© Taylor Wimpey Central London

"Am Markt ist es düster"

Das Internationale Fensternetzwerk IFN-Holding AG verzeichnet für das Geschäftsjahr 2014 ein Umsatzwachstum von 7,2 Prozent - trotz der europaweit rückläufigen Bauwirtschaft und einem nach wie vor rückläufigen Fenstermarkt in Europa.

So konnten die fünf Unternehmen des Netzwerks – Internorm, Schlotterer, GIG, Topic und HSF - in dem schwierigen Marktumfeld einen konsolidierten Umsatz von 433 Millionen Euro erwirtschaften - ein Gewinn von 14,2 Millionen Euro. Das entspricht einer Umsatzrendite von 3,3 Prozent. Mit einem Eigenkapital in Höhe von 147,9 Millionen Euro bei einer Eigenkapitalquote von 65 Prozent sei das Internationale Fensternetzwerk "gut gerüstet für die Zukunft und offen für neue Akquisitionen". Erstmals voll konsolidiert ist dabei der Fassadenspezialist GIG, der seit September 2013 im Mehrheitseigentum von IFN steht und bereits bis Ende 2015 Vollauslastung aufweist.

Internorm konnte allerdings erstmals seit 18 Jahren seinen Umsatz nicht steigern und musste ein Minus von rund 5 Prozent verzeichnen. Auch der Sonnenschutz-Spezialist Schlotterer musste ein Umsatzminus (- 6 %) hinnehmen. Der Rückgang sei neben den Problemen der gesamten Fensterindustrie auf den Wegfall eines langjährigen Großkunden – ein bekannter österreichischer Fensterhersteller – zurückzuführen. Die Türenmanufaktur Topic und der Fensterhersteller HSF wiederum konnten 2014 wirtschaftlich das Vorjahresniveau halten.

Insgesamt optimistisch

IFN-Holding Vorstand Christian Klinger: " Das Baugewerbe im Euroraum verzeichnet seit Jahren starke Verluste - rund minus 20 Prozent seit 2009. Den zahlreichen Prognosen, die Wachstum voraussagen, glaube ich erst, wenn ich tatsächlich Wachstum sehe. Trotzdem konnten sich die Unternehmen des IFN 2014 gut behaupten. Unsere Investitionsschwerpunkte lagen im Ausbau der Fertigung von Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG), der Ganzglasfenster-Fertigung und der Stärkung der regionalen Vertriebskompetenz bei Internorm sowie der Ausbau der Raffstore-Fertigung bei Schlotterer. In Summe hat das Internationale Fensternetzwerk 2014 rund 17,8 Millionen Euro investiert. Insgesamt sind wir für 2015 optimistisch und streben einen konsolidierten Umsatz von rund 440 Millionen Euro an." Im Geschäftsjahr 2015 wird IFN rund 21 Millionen Euro in neue Technologien, Produktentwicklung, Vertriebsaktivitäten und den Ausbau von Standorten investieren. Mit 13 Millionen Euro geht der größte Teil dabei an Internorm, gefolgt von Schlotterer (4 Mio.) und HSF (3 Mio.). Jeweils rund 500.000 Euro sind für Investitionen bei Topic und GIG vorgesehen.

Keine Impulse durch Förderungen

Vor allem der österreichische Markt macht den IFN-Vorständen Christian Klinger und Johann Habring Sorgen. "In dieser Form habe ich das noch nicht erlebt. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt", sagt Klinger und kritisiert die staatlichen Konjunkturpakete und Förderungsmaßnahmen, die "nicht wie gewünscht gewirkt haben" und selbst die niedrigen Zinsen hätten die Bautätigkeit nicht maßgeblich gefördert. Habring ergänzt: „Staatliche Anreize zur energetischen Verbesserung des Gebäudebestands hatten nur bedingt Auswirkungen auf die Nachfrage. Die Fördermittel waren bereits im August voll ausgeschöpft – am Markt sind allerdings bis heute keine Wachstumsimpulse zu erkennen. Wenn es so weiter geht, liegt die Sanierungsquote bald bei nur mehr einem Prozent statt den anvisierten drei Prozent." So werden die Förderungen falsch eingesetzt, sind sich die Vorstände einig, denn derzeit seien diese lediglich ein "Me-too-Produkt" - soll heißen: Die Gelder werden zwar gerne in Anspruch genommen, allerdings nur, wenn ohnehin saniert werden soll. Der Markt werde dadurch nicht stimuliert.

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Datum: 27.05.2015

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