburg diesen schönen Brauch begründete. Damals wie heute war die Zeit vor Weihnachten gerade für die Kinder besonders spannend, die Tage bis zum Christkind konnten gar nicht schnell genug vergehen. Und so ließ sich Johann Wichern etwas einfallen. Er nahm ein großes, hölzernes Kutschenrad und bestückte es mit 24 kleinen und 4 großen Kerzen. Jeden Tag wurde eine neue Kerze angezündet. So konnten die Kinder jeden Tag sehen, wie lange es noch bis Heiligabend dauert.

Der Brauch wurde recht rasch von Kirchen, öffentlichen Einrichtungen und Organisationen übernommen. Doch als auch immer mehr Bürger einen Adventkranz bei sich zuhause aufhängen wollten, musste er schließlich kleiner und handlicher werden. Und so entstand der heute gängige Kranz mit vier Kerzen - eine für jeden Sonntag im Dezember.

Adventkranz-Design: Von klassisch bis exzentrisch

Wirft man einen Blick in vorweihnachtlich dekorierte Haushalte, so wird einem wohl in erster Linie der klassische, aus Tannenzweigen gebundene, mit vier roten Stumpenkerzen, einer Zimstange oder getrockneten Orangenscheiben verzierte Kranz unterkommen. Doch immer öfters werden auch andere, ausgefallene Designs gewählt, die sich mehr oder weniger weit vom Original entfernen. Aus klassisch rund wird da oval oder länglich, aus Stumpenkerzen werden schmale Lusterkerzen oder LEDs, aus Tannenzweigen wird Holz, Glas, Draht, Stahl oder Beton. Vier nummerierte Kerzen auf einer Holzplatte oder in einer mit Moos ausgekleideten Blechdose, mit Draht umwundene Kerzen auf einem Glasteller drapiert, ein umfunktionierter vierarmiger Kerzenleuchter mit ein paar Mistelzweigen oder auch einfach vier Teelichter nebeneinander – der Phantasie sind in Sachen Adventskranz heute keine Grenzen mehr gesetzt.

Wir haben die coolsten, ausgefallensten, schönsten und verrücktesten „Kränze“ für Sie zusammengesucht. Lassen Sie sich von unserer Galerie inspirieren!

Adventkranz: Schreibt man ihn nun mit s oder ohne s?

Zugegeben, es ist eine nicht ganz ernst gemeinte Frage, aber wie halten Sie es eigentlich? Zucken Sie auch immer ein bisschen zusammen, wenn jemand vom Adventsmarkt spricht? Dekorieren Sie mit einem Adventskranz oder einem Adventkranz? Bekommen die Kinder einen Adventkalender oder einen Adventskalender? Ein Blick in den Duden scheint die eindeutige Antwort zu geben: Das Fugen-s muss drin sein. Wikipedia allerdings unterscheidet klar zwischen dem deutschen Adventskranz und dem österreichischen Adventkranz. Und bei "Wie sagt man in Österreich", einem eigenen Duden-Band für die österreichische Sprache, ist alternativlos von Adventkranz, Adventkalender und Adventzeit zu lesen. Unterm Strich ist das Fugen-s in diesem Wort und seinen Abwandlungen wohl dem starken Einfluss der deutschen Sprache ins Österreichische geschuldet. Im allgemeinen Sprachgebrauch hierzulande scheint aber die Variante ohne s die geläufigere, und aus diesen Grund, aber auch aus einem ganz persönlichen Sprachgefühl heraus, haben wir uns dieser Schreibweise verpflichtet. Ganz egal, wie Sie es halten: Wir wünschen auf jeden Fall eine ganz schöne Vorweihnachtszeit.

AutorIn:
Datum: 23.11.2022
Kompetenz: Sonstiges

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