© Michel Piccaya/shutterstock.com

Tadelakt macht's orientalisch

Mit Tadelakt werden Wände, Böden, Wannen, Waschbecken und viele andere Oberflächen beschichtet. Ursprünglich kommt diese Putzart aus Marokko, wo sie seit Jahrtausenden von Berbern angewandt wird. Heute findet sich die Anwendung weltweit.

Durch die so genannte Kalkpresstechnik, eine sehr starke Verdichtung bei der Verarbeitung, ergibt sich eine hohe Festigkeit und Wasserbeständigkeit der Beschichtung mit außergewöhnlichem Glanzeffekt. Aufgrund seiner extremen Dichte wurde dieser Putz sogar zur Abdichtung von Zisternen verwendet. Die kunstvollen Wände der Hamams, der türkischen Bäder, werden noch heute auf diese Art gestaltet, da der Putz wasserabweisend aber diffusionsoffen ist.

Bringen Sie viel Geduld mit

Das Basismaterial aus einem speziell gebrannten und gelöschten Kalk können Sie heute im Fachhandel kaufen. Das Originalmaterial ist ein natürliche, hochhydraulischer Muschelkalk aus Marrakesch. Etwa vier Kilo dieses Pulvers und zwei Liter Wasser sind für einen Quadratmeter Wandfläche nötig. Als Untergrund bieten sich raue und absorbierende Flächen an, etwa Ziegel oder Beton aber auch bereits bestehende, fehlerfreie Kalk- oder Zementputze. Die angemischte und mit Pigmentpulver eingefärbte Tadelaktmasse sollte drei bis vier Tage einsumpfen. Dann wird sie kräftig durchgerührt, auf der eingenässten Wand mit einer Kelle aufgebracht und mit dem Reibebrett auf eine Dicke von drei bis fünf Millimeter verrieben. Nach kurzer Abbindezeit wird der Putz mit der so genannten Venezianerkelle (mit abgerundeten Ecken) durch gleichmäßigen Druck geglättet und mit einem speziellen Reibestein in kreisenden Bewegungen verdichtet. Nach einer Ruhephase von etwa 24 Stunden wird mit einem Polierstein und Olivenseife „verpresst”. So entsteht die charakteristisch glänzende Oberfläche, die je nach Lichteinfall die Farbe changieren lässt.

AutorIn:
Datum: 13.09.2017
Kompetenz: Malerei und Lackierung

Inspiration & Information abonnieren - mit dem wohnnet Newsletter

Weitere Artikel aus dem Channel Innenwände

zlikovec/shutterstock.com

Innenwände

Gipskarton- oder Gipsfaserplatten?

Trockenbauplatten aus Gips werden in Gipskarton- und Gipsfaserplatten unterteilt. Der Unterschied zwischen den beiden ...

TwilightArtPicture/shutterstock.com

Innenwände

Lackarten und ihre Eigenschaften

Lackieren lässt sich alles - vom Holz bis zum Metall. Wir haben für Sie hier die wichtigsten Lacke und ihre ...

WoodUpp

Innenwände

DIY: Wie Sie Wand & Decke mit Holz verkleiden

Altbackene Holzverkleidungen vom Boden bis zur Decke waren einmal. Jetzt erobern Akustikpaneele & Co unser Interior ...

Mario Ewald/wohnnet Medien

Innenwände

Innenwände dämmen: So wird das was

Ist Ihre Fassade denkmalgeschützt, erhaltenswert oder nutzen Sie das betreffende Gebäude nur sporadisch, kommt eine ...

view7/Adobe Stock

Innenwände

Vorsatzschale: Schall- und Wärmeschutz verbessern

Mit einer Vorsatzschale werden Schall- und Wärmeschutz verbessert – und das relativ rasch und einfach. Erfahren ...

iravgustin/shutterstock.com

Innenwände

10 Tipps für saubere Pinsel

Die eigenen vier Wände ausgemalt haben sicher schon die meisten einmal. Wie danach die verschmutzten Pinsel sauber ...

Dulux

Innenwände

Wie Farbe Wohnräume gestaltet

Mit Farbeimer und Pinsel allein ist es nicht getan. Sie sollten sich, bevor es ans Streichen geht, ein paar Gedanken ...

Efetova Anna/shutterstock.com

Innenwände

Grundtechniken des Malerns: Streichen mit Bürste und Pinsel

Streichen mit Pinseln und Bürsten ist die beliebteste Technik, um Farbe an Wände zu kriegen. Wir sagen Ihnen, was ...

Original Style

Innenwände

Im Trend: Metro-Fliesen für's Bad

Sie sind klein, rechteckig und mit Facettenkante versehen, und sie nennen sich Metro- oder Subwayfliesen. Was aus ...