Top-Ergebnisreigen der börsennotierten Immo-AGs
Die CA Immo eröffnete Ende August den Ergebnisreigen – das Halbjahr ging mit einem Gewinnsprung zu Ende, der Ausblick ist positiv. Auch die s Immo zieht eine positive Bilanz für das Halbjahr. Rekord bei der conwert: Von Jänner bis Juli wurde das bisher beste Halbjahresergebnis der Firmengeschichte erzielt. Aufwertungen spielten bei allen dreien eine große Rolle.
Der Immobilienkonzern CA Immo verdiente unterm Strich im ersten Halbjahr 2016 fast 99 Millionen Euro, nach einem Periodenüberschuss von 55 Millionen im selben Zeitraum des Vorjahres. Das zur Gänze übernommene Osteuropaportfolio der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) ließ die Mieterlöse um 18,3 Prozent auf 81,3 Millionen Euro in die Höhe schnellen.
Mit 113,1 Millionen Euro wurde „auch ein signifikantes Neubewertungsergebnis erzielt”, so das Unternehmen. Diese Aufwertungen spiegelten das positive Marktumfeld insbesondere in Deutschland, dem wichtigsten Kernmarkt der CA Immo, wider. Das operative Ergebnis (Ebit) sprang demnach um 73 Prozent auf knapp 176 Millionen Euro.
CA Immo: Fokus auf Büros in Deutschland
„Das positive Marktumfeld auf unseren Kernmärkten, insbesondere in Deutschland, bietet ideale Rahmenbedingungen für die Umsetzung der organischen Wachstumsstrategie der CA Immo”, erklärt CEO Frank Nickel. Man wolle sich weiter auf Büros in Deutschland konzentrieren.
Die s Immo wiederum hat das Betriebsergebnis (Ebit) im ersten Halbjahr 2016 von 48,9 auf 145,9 Millionen Euro gesteigert, der Periodenüberschuss erhöhte sich auf 85,5 Millionen, nach zuvor 20,9 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich im Halbjahresvergleich von 0,30 auf 1,27 Euro, so die s Immo in ihrer ad hoc-Mitteilung.
s Immo sieht Potenzial bei Büroobjekten
Besonders starke Zuwächse habe es auf dem Berliner Wohnungsmarkt gegeben. Großen Einfluss auf die Zahlen hatte das Bewertungsergebnis, das im ersten Halbjahr 106,9 Millionen Euro betrug. „Diese Entwicklung ist vor allem auf die Dynamik am deutschen Immobilienmarkt zurückzuführen”, sagt Ernst Vejdovszky, Vorstand der s Immo (im Bild). Aus diesem Grund habe man sich entschieden – wie berichtet – etwa 20 Prozent der Flächen des deutschen Portfolios zu veräußern.
Vejdovszky sieht aktuell vor allem bei Büroimmobilien großes Potenzial. Das restliche Jahr wird weiters vor allem von der Entwicklung der Büroimmobilie ,The Mark' in Bukarest geprägt sein.
Rekordergebnis
Der Wohnimmobilienkonzern conwert wiederum hat heuer das bisher beste Halbjahresergebnis seiner Firmengeschichte erzielt. Getragen wurde diese Entwicklung ebenfalls (unter anderem) von Wertsteigerungen des Immobilienportfolios. Das Ergebnis im operativen Geschäft (Funds From Operations I) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 52,6 Prozent auf 39,3 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse stiegen bis Juni um 26 Prozent auf 264,3 Millionen Euro.
Den Anteil von nicht zum Kerngeschäft zählenden Immos habe man von einem Drittel auf unter ein Viertel gesenkt, erläutert CEO Wolfgang Beck. Im ersten Halbjahr habe man 142 Millionen Euro aus Verkäufen im Nicht-Kernbestand verbucht. Die Veräußerungspipeline sei weiter gut gefüllt.
conwert will weiter stark zukaufen
Doch es wurde auch zugekauft: Bis Juni für 90 Millionen Euro: Die Hälfte davon entfällt wertmäßig auf Duisburg (1.029 Wohnungen mit 60.000 m2 vermietbarer Fläche), der Rest auf Dortmund/Essen, Leipzig, Magdeburg. Außerhalb der großen und teuren Hotspots wie Berlin, Frankfurt oder München sieht Beck genug Raum für attraktive Akquisitionen, zumal die Zinsen weiterhin sehr tief liegen.
Das Kostensenkungs-Programm verlaufe laut conwert-CFO Thomas Doll planmäßig. Auch an der Schraube Verschuldungsgrad wurde weiter gedreht. So hat das conwert-Management den Verschuldungsgrad (Loan-to-Value, LTV) von 49,2 auf 44,6 Prozent senken können.
Kein Wunder, dass Beck und Doll fürs Gesamtjahr zuversichtlich sind: Der FFO I (vor Verkaufsergebnis und Einmaleffekten) könnte auf über 75 Millionen Euro steigen (bisherige Prognose: 70 Millionen Euro). Wie heuer will man auch 2017 60 Prozent des FFO I als Dividende ausschütten, bekräftigt Beck – für 2015 betrug die Dividende 0,35 Euro je Aktie.