Surface Design Awards für idyllischen Künstler-Rückzug
Er würdigt innovatives Design und die Verwendung von Materialien in Bauprojekten auf internationaler Ebene. Beurteilt werden Materialeinsatz, Art der Oberfläche und die ästhetische Gestaltung des Projektes. Dieses Jahr ging der Surface Design Award in der Kategorie „Housing Exterior“ nach Norwegen.
Vor sechs Jahren wurde er zum ersten Mal vergeben, und bis heute hat er sich zu einem der respektiertesten und wichtigsten Architekturawards weltweit entwickelt. Auf die Shortlist schafften es heuer 39 außergewöhnliche Projekte in insgesamt 14 Kategorien. Die Qualität war dabei so hoch, dass einige der Projekte gleich in mehreren Kategorien abräumen konnten.
Housing Exterior für norwegischn Holzhersteller
Auf einer Insel an der Südküste Norwegens haben die Architekten vom Atelier Oslo eine imponierende Zuflucht geschaffen, die sich harmonisch in die felsige Uferlandschaft fügt. Alle hölzernen Außenkonstruktionen, vom kleinen Steg mit Treppe am Eingang über das lichtdurchflutete Flachdach bis hin zum kunstvollen Rahmengerüst, wurden mit nachhaltigen Kebony Character Dielen realisiert. Für alle äußeren Holzelemente wurde Kebony Character eingesetzt. Die spezielle Kebony Technologie macht aus FSC-zertifiziertem Weichholz widerstandsfähiges, langlebiges Hochleistungsholz, das kaum gewartet werden muss und sich optimal für Bauprojekte in rauen Küstenregionen eignet. Mit der Zeit entwickelt das dunkelbraune Holz eine natürliche silbergraue Patina und passt sich dadurch weiter an das felsige Territorium an.
Friedlicher Rückzugsort erwünscht
Die Aufgabe für das Atelier Oslo war denkbar konkret: Zwei Künstler wünschten sich einen Rückzugsort, an dem sie in Ruhe nachdenken, neue Ideen entwickeln und arbeiten konnten. Das Gebäude sollte hell, besinnlich und naturnah gelegen sein. Diesen Vorgaben folgend, kreierten die Architekten einen ausgefallenen Komplex aus Holz, Glas und Beton, der die Grenzen von innen und außen auf bemerkenswerte Weise verschwimmen lässt.
Innen & außen verschmelzen
Von einem höher gelegenen Felshügel aus führt ein kleiner Steg mit Treppe zum Eingang und markiert den Übergang zur Bleibe auf der Insel. Dahinter wartet ein großzügiger, offener Innenraum mit Böden und Treppen aus Beton, die das Innere des Gebäudes mit der äußeren Felslandschaft verbinden und dadurch den Eindruck erwecken, Teil der Natur zu sein. Die äußere Hülle des Hauses besteht aus einer vorgefertigten Holzkonstruktion, die nachträglich auf den fertigen Böden platziert und verankert wurde. Durch die Glaswände und die Oberlichter, die in das ausgeklügelte Muster der hölzernen Decke integriert wurden, gelangt zu jeder Tageszeit Licht in die Innenräume. Aus den Betonböden wachsen Küche, Bad und Kamin, um den Bewohnern wie auf dem Felsen liegende Möbel zu dienen. Kurze Treppen führen zu kleinen Plateaus, die als Entspannungs- oder Arbeitsnischen genutzt werden können. "Die Betonböden und Treppen lösen die Trennung von innen und außen auf", erklären die Architekten vom Atelier Oslo begeistert. "Der Innenraum wird Teil der Landschaft, und das Gehen in und um das Haus wird zum einzigartigen Erlebnis, bei dem die unterschiedlichen Qualitäten des Standorts Teil der Architektur werden." Als Grenze zum Nachbargebäude wurde ein kleiner Anbau ergänzt, der einen weiteren geschützten Außenraum bietet. So wird das Künstlerheim zum eleganten Detail der Insel.