EHL-Bilanz zur Expo Real 2016
Positives Echo aus München: Laut Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien, sei das Interesse am rot-weiß-roten Standort und seinen Playern bei der nun zu Ende gegangenen Expo Real so groß wie schon lange nicht mehr gewesen. Gleichzeitig hätten die heimischen Immobilienunternehmen einen starken Auftritt hingelegt, der ihn an Zeiten des großen Zentral- und Osteuropabooms denken lässt.
Einen Run auf heimische Wohnobjekte kann Sandra Bauernfeind, Geschäftsführerin von EHL Immobilien Management, zwar noch nicht orten. Fakt sei aber, dass immer mehr Investoren – institutionelle wie private – ihr Engagement ankurbeln würden. „Das steigende Interesse ist vor allem dem dynamischen Bevölkerungswachstum geschuldet. Internationale Investoren sind überzeugt, dass sich das in einer kontinuierlich steigenden Nachfrage niederschlagen wird.“
Wohnungsmarkt: Fokus auf Teilmärkte
Dieses neu erwachte Interesse bleibt ihrer Ansicht nach allerdings auf genau definierte Teilmärkte, konkret auf den Ballungsraum Wien, beschränkt. „Gefragt sind große Neubauprojekte in Stadtentwicklungsgebieten in Wien mit Investitionsvolumina von mehr als 20 Mio. Euro pro Objekt, idealerweise im Rahmen von Portfolios mit zumindest 50 Mio. Euro Volumen“, so Bauernfeind. Diese würden wegen der anziehenden Bautätigkeit auch in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen.
Gewerbe-Immos: Risikobereitschaft steigt
Auch im Bereich der Gewerbeimmobilien hätten heimische Player im Vergleich zu den Vorjahren besser überzeugen können: „Traditionell wurde Österreich immer als sicherer Hafen betrachtet, in dem mit möglichst geringem Risiko investiert wurde“, sagt Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting. „Heuer gibt es deutlich mehr Bereitschaft, auch Risiken zu übernehmen, um erstens überhaupt Investitionsmöglichkeiten zu finden und zweitens akzeptable Renditen zu erzielen.“ Dabei werden seiner Einschätzung nach neben den traditionellen Investoren aus Deutschland neue Anleger aus Übersee, Asien und dem arabischen Raum immer aktiver.
Österreichische Auslandsinvestitionen: Run auf Deutschland
Österreichische Immobilienentwickler und -investoren präsentierten sich laut EHL bei der Expo Real ebenfalls offensiver denn je. Vom früheren Ostschwerpunkt sei dabei aber nichts mehr zu bemerken, mittlerweile habe sich der Fokus völlig auf Deutschland verschoben. „Die Märkte in Zentral- und Osteuropa sowie Russland sind derzeit generell schwierig“, erklärt Pöltl. Eine gewisse Ausnahme stellten nur Tschechien und Polen dar, wo sich der Immobilienmarkt wieder positiv entwickle.
Keine bösen Überraschungen am Wiener Büromarkt
Bei der Expo Real 2016 servierte EHL ebenfalls frische Zahlen zum Wiener Büromarkt. Ergebnis: Trendindikatoren erweisen sich im Vergleich weiterhin äußerst stabil – mit Spitzenmieten von 25,5 Euro je Quadratmeter. Die Leerstandsrate beträgt aktuell 6,3 Prozent, eine der geringsten in Europa.
Werte, die laut Stefan Wernhart, Büroexperte bei EHL, Investoren weiterhin zum Vorteil gereichten. Die Erträge seien in der Regel gut prognostizierbar. Böse Überraschungen – von denen Wien auch während der Finanzkrise weitgehend verschont geblieben ist – wären weiterhin nicht zu erwarten. Der Experte: „Das bestehende Angebot an Büroflächen kann vom Markt gut aufgenommen werden und Spekulationsblasen sind in Wien nicht zu befürchten.“