© Yarygin/shutterstock.com

Die gesetzliche Lage beim Dachausbau

Der Eurocode 8 regelt die Vorschriften zum Dachausbau. Die Gesetze sind streng, die Ausbauwilligen verunsichert. Worauf muss man beim Dachausbau achten?

Unsicherheit herrscht bei Haus- bzw. Wohnungseigentümern, welche an einen Dachausbauin ihrem Altbau denken: Eine neue europaweite Verordnung, der EUROCODE 8, regelt einheitlich die Vorgaben für Bauten in Sachen Erdbebensicherheit.

Die ohnedies schon kontinuierlich verschärften Ö-Normen werden dadurch noch etwas strenger, und ein Dachausbau gerade bei einem Gründerzeithaus zu einem durchaus gewagten Vorhaben.

 

Strengere Vorschriften

Die Verordnungen für Bauten in Erdbebengebieten, die mit Juni 2009 europaweit in Kraft treten, sehen vor, dass Gebäude bei einem schweren Dachausbau (mehr als 720kg an zusätzlichem Gewicht pro Quadratmeter wobei Volumen und Nutzfläche maßgeblich vergrößert werden) praktisch in den Zustand eines Neubaus versetzt werden müssen.

Dies ist theoretisch zwar möglich (wenn auch außerordentlich teuer) in der Praxis aber mehr oder weniger undurchführbar: Das Gebäude muss leer stehen, Holzdecken müssen betoniert werden.

Wiener Baukultur:

Ein interessantes Forschungsprojekt mit dem Ziel, die technische Behandlung des Wiener Hausbestandes zu vereinfachen.

Schwierige Berechnung

Auch die Möglichkeiten, genau zu bestimmen ob ein Gründerzeithaus einen Dachausbau (bzw. welche Art davon) überhaupt aushält, sind begrenzt, Kriterien die heute für Neubauten gelten, waren zur Zeit der Errichtung alter Gebäude noch nicht bekannt. Diese statische Ungewissheit macht den Dachausbau noch komplizierter.

Gesetzliche Regelungen

Die zuständige Magistratsabteilung 37 verweist darauf, dass sich die Baubewilligung nach dem Stand der Technik zur Zeit der Erteilung dieser richtet, und es nur bei nachträglichen Änderungen des Bauvorhabens zu zusätzlichen Auflagen kommen kann. Dennoch zögern angesichts der Einführung des strengeren EUROCODE 8 zahlreiche Bauherren mit ihrem (bereits bewilligten) Dachausbau, weiterführende Zusatznormen zum Eurocode werden gewünscht.

Letztere sollen vor allem auf den tatsächlichen Gebäudezustand (also auch bei älteren, aber womöglich statisch einwandfreien Gebäuden) Rücksicht nehmen. Die Stadt Wien ermuntert hingegen zum Ausbau der Dächer, und betont die Bedeutung des Dachausbaus als Wohnraumverdichtung ohne Verlust von Grünflächen.

 

 

AutorIn:
Datum: 29.03.2010
Kompetenz: Dachdeckung und Dachausbau

Inspiration & Information abonnieren - mit dem wohnnet Newsletter

Weitere Artikel aus dem Channel Dach

 rayman7/stock.adobe.com

Dach

Wie Sie Ihr Dach gegen Sturm absichern

Windstärken von 8 und mehr führen in Österreich immer häufiger zu abgedeckten Dächern. Welche besonders ...

Ralf Geithe/stock.adobe.com

Dach

Die besten Dachtrittsysteme für Ihr Dach

Für eine möglichst risikofreie Dachbegehung sollten Sie als Hausbesitzer keinesfalls auf einen sicheren ...

sculpies/shutterstock.com

Dach

Welche Aufgaben übernimmt der Dachdecker?

Zu den traditionellen Dacharten gehört das Steildach mit Eindeckung aus Dachziegeln. Falls Sie sich für ein ...

Martin Croce

Dach

Blech: Das Leichtgewicht fürs Dach!

Für viele ist Blech nicht unbedingt die erste Wahl für eine neues Dach, aber warum eigentlich? Erfahren Sie bei uns ...

Photographee.eu/shutterstock.com

Dach

Dachgeschoß kühl halten - Die besten Tipps

Gerade am Dachboden kann die Hitze des Sommers zum Problem werden. Informieren Sie sich darum schon vor dem ...

Alexander Piragis/shutterstock.com

Dach

Schneelast auf Dächern: Zonen und Normen in Österreich

Haben Sie die Schneelasten auf Ihrem Dach im Griff? Ein Wiener Ingenieurbüro bietet ein Internet-Programm zur ...

Dario Lo Presti/shutterstock.com

Dach

Sturm, Schnee, Eis. Das Dach will geschützt sein

Fliegende Dachpfannen, Flachdächer, die sich anheben und Schneeplatten, die ganze Regenrinnen inklusive Fallrohr ...

AndreasHafenscher

Dach

Dachform Nummer 1: Das Steildach

Ganze 86 Prozent der Österreicher sehen das Steildach als die ideale Dachform an. Das ergibt zumindest eine Umfrage ...