Kachelherd - Kochen über dem Feuer
Egal ob Pizza, Brot oder Sonntagsbraten – im Kachelherd zubereitet erhalten Gerichte einen ganz eigenen, vollmundigen Geschmack. Und ein Augenschmaus sind nicht nur die zubereiteten Speisen, sondern auch die Herde selbst.
Die Küche gehört ja schon länger zum wichtigsten Raum der ÖsterreicherInnen – im gleichen Zuge, wie sich Kochbegeisterte immer mehr für die kulinarische Vergangenheit unseres Landes interessieren. Einkochen, Selberbacken oder Einlegen sind inzwischen schon so etwas wie Bewegungen geworden. Was passt da besser, als die beiden Trends zusammen zu legen und sich eine Küche einzurichten, wie wir sie sonst nur von ausgeblichenen Fotos der k.u.k.-Zeit her kennen? In diesem Zusammenhang ebenso unerlässlich wie historisch – und dennoch absolut zeitlos – der Kachelherd! Handgebaut vom Hafner Ihrer Wahl.
Feuer schüren wie früher
Vom Aufbau her lässt sich ein Kachelherd grob in drei Segmente unterteilen. Zum einen gibt es da die Feuerstelle, das Herzstück des Gerätes, die wie bei einem klassischen Kachelofen hinter einer Tür liegt. Daneben befindet sich das eigentliche Backrohr, welches durch die Wand (und über die Wärmeleitfähigkeit des benutzen Materials letztlich von allen Seiten) die Hitze bekommt. Über der Feuerstelle ist eine gusseiserne Platte eingelassen: der Herd an sich. Achtung: Zwar gibt es einen Hotspot (der mit herausnehmbaren Eisenringen versehen ist, um spezielle Töpfe nutzen zu können), doch die Hitze verteilt sich über die gesamte Platte.
Beheizt – und dadurch auch geregelt – wird der Kachelherd mit Holzscheiten. Anfänger machen den Fehler zu stark einzuheizen. Dadurch kann das Kochgut schnell anbrennen. Ein wenig Fingerspitzengefühl und Erfahrung ist unerlässlich, wenn Sie zu optimalen Kochergebnissen kommen möchten. Übrigens: Finger weg von Kohle – die wird viel zu heiß!
Nicht entweder oder, sondern auch
Bis Sie den Dreh mit dem Befeuern raushaben, wollen Sie sicher nicht nur kalte Jausen essen. Ein Kachelherd ist eine beeindruckende Kochgelegenheit, die jede Küche enorm aufwertet. Doch wer sich auf diese eine Weise einschränkt, könnte Probleme bekommen. Immerhin muss bei jedem noch so kurzen Aufkochen erstmal Holz angezündet werden. Auch wenn im Sommer die Hitze schon durch alle Ritzen ins Haus eindringt, möchte wohl niemand beim Spaghettikochen mit der Sonne konkurrieren. Kombilösungen sind daher durchaus üblich. Oder zumindest ein weiteres Kochfeld auf der danebenliegenden Arbeitsplatte.