Gegen den Hitzestress in der Stadt: Projekt COOLCITY
Das BOKU-Projekt COOLCITY konzentriert sich auf die Stärkung des Sozialkapitals im Stadtgebiet von Wien durch soziale Innovationen, insbesondere bei extremen Hitzeereignissen. Hier die Erkenntnisse aus der Studie.
Das „Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik“ der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) erstellte eine Studie zum Thema „Sozialkapital in der Verbesserung der Anpassung an extreme Hitzeereignisse in Wien“. Mit Förderung des „Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die BOKU“ wurden die Auswirkungen von Hitzeereignissen auf die Bevölkerung untersucht.
Die zunehmende Zahl extremer Hitzeereignisse als Folge des Klimawandels hat massive Auswirkungen auf die Bevölkerung. Um diesen zu begegnen wurde das Forschungsprojekt „COOLCITY“ ins Leben gerufen.
Sozialkapital als wesentlicher Faktor
Tatsache ist, dass die Anpassung an die Folgen des Klimawandels auch als sozialer Prozess verstanden werden muss. Neben finanziellen und infrastrukturellen Maßnahmen erfordert der Klimawandel somit auch soziale Innovationen. COOLCITY konzentrierte sich daher auf die Stärkung von Sozialkapital im Stadtgebiet von Wien, das insbesondere bei den vermehrt auftretenden extremen Hitzeereignissen gefragt ist.
Das zeigte sich im Rahmen der Gespräche mit 22 durch Hitzestress betroffenen Personen aus den besonders betroffenen Stadtteilen Innerfavoriten und dem Gründerzeitviertel auf beiden Seiten des Gürtels. Dabei wurde deutlich, dass die Stärkung sozialer Netzwerke die Auswirkungen von Hitzestress abschwächen kann. Als wesentliche Punkte kristallisierten sich dabei die Organisation gegenseitiger Hilfe und die Erleichterung der Kommunikation zwischen Bevölkerung und Verwaltung heraus. Konkrete Vorschläge dazu erarbeiteten die Betroffenen in zwei partizipativen Workshops in den jeweiligen Gebieten.
Unterstützt werden sollen soziale Maßnahmen durch entsprechende bauliche, technische und stadtplanerische Innovationen. Jüngstes Beispiel dafür ist etwa die „Biotope City Wienerberg“, wo die Nutzbarmachung als Begegnungsfläche und die gartenartige Ausgestaltung des Dachbereichs konzipiert wurde. Ebenso stellen die Pflanztröge auf den Balkonen für die geschoßübergreifende, vertikale Begrünung einen Beitrag dar, das Mikroklima im Stadtquartier klimafit zu gestalten.