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Luftfeuchtigkeit und Bauteilschutz

Ein Gebäude muss nicht nur vor Regen und Bodenfeuchtigkeit schützen, es sollte auch die im Inneren entstehende und abgegebene Feuchtigkeit so nach außen leiten ohne, dass das Gebäude Schaden nimmt.

Wir verursachen im Inneren eines Gebäues immer auch Feuchtigkeit, schon allein durch unser Atmen. Auch die alltäglichen Tätigkeiten wie Baden, Kochen, Geschirr abwaschen, Wäsche trocknen etc. erzeugen Feuchtigkeit, die sich in der Raumluft anreichert.

Taupunkt und Kondensatbildung

Wird warme Luft abgekühlt, so steigt der Luftfeuchtigkeitsgehalt zuerst bis zur Sättigung der Luft an, danach muss die Luft Wasserdampf in Form von Tauwasser oder Nebel ausscheiden. Bei Oberflächentemperaturen, die unter dem Taupunkt eines Raumes liegen, kommt es zur sichtbaren Kondensationsbildung. Die Folge sind Tapetenablösung, Schimmelbildung, Schwarzwerden des Putzes etc. Bei einer Raumlufttemperatur von + 22° C und einer relative Luftfeuchtigkeit 50 %, so beträgt die Taupunkttemperatur + 11,1° C.

Wasser diffundiert von warm zu kalt

Unter der Wasserdampfdiffusion versteht man das Strömen der Wassermoleküle von dem Ort einer höheren Feuchtigkeitskonzentration zu dem Ort einer geringeren Konzentration. Ursache für die unterschiedliche Konzentration kann entweder in einem Temperaturunterschied oder in einer unterschiedlichen relativen Luftfeuchte zwischen innen und außen bestehen. Normalerweise findet die Wasserdampfdiffusion von der wärmeren zur kälteren Bauteilseite statt. Das heißt im Winter von innen nach außen und im Sommer umgekehrt von außen nach innen.

Sicherheit durch Dampfsperren

Eine Dampfsperre hat die Aufgabe, die Wanderung des Wasserdampfes dort zu unterbrechen, wo der Wasserdampf noch nicht so weit abgekühlt ist, das Kondenswasser auftritt. Die Dampfsperre muß an der warmen Seite von Dämmungen angebracht werden. Sie besteht aus Stoffen, die einen hohen µ- Wert haben wie z. B. Bitumenpappe, Metallfolien oder Kunststofffolien.

Wichtiges zu Luftfeuchtigkeit

Je wärmer die Luft, desto mehr Feuchtigkeit kann von ihr aufgenommen werden. Somit ist im Sommer die Luft feuchter als im Winter. Die Luft kann z. B. bei +20° C ca. 17,3 g/m³ Feuchtigkeit aufnehmen, bei +10° C ca. 9,4 g/m³ Feuchtigkeit aufnehmen und bei 0° C nur mehr ca. 4,86 g/m³.
Die relative Feuchtigkeit der Luft gibt den Prozentsatz der wirklich vorhandenen Feuchtigkeitsmenge im Verhältnis zum maximalen Sättigungsgehalt (absolute Luftfeuchtigkeit) der Luft an. Bei + 22° C Lufttemperatur und 100 % relativer Luftfeuchtigkeit enthält die Luft 19,4 g Wasserdampf je m³ , bei 60 % relativer Luftfeuchtigkeit enthält die Luft 11,64 g Wasserdampf je m³.
 

AutorIn:
Datum: 16.01.2018
Kompetenz: Bauunternehmen

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