Wer hat schon ein Boxspringbett?
Boxspringbetten wird nachgesagt, dass man darin schlafe "wie auf Wolken". Ob das Trendbett hält, was es verspricht, worauf Sie bei Kauf und Pflege achten sollten und welche Nachteile es hat, sagen wir Ihnen hier.
Was als rasch totgesagter Hype vor ein paar Jahren begann, hat sich inzwischen zu einem wahren Trend ausgewachsen. In vielen Schlafzimmern findet sich mittlerweile ein Boxspringbett - vielleicht auch bald in Ihrem? Bevor Sie Ihr vorhandenes Bett wirklich gegen ein Boxspringbett eintauschen, informieren Sie sich hier über alle Vor- und Nachteile!
Aufbau: Matratze auf Matratze
"Erfunden" wurden Boxspringbetten in den Staaten. Viele Jahre waren sie fast ausschließlich in der Hotellerie anzutreffen - das aus dem Urlaub bekannte Schlafgefühl holten sich nach und nach aber immer mehr Menschen ins eigene Haus. Es handelt sich beim Boxspringbett um ein Schlafsystem, bei dem anstelle eines Lattenrostes ein gefedertes Untergestell - das namensgebende Boxspring - die Basis bildet. Auf dem Boxspring, also dem Untergestell, liegt die eigentliche Matratze. Den Abschluss bildet der Topper, der rund zehn Zentimeter hoch ist und aus Kalt- oder Viskoseschaum besteht. Auch Latexmodelle gibt es. Das ist das Besondere am Boxspringbett: Es liegt Matratze auf Matratze, woraus sich der relativ hohe Aufbau ergibt, der wiederum Vorteile bei Komfort und Optik mit sich bringt.
Plus: groß und gemütlich, Minus: weniger Luftaustausch
Neben der charakteristischen kubischen Optik ist für viele vor allem ein Argument beim Kauf eines Boxspringbettes entscheidend: die komfortable Einstiegshöhe von 60 bis 70 Zentimeter. Damit sind die Betten gerade für Ältere und Menschen mit Rückenschmerzen eine Wohltat: es steigt sich einfach leichter hinein und heraus. Das Trendbett hat aber auch Nachteile. So ist bei vielen Modellen der Luftaustausch und der Abtransport der Feuchtigkeit (Schweiß) nicht gewährleistet. Mit ihrer Größe - vor allem aufgrund des mächtigen Kopfteils - nehmen sie außerdem recht viel Platz ein.
Welche Matratze fürs Boxspringbett?
Kaltschaummatratze, Viscomatratze, Federkernmatratze oder Latexmatratze - bei klassischen Betten haben Sie die freie Wahl. Bei Boxspringbetten ist die Auswahl etwas begrenzter. Am häufigsten kommt die Federkernmatratze zum Einsatz. Je nach Wunsch und Budget sorgen 280 bis 2000 Bonell-, Taschen- oder Tonnentaschenfedern für einen optimalen Liegekomfort. Durch die kleinen Federn passt sich die Federkernmatratze individuell an den Körper an. Dabei gilt: Je mehr Federn, desto feinfühliger reagiert die Matratze auf die Belastungsimpulse. Wichtig ist das vor allem im Schulter- sowie Beckenbereich, damit man weder in der Matratze versinkt noch zu hart aufliegt. Außerdem sind Boxspringbetten mit Federkernmatratzen sehr atmungsaktiv. Je nach Modell und Härtegrad gibt es verschiedene Kombinationen aus Bonell- und Taschenfedern und Kaltschaum. Bei der Tonnentaschenfederkern-Matratze werden die einzelnen, tonnenförmigen Federn in Taschen aus Spinnvlies eingenäht und miteinander verbunden. Eine hohe Anzahl an Tonnentaschenfedern in einem Unterbett bzw. in einer Matratze (500 Federn/m2) erzielt eine sehr punktelastische und ausgezeichnet durchlüftete Liegefläche. Dies gewährleistet ein außergewöhnlich gutes Mikroklima und einen raschen Abtransport von Feuchtigkeit.
Hart oder weich? Probeliegen ist ein Muss
Damit Sie sich richtig betten, folgen Sie unbedingt unserem Rat: Liegen Sie Probe! Allzuoft sind die Matratzen nämlich zu weich - mit dem guten Schlaf war es das erstmal! Nur mit einem idealen Härtegrad bleibt die Wirbelsäule gestreckt und Sie beugen Verspannungen und Rückenproblemen vor. Sie haben eine neue Matratze und sind trotz Probeliegens unzufrieden, weil Sie sie zu hart oder zu weich empfinden? In vielen Fällen ist etwas Geduld gefragt, denn der Körper muss sich erst an eine neue Matratze gewöhnen. Auch die Raumtemperatur kann Einfluss auf das Liegegefühl haben - bestenfalls beträgt die Raumtemperatur im Schlafzimmer zwischen 16 und 18 Grad. Übrigens: Matratzen werden mit der Zeit etwas weicher, wobei Abweichungen des Härtewertes bis 25 Prozent im Normbereich liegen.
Wofür ein Topper gut ist
Der beste Schutz für eine hochwertige Matratze ist ein Topper. Bei einem Boxspringbett ist er unverzichtbar - er ist sozusagen das i-Tüpfelchen, denn er macht das Boxspringbett erst richtig komfortabel und gemütlich. Zur Auswahl stehen verschiedene Topperarten, die im besten Fall die positiven Eigenschaften Ihrer Matratze fördern. Der Klassiker unter ihnen besteht aus Kaltschaum und verbessert nicht nur den Liegekomfort, sondern fungiert gleichzeitig auch noch als zusätzliche Klimazone. Visco-Topper und Latex-Topper verbessern vor allem die Gewichtsverteilung. Welcher Topper der richtige für Sie ist, finden Sie am besten in einem Beratungsgespräch mit einem Profi heraus. Weil jeder Körper anders ist, sollte sich die Topperauswahl nach Ihrer Körpergröße, Ihrer Schlafposition und etwaigen körperliche Beschwerden richten. Übrigens: Im Doppelbett mit zwei Einzelmatratzen überbrücken Matratzen-Topper die störende Ritze zwischen den beiden Matratzen und schaffen so eine durchgängige Liegefläche. Wenn Sie als Allergiker auf ein besonders hygienisches Schlafklima angewiesen sind, sollten Sie darauf achten, einen Topper mit abnehmbarem Bezug zu kaufen und ihn früher auszuwechseln.
Weil es sich in frischen Bettlaken herrlich schläft...
Die Frage nach der passenden Matratze und dem richtigen Topper für das Boxspringbett wäre geklärt. Wie sieht es aber mit den Bettlaken aus? Was wird bezogen? Es gibt zwei Möglichkeiten: Wenn die Obermatratze und der Unterbau mit Stoff oder Leder überzogen sind, wird der Topper mit einem Topper-Spannbetttuch (ab ca. 30 Euro) bezogen. Für den Fall, dass die Federkernmatratze keinen Bezug hat, sind spezielle Boxspring-Spannbettlaken erhältlich. Diese haben eine extra breite Steghöhe, sodass sie über die Matratze und den Topper passen. Letzere Bezug-Variante ist besonders hygienisch und schonend. Es ist nicht nötig, Matratze und Topper einzeln zu beziehen.
Wie pflege ich mein Boxspringbett? Die wichtigsten Tipps
Möchten Sie schon bald zu jenen gehören, die ein trendiges Boxspringbett ihr Eigen nennen? Dann achten Sie bitte unbedingt auf Qualität bei Materialien und Verarbeitung! Und wenn Sie sich dann noch an unsere Kauf- und Pflegetipps halten, steht erholsamen Nächten im pompösen Boxspringbett nichts mehr im Wege...
- Gut lüften: Durch die kompakte Bauweise und die vielen Ebenen kommt der Luftaustausch bei Boxspringbetten nicht auf das Level eines herkömmlichen Bettes mit Lattenrost. Es muss also viel mehr gelüftet werden, besonders wenn viel geschwitzt wurde. Deshalb: Schlagen Sie nach dem Aufstehen die Bettdecke zurück und lassen Sie Ihrer Matratze tagsüber ein paar Stunden Luft. So kann die über Nacht angesammelte Feuchtigkeit entweichen. Bei geschlossenen Bettkästen empfiehlt sich, die Matratze leicht anzuheben, um auch die Unterseite zu durchlüften. Sie verhindern damit auch die Bildung von Stockflecken (Schimmel).
- Regelmäßig wenden: Über kurz oder lang bilden sich Falten und Mulden. Um ihre Entstehung möglichst hinauszuzögern, empfiehlt es sich, Matratze und Topper alle paar Wochen zu wenden. Noch entscheidender ist aber, schon beim Kauf auf die richtige Unterfederung der Matratze zu achten!
- Matratze abbürsten: Zur Pflege kann die Matratze mit einer weichen Bürste abgebürstet werden.
Platzprobleme? Ein Bettkasten muss her!
Sie suchen nach einer platzsparenden, staubfreien Aufbewahrungsmöglichkeit für Kleidung, Bettdecken, Kissen oder Bettwäsche in Ihrem Schlafzimmer? Dann ist ein Boxspringbett mit integriertem Bettkasten eine praktische Lösung! Der zusätzliche Stauraum kommt zum Beispiel als Schublade oder als Bettkasten daher, der über die Seite oder frontal geöffnet wird. Das ist vor allem auch dann eine interessante Option, wenn das Bett den Schlafraum fast schon ausfüllt und kaum noch Platz für Kleiderschrank oder Kommode bleibt.
Gut schlafen hat seinen Preis
Boxspringbetten gibt es in allen Preisklassen und in den verschiedensten Ausführungen und Farben. Rechnen können Sie mit einem Preis ab 2000 Euro aufwärts. Wie immer gilt: Je hochwertiger Sie kaufen, desto besser. Österreichische Hersteller bieten top Qualität, maßgeschneiderte Lösungen und Sonderlängen. Billige Modelle um 300-600 Euro haben häufig keine Federn in der Unterbox und sind streng genommen gar keine echten Boxspringbetten.
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