Christoph Ressler, Geschäftsführer Güteverband Transportbeton (GVTB), Claudia Dankl, stv. Geschäftsführerin Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) und Gernot Brandweiner, Vorstandsvorsitzender BMÖ und Geschäftsführer Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB). © Beton Österreich/APA-Fotoservice/Hörmandinger

BMÖ: "Beton als Wegbereiter einer nachhaltigen Klimazukunft"

Die Beton- und Zementverbände Österreichs präsentierten vor kurzem erstmals gemeinsam Zahlen und Fakten zur Rolle von Beton beim Klima- und Umweltschutz, aktuelle Beispiele für nachhaltiges Bauen sowie die Forschungs- und Innovationstätigkeit der Branche am Weg zur Klimaneutralität.

Regional hergestellt, wertbeständig, sicher, speicherfähig und zu 100 Prozent wiederverwertbar – der natürliche Baustoff Beton spielt eine Schlüsselrolle für den Klima- und Umweltschutz.

Ob städtische Lebensräume, langlebige Verkehrsadern oder energieeffiziente Gebäude: Bei nahezu allen Anwendungen setzen Planer, Architekten und die Bauindustrie auf den Baustoff Beton. Seine Stärken als Baustoff auf dem Weg in die Klimazukunft liegen vor allem im Gebäudebereich. Nicht umsonst wird dieser Sektor auch im aktuellen Regierungsprogramm 2020–2024 und dem darin enthaltenen klaren Bekenntnis zum Klimaschutz als Schlüsselbereich identifiziert.

Speicherfähigkeit von Beton im Wohnbau nutzen

Die thermische Bauteilaktivierung – mit der massive Betonbauteile zu Energiespeichern werden – hat sich mittlerweile als „Zauberformel“ für klimagerechtes Wohnen etabliert.Dabei werden Rohre in Bauteilen wie Wänden und Decken verlegt, durch die ein Heiz- und Kühlmedium, meist Wasser, strömt. Während im Winter erwärmtes Wasser durch die Rohre fließt, sorgt im Sommer das gekühlte Wasser für angenehme Temperaturen. Diese Art der Klimatisierung ist günstiger und umweltschonender als herkömmliche Klimaanlagen. Neben Büro-, Schul- und Gewerbebauten kommt diese gebäudetechnische Innovation mittlerweile auch im mehrgeschossigen Wohnbau zum Einsatz. So zum Beispiel in der Wohnhausanlage Mühlgrundgasse im 22. Wiener Gemeindebezirk (MGG22). Den für den Betrieb der Wärmepumpe notwendigen Ökostrom bezieht die Anlage aus einem Windpark in der Nähe.
„Wie das Beispiel der thermischen Bauteilaktivierung deutlich zeigt, entscheidet nicht allein die Wahl des Baustoffes, sondern vielmehr die Art der Energieversorgung über die Ökobilanz eines Gebäudes“, erklärt Claudia Dankl, stellvertretende Geschäftsführerin der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ), und ergänzt, warum Beton fälschlicherweise meist schlechter abschneidet: „Bei der Bewertung der Klimarelevanz fehlt leider viel zu oft eine gesamtheitliche Sichtweise. Die Ökobilanz stellt sich ganz anders dar, wenn der komplette Lebenszyklus eines Gebäudes von durchschnittlich 100 Jahren betrachtet wird.“

Beton: Cooling-Effekt für Städte

Ein wichtiger Einsatzbereich für Beton ist vor allem die Bewältigung von städtischen Hitzeinseln. „Hier arbeiten wir intensiv mit Forschungseinrichtungen zusammen, um den Baustoff noch zielgerichteter dort einzusetzen, wo er dem Klima und der Umwelt nutzt – zur Kühlung von Gebäuden und Stadtvierteln, als Grundfläche für Fassadenbegrünungen, Betonbeläge mit hellen Oberflächen oder Betonrinnen für wassergeführte Kühlzonen“, so Gernot Brandweiner.

Urban Mining – Rohstofflager der Zukunft

Beton kann aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften nach dem Abbruch und der Aufbereitung zu 100 Prozent wiederverwendet werden, wodurch der Abbau „neuer“ Rohstoffe (Sand, Kies, Schotter) vermieden wird. „Recyclingbeton hat somit einen wichtigen Anteil an einem ressourcenschonenden Materialkreislauf in der Bauwirtschaft“, so Christoph Ressler, Geschäftsführer des Güteverbands Transportbeton.

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