Gemischte Stimmung bei den Beton- und Fertigteilwerken
Große Teile der österreichischen Betonwerke blicken positiv in die Zukunft und sind mit der betrieblichen Auslastung zufrieden. Aber es herrscht auch Skepsis vor.
Laut aktuellem Konjunkturbarometer des Verbandes Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) ist die Grundstimmung positiv, allerdings etwas eingetrübt: Es herrscht Skepsis gegenüber der allgemeinen Wirtschaftssituation und die Stagnation bei Aufträgen der öffentlichen Hand mahnen zu Vorsicht und hemmen das Wachstum der Unternehmen.
Mit Stand Anfang Juli erwarten allerdings erfreulicherweise 68,5 Prozent der VÖB-Mitglieder eine positive Umsatzentwicklung zum Vergleichszeitraum des Vorjahres, heißt es.
Wachstum ohne Zukäufe
Den Hauptgrund für Umsatzsteigerungen sieht die überwältigende Mehrheit der befragten Betriebe im Gewinn von Neukunden sowie Veränderungen im Marktsegment. Auffällig ist, dass keiner der teilnehmenden Betriebe Zukäufe oder anderweitigen Ausbau der Kapazitäten als Grund für den Umsatzzuwachs genannt hat. Ein Umstand, der die allgemeine Tendenz und Zurückhaltung bei Expansionsvorhaben bestätigt.
Auf der anderen Seite der Gleichung identifizieren 78 Prozent der Betriebe die allgemeine Auftragslage respektive 88 Prozent der Befragten die allgemeine Wirtschaftssituation als Wachstumshemmnis. Dies drückt sich auch in der Haltung gegenüber Lehrlingen aus: 56 Prozent der Befragten geben an, 2016 keine Auszubildenden aufnehmen zu wollen.
Zweckoptimismus?
Dennoch sieht die Branche durchwegs positiv in die unmittelbare Zukunft: 87 Prozent der Betriebe gehen davon aus, den Umsatz im 2. Halbjahr im Vergleich zu 2015 halten oder gar steigern zu können. Ganze 40 Prozent nehmen sogar eine Steigerung von 5 bis 10 Prozent an. Der Grund: Die allgemeine Auftragslage wird als zufriedenstellend eingeschätzt.
Aber: Kein einziges Mitglied des VÖB nennt die „Wirtschaftssituation“ als Umsatztreiber, vielmehr bezeichnet ein Viertel der Befragten sie als einen Grund für Umsatzprobleme, interpretiert der neue Präsident des VÖB, Franz Josef Eder (im Bild), die Zahlen der Umfrage. Der halbjährliche Konjunkturbarometer des Verbandes der Österreichischen Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) ermöglicht langjährige Vergleiche.