Individuelle Wohnbedürfnisse heute und morgen
Individuelle Lebensentwürfe bergen auch individuelle Wohnwünsche. In den letzten Jahren nimmt sich die Bau - und Immobranche verstärkt dieses Themas an und reagiert damit auf eine sich verändernde Gesellschaft.
Die Zeiten sind vorbei, als jede Generation die gleiche "Wohnkarriere" durchlief. Von der Studentenbude über die erste eigene Wohnung bis hin zum Häuschen im Grünen mit der Familie. Dieses Phänomen gibt es sicherlich auch noch, das vorherrschende Modell ist es aber nicht mehr, aus einem einfachen Grund: Dieses Standardmodell existiert schlicht nicht mehr. Heute sind die Menschen mobil, flexibel, aufgeschlossen - und dies spiegelt sich auch in der präferierten Wohnsituation wieder.
Vielfalt an Zielgruppen
Vor allem in großen Städten herrscht eine entsprechende Vielfalt an unterschiedlichen Lebensmodellen, Visionen und Vorlieben. Nicht immer entspricht auch das Wohnangebot dieser Vielfalt, was auch daran liegen mag, dass in Sachen Wohnen die unterschiedlichen Interessen bisher gar nicht wirklich erhoben wurden. Mittlerweile haben sich Bauträger, Makler und Meinungsforscher aber in Bewegung gesetzt, um mehr über die Wünsche ihrer Kunden zu erfahren.
Mobile Babyboomer
Die 50 plus Generation von heute etwa hat mit den Wohngewohnheiten der Generation vor ihnen nur noch wenig am Hut. So denkt ein knappes Viertel dieser großen Bevölkerungsgruppe daran, in nächster Zeit den Wohnsitz zu wechseln und vom mehr oder weniger leeren Einfamilienhaus oder der großen Wohnung wegzuziehen. Die logische Folge daraus: ein entsprechender Bedarf an auf diese Zielgruppe zugeschnittenen Immobilien. Der Trend ist klar: Komfort und Platzeffizienz dominieren, auf den riesige Garten, der mit viel Arbeit verbunden ist, kann genauso verzichtet werden, wie auf die drei leerstehenden Zimmer. Sind die Kinder einmal außer Haus, wird oft Haus gegen Wohnung getauscht, Faktoren wie gute Infrastruktur, Nahversorgung, Barrierefreiheit etc. gewinnen an Bedeutung.
Weitere interessante MieterInnen und KäuferInnen
Neben der älteren Generation spielen noch weitere Zielgruppen eine große Rolle: Bei den jüngeren sind es vor allem Gruppen wie Patchworkfamilien, beruflich flexible Singles und Pärchen mit zwei Wohnsitzen, die das Interesse von Maklern und Bauträgern wecken. Dabei geht es in erster Linie gar nicht einmal um bestimmte Wohnvorlieben, auf die reagiert werden muss, sondern einfach um die Tatsache, dass diese aufgrund erhöhter Mobilität besonders oft auf Wohnungssuche sind. Ein Umstand, der den beidenerwähnten Berufsgruppen besonders gut gefallen müsste.