Urbane Sitzmöbel: Stil auf Sichtbeton
Mit freudlosem, verstreut den öffentlichen Raum einnehmendem Mobiliar schnell hochgezogener Stadtteile der 1950er- bis 1970er-Jahre – Resultat einer aus heutiger Sicht verfehlten Planung – haben die Stadtmöbel des deutschen Herstellers Nusser nichts gemein. Nachdem Sichtbeton in der Architektur dekorativ und akzentuierend eingesetzt wird und auch den Wohnraum erobert, definiert dieser den Werkstoff Beton auch im Straßenbild neu: Mit den Bankerlserien „Trigo“ und „Base“ haben die Betonkünstler die eigene Produktlinie weiterentwickelt und sie dabei an den Zeitgeist angelehnt.
Was Architekten und Stadtplaner verlangten, sei eine gewisse Leichtigkeit und Schlichtheit, die sich im widerstandsfähigen Seriendoppel niederschlage und den urbanen Raum aufmöbeln soll, so der Hersteller. Designer Andreas Rayer hat daher in seinem Entwurf zu „Trigo“ Kantiges wie Leichtfüßiges (in L-Form, Bild oben) verpackt. Die Füße gibt es dabei in zwei Ausführungen: einmal rechtwinklig, einmal im 45-Grad Winkel angesetzt. Diese schließen mit den quadratisch geschnittenen Hartholz-Bankauflagen bündig ab.
Design für Sitzenbleiber
Eine zweite Serie unter dem Namen „Base“ ist seit dem heurigen Jahr im Programm: Dahinter verbirgt sich eine massive, von eckedesign aus Berlin entworfene, Betonfußbank, die laut Hersteller ebenfalls auf einer klaren Linie, hier aber kombiniert mit einer leicht trapezförmigen Fußform, aufbaut. Mit der nach innen geneigten Holzbohlen der Sitzfläche und der ergonomisch angeordneten Rückenlehne will man bei Nusser zum Sitzenbleiben animieren.
Die Nusser Stadtmöbel GmbH & Co. KG, gegründet 1933 im deutschen Winnenden, entwickelt Stadt- und Außenmöbel für den internationalen Markt. Im Portfolio finden sich Landschafts- und Gartenbänke, Abfalleimer, Sperrpfosten und Fahrradständer. Die Holz und Beton kombinierenden Bankserien werden in verschiedenen Grauabstufungen ausgeführt.