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Minimalistisch Wohnen: Weniger ist Mehr

Minimalistisch Einrichten ist mehr als nur ein Wohnstil und auch mehr als nur ein Trend. Es ist eine Lebensphilosophie. Sicherlich nicht für jeden geeignet, würde die positive Eigenschaft des Zurücknehmens aber vielen Menschen gut tun.

Die Wände überwiegend Weiß, der Boden simpel und unprätentiös, aber die wenigen Möbel, die im Raum stehen, sind wertvoll und ausgesucht. Der minimalistische Wohnstil hat wahrscheinlich weit mehr theoretische Fans, als tatsächliche praktische Umsetzer. Zu schnell und zu leicht sammelt sich in unserem modernen Wohlstandsdasein Kleidung, Bücher, Equipment und was noch alles an, von dem wir uns nur ungerne trennen wollen. Aber es gibt auch gute Zwischenlösungen.

Darauf kommt es an

Wie schon erwähnt ist der minimalistische Stil von hellen Wänden geprägt. Viel Weiß, maximal ein dezentes Grau. Die Wände selbst sollten möglichst glatt und ruhig sein. Schon eine Raufasertapete ist da zuviel. Gerne genutzt wird auch nackter Beton. Seine feine Struktur hält sich vornehm zurück und sein kühles Understatement überlässt der Möblierung die Bühne. Zum vielen Weiß passt perfekt ein kontraststarkes Schwarz, aber nur, wenn es sehr filigran ist und den Betrachter nicht „erdrückt“. Wem dies zu hart ist, kann auch mit dem derzeit sehr angesagten Kupfer arbeiten. Gemeinsam mit hellem Holz ist die Kombination Weiß, Filigran und Kupfer auch ein typisches Merkmal des Skandinavischen Style, der ebenfalls sehr minimalistisch interpretiert werden kann. Wichtig aber ist, dass die wenigen Möbel, für die Sie sich entscheiden, einen starken Charakter besitzen. Sonst wirkt die Einrichtung schnell trist und mager.

Kubismus und ein bisschen Bauhaus

Von der Formsprache her lebt es sich im minimalistischen Stil sehr geradlinig. Ornamente oder Paisleymuster sind tabu. Ein schöner Kreis ist natürlich in Ordnung – ebenso etwas komplexere Formen wie Trapez oder Diamant. Dominante Schrägen sollten aber nur einzeln und sehr bewusst gesetzt werden. Die Oberfläche ist durchgängig glatt zu halten. Ein rauer Shabby Look oder abblätternder Lack im Industrial Style gehören (klassisch gesehen) nicht dazu. Aber letztlich schlägt die Philosophie den Wohnstil. In erster Linie kommt es nämlich darauf an, das Interieur zu dezimieren. Welche Möbel dann in welchen Formen und Farben Sie schließlich brauchen, um sich wohl zu fühlen, liegt ganz alleine bei Ihnen.

Lieber wenig wenig, als überall voll

Für alle, die sich nicht ruckartig vom Großteil Ihres Eigentums trennen möchten, hier noch zwei gute Tipps, um die ersten Schritte zu wagen. Nummer 1: Fangen Sie mit einem Raum an! Egal welcher. Gut für die Gesundheit wäre dabei sicher das Schlafzimmer, aber auch das Home Office kann mit einem mal sehr viel produktiver werden, wenn die Gästecouch, das Bücherregal mit den Eigentlich-egal-Schmökern oder die Wusste-nicht-wohin-sonst-Kommode endlich draußen sind. Nummer 2: Effizienter Stauraum. Vieles steht einfach nur herum und wir wissen nicht wohin damit. Gute Stauraumlösungen – vor allen, wenn sie tote Winkel ausnützen – schaffen Platz. Am besten sind übrigens Lösungen, die nicht als solche wahrgenommen werden, sondern mit ihrer Umgebung verschmelzen. Deswegen Finger weg von gläsernen Schrank- oder Vitrinentüren etc. Sie lassen den Raum zu unruhig werden.

AutorIn:
Datum: 11.01.2019
Kompetenz: Innenarchitektur und Raumausstattung

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