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Tschechische Hauptstadt wird Investment-Eldorado

Um weiteren Entwicklungen und Investitionen einen Weg zu bahnen, hat die Prager Stadtverwaltung mehrere Umwidmungen vorgenommen

In erster Linie betroffen davon sind größere Projekte um die Prager Bahnhöfe und im Bezirk Žižkov. Prags ältester Bahnhof – der Masraykovo nádraží – wird aller Voraussicht nach abgerissen und Platz machen für ein innerstädtischen Einkaufs- und Freizeitzentrum, beim Bahnhof Bubny im Bezirk Holešovice wurde ein 27 Hektar großes Grundstück von der „ORCO“-Gruppe erworben, die hier eine Wohnsiedlung plant, weiters soll beim Bahnhof Žižkov ein Shoppingcenter auf einem 33 Hektar großen Areal errichtet werden. Doch befinden alle diese Projekte erst im Anfangsstadium, mit ihrer Fertigstellung ist nicht vor 2011 zu rechnen.

Dennoch wird von diesen Umwidmungen eine große Wirkung auf den Markt in den kommenden Jahren erwartet – in erster Linie, dass sich mehrere, bereits angedachte Projekte von der Peripherie der Stadt in diese neuen Zonen verlagern werden, da es im Kernbereich der Stadt noch immer einen hohen Bedarf an Büroraum der Klasse A gibt.

Neue Hotspots sollen Prag beleben

Der Norden, Prags siebter Bezirk, steht im Rahmen dieser Entwicklung vor einer vielversprechenden Zukunft und dürfte bald zu einem der Hotspots der Stadt werden: „Classic 7“, „Marina Office Centre“, „Argentinská Hvezda“ und „A7 Arena“ sind hier die herausragendsten Projekt zur Zeit. Am anderen Ufer der Moldau, im Nordwesten, in Prag 8, sind zur Zeit „Amazon Court“, „Corso Karlín II“ und „Meteor Centre Office Park C“ im Bau. Die Dockanlagen in Liben und am Rohansky-Kai werden bald – in fast direkter Nachbarschaft zur City – ganz neue Akzente in diesem Quartier der Goldenen Stadt setzen.

Einkaufszentrenboom lässt nicht nach

Einkaufszentren erzielen nach wie vor eine hohe Rendite und qualitativ hochstehende Objekte sind äußerst gefragt. Nach dem Boom in Prag verlagert sich aber der Schwerpunkt großer Objekte in kleinere Städte der Republik. Dennoch hat es auch in Prag in den letzten beiden Jahren einige bedeutende Eröffnungen – vor allem im Hochpreis-Sektor – gegeben: Das „Palladium“ beim Pulverturm in der Nähe des „Platzes der Republik“ wurde im Herbst 2007 abgeschlossen, und bot den Pragern eine Reihe von Newcomern im Modebereich, wie „Conbipel“, „Murphy & Nye“ und „Monton“ – und für die Geschäfte die höchsten je in der Tschechischen Republik erzielten Mieten: zwischen 80 und 130 Euro. Ein Jahr später folgte bereits das „Arkady Pankrac“.

Alle Einkaufszentrenprojekte sind – in erster Linie jene außerhalb Prags, wie „Palace Pardubice“ oder „Plžen Plaza“ – rasch vermietet, was nur den nach wie vor die hohe Nachfrage nach konzentrierter Einkaufsfläche in der Tschechischen Republik belegt – so der Bericht von „Colliers International“. Dieser Trend dürfte sich an Standorten, wo bis jetzt keine bedeutendere Shopping-Malls errichten worden sind, fortsetzen.

Die Gesamtverkaufsfläche in Böhmen und Mähren erreicht zur Zeit zehn Millionen Quadratmeter, also einen Quadratmeter pro Person in der Tschechischen Republik, was aber noch immer nur achtzig Prozent von der in Westeuropa üblichen Rate ausmacht.

Die Mieten in Luxusstandorten betragen zur Zeit 160 bis 200 Euro: Aber alle Mieten in Prag sind generell in letzter Zeit angestiegen, wobei immer mehr Ketten im Kernbereich der Stadt, im sog. „Goldene Kreuz“ um den Graben/Na Prikope bzw. Wenzelsplatz präsent sein möchten. In Nebengassen beträgt die Miete zwischen 50 und 100, in Räumlichkeiten der Austattungsklasse B zwischen 25 und 45 Euro.

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Datum: 03.12.2008

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