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Hart im Nehmen: Küchenarbeitsplatten

Schnell was aufschneiden, den heißen Topf abstellen oder auch zigmal am Tag feucht drüberwischen – kein Bereich in der Küche ist so strapaziert wie die Arbeitsplatte. Materialien gibt es viele zur Auswahl, wir haben die Übersicht.

Sie sollte robust sein, hitzebeständig, feuchteresistent und wischfest sowie leicht zu reinigen. Dabei sollte sie aber auch gut aussehen, und das möglichst viele Jahre lang. Nicht zu vergessen: Gesund – sprich, ohne schädliche Ausdünstungen, welche die in der Küche verarbeiteten Lebensmittel beeinträchtigen könnten. Ja, so eine Arbeitsplatte hat einige Aufgaben zu erfüllen. Der Markt bietet dafür eine Vielzahl unterschiedlicher Materialien. Schauen wir uns die einzelnen Möglichkeiten - von Stein bis hochwertiger Kunststoff - einmal genauer an.

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Holz ist ein sehr beliebtes und im Vergleich relativ günstiges Material für Arbeitsplatten, jedoch sind Dellen, Schnitte, Rillen und Ritzen auch auf dem härtesten Holz nie ganz vermeidbar. Auch ist das Holz nicht hitzebeständig, und einen Topf direkt vom Herd auf die Arbeitsplatte zu stellen, nicht empfehlenswert, außer Sie legen Wert auf Brandflecken oder -ränder.

Sorgfältige Pflege sehr wichtig

Holzarbeitsplatten sollten immer mit einem Öl oder einem speziellen Lack (mit Natur pur hat das dann aber nicht mehr viel zu tun…) behandelt werden, um sie resistenter gegen mechanische Beanspruchungen, vor allem aber gegen Nässe zu machen und so ein Aufquellen zu verhindern. Nicht zuletzt aus Hygienegründen sollte die Ölung dann auch regelmäßig erneuert werden. Ein Vorteil: Kleinere Schäden, Verfärbungen und Flecken verschwinden, indem die Holzplatte einfach abgeschliffen wird. Bei massiven Ausführungen ist dies auch öfters möglich.


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Arbeitsplatten aus Stein sind besonders hygienisch, strapazierfähig und leicht zu reinigen. Sie sind hitzbeständig (Granit bis 600 Grad) sowie absolut schnitt- und kratzfest. Es gibt sie aus Granit, Marmor oder Schiefer und sie erfreuen sich besonders in der modernen Küche einer immer größeren Beliebtheit. Aber: sie haben auch ihren Preis (z. B. ein Meter Granit ab 250 Euro).

Granit weist eine absolut glatte Oberfläche auf und ist der robusteste unter den Natursteinen, Marmor ist ein bisschen weicher und somit ein wenig anfälliger für Kratzer. Außerdem saugt er Flüssigkeiten leichter auf und ist säureempfindlicher als Granit – wichtig zu wissen beim Reinigen! Schiefer wird gebrochen und nicht geschliffen, was eine nicht immer sehr praktikable, unebene Oberfläche ergibt. Außerdem kann aufgrund der Weichheit des Gesteins schon mal ein Kratzer oder Riss entstehen oder gar ein Stück herausbrechen.

Obacht bei der Pflege

Generell muss bei Steinplatten mit säurehaltigen Substanzen aufgepasst werden um hässliche Flecken zu vermeiden (kein Obst auf dem Stein schneiden, keine scharfen Reinigungsmittel oder Essigreiniger verwenden!) Auch ausgelaufenes Öl oder Wasser sollten immer sofort weggewischt werden, da der Stein sehr saugfähig ist. Fragen Sie auch nach speziellen Reinigern und Imprägnierungen für Naturstein, mit denen Sie Ihre Arbeitsplatte behandeln können.

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Quarzkompositebestehen zu über 90 Prozent aus Quarz, einem der widerstandsfähigsten Elemente der Natur. Dieser Quarz wird mit Farb- und Dekorstoffen wie Glassplittern sowie mit Acrylharz verbunden. Das Material ist sehr kratzbeständig und nicht porös, was es besonders hygienisch macht. Quarzkomposite sind zwar hitzebeständig, trotzdem sollten Sie keine heißen Töpfe darauf abstellen, da bei sehr hohen Temperatureinwirkungen durchaus Schäden am Material entstehen können.

Keine Imprägnierungen erlaubt

Quarzkompositplatten dürfen nicht mit Imprägniermitteln behandelt werden, da diese nicht vom Material absorbiert werden und sich entsprechend Flecken auf der Oberfläche bilden. Gereinigt werden darf nur mit milden Mitteln, aggressive Reiniger, ätzendes Soda oder auch Farbentferner sind absolut tabu.

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Sie sehen den Natursteinen verblüffend ähnlich, sind zugleich aber absolut druckfest, hitzebeständig, schnittfest und unempfindlich gegen Flecken aller Art. Kunststeinplatten werden aus gemahlenem Naturstein und einem Bindemittel, manchmal auch Spiegel- oder Glassplitter unter hohem Druck verpresst.

Keramik

Dieser künstlich hergestellte Stein besteht aus Sand, Feldspat, Lehm und Mineraloxiden, ist also dem Granit nicht unähnlich, jedoch viel robuster, kratzfest und hitzebeständig. Ein ganz großer Vorteil dieses Kunststeines ist, dass er weder säuren- noch fleckenanfällig ist und daher mit so ziemlich jedem Lösungs-, Desinfektions- und Reinigungsmittel behandelt werden darf. Die porenfreie Oberfläche ist aber nicht nur pflegeleicht sondern auch besonders hygienisch, was in der Küche ein wichtiges Kriterium darstellt. Keramikplatten sind in den unterschiedlichsten Dekoren und Farben erhältlich, preislich liegen sie aber im oberen Segment.

Corian

Dieser markenrechtlich geschützte Kunststein steht für Eleganz, Klarheit und höchste Qualität. Corian ist fugenfrei, absolut farbecht und wird in Form gegossen, was eine optische Verschmelzung mit Spüle und Herd ermöglicht und die Küchenarbeitsbereiche wie aus einem Guss erscheinen lässt. Corian wird aus Aluminiumhydroxid und Acrylharz hergestellt, ist härter als Holz und nicht porös, was eine Oberflächenversiegelung unnötig macht. Das Material ist jedoch nur bedingt hitzebeständig und auch nicht schnittfest. Der Kunststein ist sehr pflegeleicht, herkömmliche Haushaltsreiniger, eine milde Scheuermilch oder auch Ammoniakreiniger werden zur täglichen Pflege empfohlen.

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Sichtbeton erfährt in den letzten Jahren einen Aufschwung besonders im Innendesign. Eine Arbeitsplatte aus Beton passt natürlich besser in ein Loft oder Penthouse als in die Landhausküche. Die raue Oberfläche ist besonders robust und kratzfest, jedoch auch extrem schwer, was bei den Unterbauten berücksichtigt werden sollte. Sobald der Beton abgeschliffen und poliert ist, schließen sich seine Poren und er lässt sich einfacher reinigen. Mit Öl oder Wachs kann er zusätzlich imprägniert werden.

Betonplatten sind, ähnlich wie Naturstein- und Holzplatten sehr individuell in ihrer Farbgebung und Strukturierung. Außerdem verändert sich gerade der Beton mit der Zeit farblich und erhält zudem eine optisch ansprechende Patina.

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Zugegeben, den Großküchencharme wird eine Arbeitsplatte aus Edelstahl wohl nie so ganz ablegen, ist dieses Material doch aufgrund seiner hohen Hygiene und Hitzebeständigkeit dort seit Jahrzehnten erste Wahl. In der modernen Privatküche findet sich Edelstahl, der durchaus recht anfällig für Kratzer und Striemen ist, vor allem bei den Haushaltsgeräten und Spülen. Vor einigen Jahren erlebte die Küche aus Edelstahl einen wahren Boom, inzwischen ist dieser aber wieder verebbt.

Nichts für Putzfaule...

Wenn Sie nicht sehr gerne wischen und polieren, sollten Sie von der Edelstahlarbeitsplatte im wahrsten Sinne des Wortes die Finger lassen, denn kein Material ist anfälliger für Flecken durch Wasser, Fett und Abdrücke aller Art. Gereinigt wird am besten mit einer Seifenlauge oder einem speziellen Edelstahlreiniger. Mit Scheuermilch lassen sich auch kleinere Kratzer unkenntlich machen.

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Glaskeramik ist ja bereits von den Ceranokochfeldern bekannt. Das Material ist sehr widerstandsfähig und robust und passt perfekt in die moderne, puristische Küche. Glasplatten sind hitzebeständig, hygienisch top, geruchs- und geschmacksneutral. Flecken, Fetttapser und Fingerabdrücke sind zwar ähnlich gut zu sehen wie beim Edelstahl, das Material ist aber ungleich einfacher zu reinigen.

Für jeden Geschmack

Ein riesiger Vorteil von Glasarbeitsplatten ist die Möglichkeit, zwischen den unterschiedlichsten Farben zu wählen. Sie können so die Platte derKüchenoptik und dem Stil perfekt anpassen. Sonderanfertigungen sind kein Problem und spezielle Druckmotive applizierbar.

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Sie können aussehen wie Steinplatten, Holzplatten oder wie Beton. Es gibt sie in Hochglanz- und Mattausführungen, sie können jede erdenkliche Farbe und Musterung erhalten – Arbeitsplatten aus Kunststoff (hier vor allem Schichtstoff und Laminat) lassen optisch keine Wünsche offen.

Reine Geschmacksfrage…

Ob Sie sich für eine Arbeitsplatte aus Kunststoff entscheiden, hängt von mehreren Faktoren ab. Passt das Material zum Stil der Küche? Legen Sie Wert auf Natürlichkeit, oder sind Ihnen andere Faktoren wie Pflegeleichtigkeit und niedriger Preis wichtiger? Ob Schichtstoff, kunststoffversetzter Holzwerkstoff oder reines PVC, größter Vorteil ist die Robustheit und Pflegeleichtigkeit, sowie der Preis. Nachteile: Kunststoff ist hitze- und nässeempfindlich, schnell entstehen Brandflecken oder das Holz bei Schichtstoffen und Laminat quillt bei stehender Nässe rasch auf. Und: Die Zeichen der Zeit sind hier nicht sonderlich schön anzusehen. Wo natürliche Materialien Charakter und Charme entwickeln, je älter sie werden, da wird der Kunststoff einfach nur unansehnlich.

AutorIn:
Datum: 08.03.2018
Kompetenz: Küchen und Kochen

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