© immonet/Karin Bornett

Building Information Modeling: Chancen und Risken

Eine Expertenrunde diskutierte zum Thema BIM und ist sich einig, dass integrative Planung der Schlüssel zu Kostenoptimierung und Qualitätssteigerung ist. Das Modell hat aber auch Schwachpunkte.

Building Information Modeling, kurz BIM ist mehr als eine Software, es verbindet Architektur mit Planungs- und Projektsteuerungsorganen, Ausführenden und schließlich mit der Haustechnik. Im System werden sämtliche relevanten Daten gesammelt und an Hand eines virtuellen Gebäudemodells dargestellt. Die Methode bringt einheitliche Maßstäbe für alle Beteiligten, die damit in einer "gemeinsamen Sprache" arbeiten können, die auch nach Fertigstellung des Gebäudes gilt und weitergeführt werden soll. So ist BIM ein laufender Prozess, der zahlreiche Vorteile mit sich bringt, jedoch auch Risken birgt, waren sich Experten beim Porreal realtalk einig.

Transparenz, Termintreue und Kostensicherheit

Mit der Anwendung von BIM sollen höhere Termintreue und Kostensicherheit gegeben sein. Einen der größten Vorteile sieht Bruno Ettenauer, CA Immobilien Anlagen AG, in der Transparenz, die das System bietet: "BIM schafft Vergleichbarkeiten und Transparenz, jeder hat Zugriff darauf und sieht auf einen Blick alle relevanten Daten." Während die CA Immo derzeit noch kein Projekt mit BIM realisiert, arbeitet man bei der Porreal bereits damit. Gerhard Haumer, Porreal Immobilien Management: "Erste Erfahrungen zeigen, dass das System nicht nur Ersparnisse bringt, sondern auch Ärger erspart, weil die Daten für alle Beteiligten zugänglich sind und stets am aktuellen Stand."

Schlüsselfaktor Mensch

Dass die Daten zuverlässig und stets aktuell sind, dafür sind aber schlussendlich alle Akteure selbst verantwortlich - ein Risiko, sagt Gernot Wagner von Porr Design & Engineering: "BIM lebt nur davon, wie gut es gefüttert wird. Außerdem gibt es derzeit verschiedene Softwarevarianten, die untereinander nicht kompatibel sind. Ich glaube aber, dass dieses Problem bald gelöst sein wird."

Integrierte Planung stoppt Verschwendung

Für Christoph Achammer, ATP Planungs- und Beteiligungs-AG, liegt der Schlüssel im integrativen Gedanken. "Ob auf Papier, Serviette oder Computer, integrierte Planung hilft, Kosten zu sparen und die Effizienz sowie Qualität zu steigern. Heutzutage liegt das Verschwendungspotenzial am Bau bei mindestens 30 Prozent. Diese Quote kann mit integrierter Planung deutlich gesenkt werden."

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Archivmeldung: 23.10.2013

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