Die Holzlamellen an der Fassade des Einfamilienhauses sind aus Lärchenholz. © Lumar

Sonnenschutz & Hingucker: Lamellenfassaden

Um das Thema Hitzeschutz kommen Häuslbauer und Sanierer nicht mehr herum. Eine Option, um für angenehme Temperaturen in den Wohnräumen zu sorgen, ist die mit Lamellen verbaute Fassade. Welche Vorteile sie neben der Beschattung noch hat, erfahren Sie hier.

Spricht der Architekt von einer Lamellenfassade, meint er eine Fassadenkonstruktion, bei der Lamellen großflächig eingesetzt werden. Lamellen an der Fassade gibts zum Beispiel aus Glas, Holz, Alu oder Keramik und sogar mit integrierten Photvoltaikpaneelen. Wände und ganze Fassaden bekommen durch ihren Einsatz einfach und schnell ein vollkommen neuen Charakter. Je nach Wahl des Lamellen-Profils, des Materials, der Oberfläche, der Farben und der Abstände der Lamellen untereinander entsteht eine ganz individuelle Optik - und ein fabelhafter Sonnen-, Licht- und Blendschutz!

Kein Blenden, keine Hitze

Wärmeschutz ist angesichts steigender Temperaturen ein heißes Thema. Ganz aussperren will man die Sonne aber freilich nicht. Mit einer Lamellenfassade lässt sich gut kontrollieren, wie warm und wie hell es im Haus sein soll. Die Lamellen bilden einen baulichen Sonnenschutz am jeweiligen Gebäude, da sie die direkte Sonneneinstrahlung verhindern, aber die Sicht nach draußen nicht versperren. Ohne gute Planung läuft hier aber nichts. Der Architekt bzw. Konstrukteur wird dafür die Gebäudeausrichtung und den Sonnenstand/den Sonnenverlaufanalysieren, die Lamellen in einem entsprechenden Winkel und in einer passenden Dimensionierung planen, sodass auch bei direkter Sonneneinstrahlung beschattet wird.

Feste oder bewegliche Lamellen?

Besonders wichtig ist die optimale Ausrichtung bzw. der richtige Winkel bei festen Lamellen, damit sie möglichst effizient vor der Sonne schützen und trotzdem Tageslicht ins Haus kommt. Ob sie horizontal oder vertikal angebracht sind, hängt nicht zuletzt von der Form und dem Stil des Gebäudes ab. Sind die Lamellen hingegen beweglich, hat das den Vorteil, dass Bewohner die Verschattung und Privatsphäre selbst regulieren können - manuell oder elektrisch mit Integration ins Smarthome. Die Winkeleinstellungen der Lamellen kann also ganz nach Belieben angepasst werden. Eine automatische Steuerung kann sich nach den Wind-, Licht- oder Sonnenverhältnissen richten. Für bewegliche Lamellen ist mit höheren Kosten zu rechnen als für feststehende Lamellen an der Fassade.

© www.baufritz

 

Lamellenfassade aus Holz oder Stein

Holzlamellen erinnern an vorgehängte Fassaden aus Holz, können filigran bis massiv ausgebildet sein und verleihen dem Haus einen warmen, gemütlichen Charakter. Die Holzlamellen werden dabei in großen Abständen oder sehr dich gesetzt, verwendet wird normalerweise witterungsbeständiges Holz wie die heimische Lärche oder Douglasie. Um einiges massiver kommen Steinlamellen daher - sie geben dem betreffenden Gebäude auch eine ganz andere Ausstrahlung als Holz. Bei Lösungen aus Stein wird meist kleinflächiger gearbeitet und eine Symbiose mit der Fassade angestrebt.

© Kurt Hoerbst

Ein Kleid aus Keramik

Keramikelemente punkten mit einem geringen Eigengewicht bei gleichzeitig hoher Festigkeit und Robustheit. Ein weiterer Vorteil: die Unterkonstruktion lässt sich deutlich reduzieren. Das spart Zeit, Material und damit auch Kosten.

© VARIO

Mit Glaslamellen Strom erzeugen

Glaslamellen werden im privaten Bereich eher selten umgesetzt, sind aber besonders bei öffentlichen Firmen- und Bürogebäuden beliebt. Die Bauten wirken dadurch freundlicher, heller und moderner. In Glaslamellen integrierte Solarzellen schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: PV-Lamellen erzeugen Strom und schützen gleichzeitig vor der Sonne! Abhängig vom Sonnenstand bewegen sich die PV-Lamellen auf der Fassade automatisch in die richtige Position.

© Warema

Aluminium und Kunststoff

Beliebt und besonders aufgrund ihrer Pflegeleichtigkeit und Witterungsbeständigkeit von vielen Architekten und Bauherren geschätzt sind Lösungen aus Lochblechfassaden, Aluminium sowie Lamellen aus Kunststoff. PVC ist ein leichtes und günstiges Material, sollte aber der Sonne nicht dauerhaft ausgesetzt sein, da es durch die UV-Strahlen spröde werden kann. Auch ist PVC für größere Höhen aufgrund der höheren Windlast nur eingeschränkt geeignet. Beständiger und stabiler ist Aluminium, das auch in vielen Farbvarianten und in Holznachbildungen erhältlich ist.

© VARIO

Hülle für das Haus

Unruhiges, beschädigtes Mauerwerk? Stöhrende Rohre? Geschlossene Lamellen sind eine ansprechende Möglichkeit, der Fassade ein neues Gesicht zu geben: Sie decken das das Mauerwerk ab, schützen es und erzeugen eine ruhige, einheitliche Gesamtfläche.

AutorIn:
Datum: 28.05.2019
Kompetenz: Beschattung und Insektenschutz

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