Umweltbewusst Bauen mit Ziegel aus Wolle
Sie sind die verbesserte Version des traditionellen Lehmziegels und überzeugen durch noch mehr Nachhaltigkeit und weniger Energieeinsatz bei der Produktion wie auch in der Verwendung: Ziegel aus Wolle.
Das innovative Baumaterial wurde von den schottischen und spanischen Forschern Carmen Galán und Carlos Rivera entwickelt: "Wir wollten einen Ziegel herstellen, der – verstärkt mit Wolle – einen Verbundwerkstoff ergibt, welcher nachhaltiger und ungiftiger ist, für dessen Produktion regional vorkommende Materialien eingesetzt werden können und der die Festigkeit der Ziegel mechanisch verbessern würde." Dazu mischten sie Lehm, Wolle und ein natürliches Polymer aus Meeresalgen und erhielten einen Ziegelstein, der dank Woll- und Algenanteil 37 Prozent kältebeständiger ist als ein konventioneller Ziegel. Das wirkt sich positiv auf die Heizwerte des Gebäudes aus und senkt die Notwendigkeit für weitere Isolation deutlich.
Der Ziegelbrennofen bleibt kalt
Normalerweise werden Ziegelsteine aus Naturton hergestellt - ein Rohstoff, der aus Tongruben kommt, in Form gepresst wird und im Ofen bei Temperaturen bis zu 1000 Grad Celsius gebrannt wird. Die Wollziegel dagegen können ohne Brennen hergestellt werden. Das spart im Vergleich zu herkömmlich gebrannten Blöcken enorm viel Energie (der Einsatz von Erdgas als Brennstoff macht die Ziegelproduktion energieintensiv) und hilft dabei, weniger CO2 auszustoßen. Zwar sind die größten CO2-Emittenten der Baubranche bekanntermaßen die Betonwerke, aber auch die Ziegelproduktion hat im Hinblick auf den Klimaschutz zu handeln: der Kohlenstoff, der im Ton in Form von Karbonaten enthalten ist, wird beim Brennprozess als CO2 in die Atmosphäre entlassen.