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conwert schreibt dreistellige Verluste

Mehr als 150 Millionen Euro musste conwert in ihrer Bilanz 2012 einbußen. Einmaleffekte und "strategische Refokussierung" haben laut dem Unternehmen zu den Verlusten geführt. Positiv: Leerstandsraten und Margen konnten verbessert werden.

Die im österreichischen ATX gehandelte conwert Immobilien Invest SE schloss 2012 mit einem satten Minus ab. Die Umsatzerlöse sanken von 852,9 Millionen Euro in 2011 auf 625,1 Millionen. Das ist ein Rückgang um 26,7 Prozent. Grund seien geringere Veräußerungserlöse von 409,6 Millionen Euro (2011: 613,3 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis drehte von plus 119,8 auf minus 58,5 Millionen Euro. 154,6 Millionen Euro Verlust vor Steuern und 167,8 Millionen Euro Verlust nach Minderheiten musste conwert nach zuvor 23,3 Millionen Euro Gewinn verbuchen.

Erlöse durchwachsen

Die erzielten Margen lagen mit durschnittlich 9,2 Prozent über dem IFRS-Buchwert. Die Vermietungserlöse gingen von 210 Millionen Euro um 10,4 Prozent auf 188,1 Millionen Euro zurück. Grund: das kleinere Gesamtportfolio der conwert. Die Bewirtschaftungseffizienz jedoch, konnte gesteigert werden, wodurch die NRI-Marge (Net Rental Income) von 56,7 Prozent auf 58,7 Prozent anstieg, während die Dienstleistungserlöse von 29,5 Millionen Euro auf 27,3 Millionen Euro sanken.

Alle Zahlen:

Kennzahlen in Mio. € 1. Halbjahr '11 1. Halbjahr '12 2011 2012
Umsatz 373,1 275,5 852,9 625,1
EBIT operativ 63,0 60,1 119,8 -58,5
EBITDA operativ 64,1 57,8 124,8 97,2
Nettoverschuldung 1.713,3 1.617,8 1.713,2 1.505,7
Dividende in Eurocent - - 20 15*
Eigenkapitalquote in % 38,1 39,1 39,3 36,0
Gewinn nach Steuern 10,4 10,1 23,3 -167,8


*) Ausschüttung aus der Kapitalherabsetzung, wird im April ausgezahlt

Hohe Abschreibungen

Vor allem Einmaleffekte, wie die Abschreibung des gesamten in der Bilanz verbuchten Goodwill in Höhe von 114,8 Millionen Euro, sowie Kunden- und Managementbeziehungen in Höhe von 2,8 Millionen Euro, hätten die Verluste gebracht, sagt Johannes Meran, Vorsitzender des Verwaltungsrats der conwert. Darüber hinaus wurden auch die nicht zum Kerngeschäft gehörenden Liegenschaften einer Neubewertung unterzogen. Der Effekt: negative Zeitwertanpassungen von rund 41 Millionen Euro bei den Immobilien in CEE und Luxemburg (einschließlich ECO-Immobilien) und von etwa 30 Millionen Euro aus dem Portfolio von ECO in Österreich und Deutschland.

Refokussierung: Bilanz "aufgeräumt"

Meran: „Wir haben unsere Bilanz im Zuge der strategischen Refokussierung aufgeräumt und damit eine solide Basis für die Weiterentwicklung als langfristig orientierter Bestandshalter von Wohnimmobilien in Österreich und Deutschland geschaffen." Auf die Ausschüttung einer Dividende wird aber verzichtet. Im Nachgang zur 2012 beschlossenen Kapitalherabsetzung wird im April jedoch eine Sonderdividende in Form einer Kapitalausschüttung (ohne KESt) in Höhe von 15 Cent je Aktie ausgeschüttet, teilte conwert mit.

2013: Konzentration auf Deutschland

Für 2013 plant conwert ihr Kerngeschäft als Bestandshalter weiter zu forcieren und eine verstärkte Konzentration auf den deutschen Markt. Die Liegenschaften in CEE sowie Gewerbeimmobilien, vor allem aus dem ECO-Portfolio, sollen in den nächsten ein bis zwei Jahren veräußert werden. Die operativen Cash-Erträge sollen auf 25 Millionen Euro gesteigert werden und die Leerstandsrate weiter reduziert. Diese lag 2012 bei 10,7 Prozent und konnte damit im Vergleich zu 2011 um 3,8 Prozent gesenkt werden. Ende 2013 soll sie bei weniger als zehn Prozent liegen.

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Datum: 27.03.2013

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