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Carbon-Capture Projekt „c2pat“ soll CO2 Belastung reduzieren

Die Konzerne Lafarge, Verbund, OMV und Borealis präsentierten kürzlich ein Projekt, das der negativen CO2-Belastung des Zements entgegensteuern wird. Geplant ist eine Anlage zur CO2-Abscheidung und -Nutzung im großindustriellen Maßstab bis 2030.

Lafarge Zementwerke, OMV, Verbund und Borealis haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, welche CO2 vom Klimasünder zum Zukunftsträger machen könnte. Die Anlage soll die Abscheidung von CO2 aus der Zementherstellung sowie die Fertigung von hochwertigen Kunststoffen, Olefinen und Kraftstoffen auf Basis erneuerbarer Rohstoffe ermöglichen. Die Schaffung dieser sektorübergreifenden Nutzung von CO2 im industriellen Maßstab wird laut Initiatoren Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft und Innovation in Österreich vorantreiben.

Sektorübergreifende Wertschöpfungskette – geschlossener Kreislauf

Ziel des Projektes ist eine Abscheidung von nahezu 100 % des jährlichen Ausstoßes im Zementwerk Mannersdorf (NÖ) von 700.000 Tonnen CO2. Das abgeschiedene CO2 stünde so als Ressource zur Verfügung. Mithilfe von Wasserstoff wird das abgeschiedene CO2 von OMV zu Kohlenwasserstoffen verarbeitet. Hierbei kommt grüner Wasserstoff zum Einsatz, der durch VERBUND in einem Elektrolyseprozess auf Basis von Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt und bereitgestellt wird. Laut Michael Strugl, stellvertretender CEO von VERBUND bietet grüner Wasserstoff ein enormes Potential für die Dekarbonisierung von CO2-intensiven industriellen Prozessen: „Grüner Wasserstoff bietet ein enormes Potential für die Dekarbonisierung von CO2-intensiven industriellen Prozessen. Um unsere nationalen und globalen Klimaziele erreichen zu können, müssen wir gemeinsam sektorübergreifend arbeiten und unsere Anstrengungen Richtung Dekarbonisierung und Klimaneutralität bündeln.“

Im weiteren Produktionsprozess werden diese Kohlenwasserstoffe dann für die Herstellung von Kraftstoffen (OMV) sowie für die Erzeugung hochwertiger Kunststoffe (Borealis) genutzt. Beide Endprodukte basieren so auf erneuerbaren Rohstoffen und zeigen damit eine funktionierende Weiterverwendung von CO2 auf.

© OMV

 

In drei Phasen zum Erfolg

Das gemeinsame Projekt ist in drei Phasen angelegt: In Phase 1 evaluieren die Partner derzeit einen gemeinsamen Ansatz für die Projektentwicklung, das Geschäftsmodell und die Verfahrenstechnik. Basierend auf den Ergebnissen der Phase 1 könnte in Phase 2 ein Cluster von industriellen Pilotanlagen im Osten Österreichs technisch entwickelt und bis 2023 in Betrieb genommen werden. Phase 3 beinhaltet die vollständige Realisierung des Vorhabens durch Erweiterung auf die volle Größe von 700.000 Tonnen CO2, womit die globale Skalierbarkeit der Technologie demonstriert werden kann.

Der Erfolg von „c2pat“ wird wesentlich davon abhängen, ob die notwendigen finanziellen und regulatorischen Rahmenbedingungen sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene geschaffen werden. Mit ihrer ambitionierten Zusammenarbeit zeigen Lafarge, OMV, VERBUND und Borealis eine innovative und tragfähige Lösung für die Transformation hin zu einer CO2-freien Wirtschaft in Europa auf.

 

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Datum: 02.07.2020

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