Dicht, gedämmt, sicher: Der Einbau von Dachbodentreppen
Die Dachbodentreppe ist potentielle Energieschleuder, so ihr Einbau nicht professionell durchgeführt wurde. Welche Anforderungen an eine ordentliche Montage gestellt werden, erfahren Sie hier.
Zwar gehört eine gedämmte oberste Geschoßdecke heute für viele zum Standard energieeffizienter Bauweise, doch was nützt das, wenn der Futterkasten der Dachbodentreppe nicht dicht eingebaut wurde oder die Luke schlicht nicht gedämmt ist? Die Folge: Kondenswasserbildung durch die massiven Temperaturunterschiede, in weiterer Folge Schimmelbewuchs und holzzerstörende Pilze - auf jeden Fall aber eine Menge verlorener Energie und damit steigende Heizkosten. Qualität ist hier einmal wieder unumgänglich!
Der Luken- oder Unterdeckel sollte aus einem Holzrahmen, zwei MDF-Platten, wohnraum- und dachbodenseitig, sowie einer ordentlichen Wärmedämmung zwischen den Platten bestehen.
In der Regel ist dies Steinwolle in 65, besser 100 mm Dicke. Je höher der angegebene Dämmwert, desto hochwertiger ist auch die Treppe. Ist hier eine zu geringe oder gar keine Dämmung vorhanden, so kann die aufsteigende, feucht-warme Luft aus dem Wohnraum ungehindert in das unbeheizte Dachgeschoß dringen und dort kondensieren. Erkennen würden Sie diese Feuchtigkeit als Tauwasser an Wand und Decken des angrenzenden Wohnraumes. Das gleiche gilt natürlich für den Futterkasten. Auch dieser muss gedämmt sein. Hochwertige Modelle lassen sich auch einfach nachrüsten. So können Sie einen Oberdeckel montieren, der sich automatisch oder händisch, nach oben oder der Seite öffnet. Er fungiert als zusätzlicher Dämmer und hält den Staub aus dem Dachboden zurück. Sollte Ihre bestehende Dachbodentreppe keine zufriedenstellende Energiebilanz aufweisen, bietet sich eine so genannte Wärmeschutzhaube an, die dank Isolierhaube und Dichtrahmen optimale Ergebnisse schafft und Dämmeinbußen wettmacht.
Ebenso wichtig: luftdichter Einbau
Die für den Fenster- und Türeneinbau geltenden Richtlinien für eine dichte Verbauung müssen auch bei der Montage der Dachbodentreppe eingehalten werden. Achten Sie darauf, dass der Futterkasten thermisch von der Mauer getrennt ist (Dichtungsband!), nur so kann Kondenswasserbildung langfristig verhindert werden. Besonders wichtig ist die korrekte Abdichtung der Bauanschlussfuge, die mit Hilfe eines Dämmzopfes geschlossen wird. Ausschäumen oder Ausspachteln sind nicht zielführend und wird Ihnen auch kein Profi empfehlen!
Schutz bei Feuer
Mit einer Brandschutzdichtung sollten hochwertige Dachbodentreppen in jedem Fall ausgestattet sein. Zudem gibt es so genannte brandhemmende Ausführungen (bei vielen Herstellern übrigens Standard), die zumindest EI30 geprüft sind, sprich 30 Minuten dem Feuer standhalten können und so ein Ausbreiten in den Dachraum verhindern.
Der Markt bietet auch EI60 und höher geprüfte Ausführungen. Die Dachbodentreppen sind mit Stahlklappe und Stahlrahmen ausgestattet, die Brandschutzdichtung quillt im Brandfall auf. Die Steinwolldämmung im Deckel sowie die seitlichen Bereiche der Treppe, die beim Einbau ebenfalls mit Steinwolle ausgestopft werden, tragen neben der Metallkonstruktion den größten Teil zum Brandschutz bei.
Sichere Bedienung besonders wichtig
Der ein- oder zweiseitige Handlauf ist Pflicht, sichere Stufen (am besten mit Anti-Rutsch-Beschichtung oder Noppen, die breit genug sind), ein Absturzgitter um den Futterkasten im Dachbodenbereich sowie Gummifüße an den Enden der Leiter für besonders sicheren Stand, reduzieren die Unfallgefahr. Hochwertige Stahlkugellager unterstützen eine einfache und langlebige Funktion der Treppe und das Drehtor im Treppenkasten, das viele Hersteller anbieten, lässt die Treppe sicher im Kasten anbringen und verhindert ein Ausleiern.