Investments 2016 könnten "Vor-Krisen-Niveau" erreichen
Immobilien bleiben auch 2016 eine beliebte Anlageform für internationale InvestorInnen – zu diesem Schluss kommt der aktuelle “Global Investor Outlook“ (GIO) der Beratungsgesellschaft Colliers International. Mehr als die Hälfte der AnlegerInnen planen, ihre Immobilienkontingente im Jahr 2016 zu erhöhen.
So gaben im Zuge der Befragung 52 Prozent der mehr als 600 InvestorInnen (darunter Private-Equity-Gesellschaften, ImmobilienbestandshalterInnen, Reits und diverse Fondsgattungen) an, dass sie 2016 mehr Geld in Immobilien investieren wollen. 36 Prozent wollen keinerlei Veränderungen vornehmen und nur elf Prozent planen, ihre Investitionen zurückzufahren. Laut GIO soll die gute Stimmung an den internationalen Immobilienmärkten somit auch heuer äußerst positiv bleiben.
Kapitalflut erwartet
Weltweit erwartet Colliers für 2016 Immobilientransaktionen in einer Höhe von 1,2 Billionen USD (rund eine Milliarde Euro). Dieser Kapitalstrom in Verbindung mit den – im Vergleich zu früher – relativ niedrigen Verschuldungsquoten, würde Immobilienrenditen weltweit stabilisieren und so den Immobilienmarkt festigen, glauben die Experten von Colliers. Sollten sich die Prophezeiungen des GIO bewahrheiten, würde 2016 sogar erstmals wieder annähernd so viel Geld in den weltweiten Immobilienmarkt investiert werden wie vor der globalen Finanzkrise im Jahr 2007.
Liquide, stabile Märkte bevorzugt
Das Motto der Befragten scheint "Sicherheit vor Rendite" zu lauten. Denn obwohl hier laut Colliers keine großen Steigerungen bei den Renditen zu erwarten ist, besteht das größte Interesse der InvestorInnen nach wie vor an den stabilen, primären Zielmärkten. Länder mit einer guten wirtschaftlichen Basis stehen also 2016 ganz oben auf der Liste der InvestorInnen. Laut GIO wollen 79 Prozent der BefragungsteilnehmerInnen, von denen die Hälfte ihren Sitz in der Region Europa, Nahost und Afrika hat, ihr Geld in den USA investieren, 55 Prozent in Großbritannien, 34 Prozent in Frankreich und 19 Prozent in Kanada. Als attraktivste Städte für Immobilieninvestitionen wurden London, Paris, New York, San Francisco, Tokyo und Sydney genannt. Nur wenige InvestorInnen werden sich aufgrund von besseren Renditen auf größere Risiken einlassen und in Sekundär- und weitere Peripheriemärkte investieren, so die Ergebnisse des Colliers-Berichts.
Mäßige Risikobereitschaft und Rückkehr zum Fremdkapital
Trotz guter Stimmung an den Immobilienmärkten werden die jüngsten wirtschaftlichen Unbeständigkeiten und geopolitischen Ereignisse das globale Investmentverhalten beeinflussen. Mit dem Wissen, dass sich das wirtschaftliche Umfeld jederzeit ändern könnte, prophezeit der GIO auch besondere Vorsicht und geringe Risikobereitschaft bei Immobilienkäufen. Vor allem der amerikanische Leitzins und ein möglicher Börsencrash in China bereiten InvestorInnen in diesem Zusammenhang Kopfzerbrechen. Gleichzeitig verzeichnet Colliers jedoch auch eine wachsende Bereitschaft der GroßinvestorInnen, Kredite für Immobilieninvestments aufzunehmen. Besonders stark ist dies in den USA (87% der AnlegerInnen wollen dafür Schulden aufnehmen) und Großbritannien (75%) ausgeprägt. Grund für diese Entwicklung seien vor allem die bestehenden, niedrigen Zinserträge, erklären die Experten von Colliers.
Positive Bilanz 2015
Die gute Prognose für 2016 ist das Resultat der positiven Entwicklungen der vergangenen Jahre: Im Rahmen des GIO führte Colliers auch eine Analyse der Immobilieninvestitionen von 2015 durch. Dabei konnten mit 625 Mrd. US-Dollar direkter Immobilieninvestitionen von Jänner bis September gute Werte bilanziert werden, die einem Anstieg um elf Prozent Im Vergleich zu demselben Zeitraum 2014 entsprechen.