Einzelhandel will hochwertige Flächen
Es herrscht immer mehr Nachfrage für immer kleinere und dafür immer hochwertigere Flächen in Bestlagen der wirtschaftlichen und politischen Metropolen, so der Tenor auf der Messe für Einzelhandelsimmobilien MAPIC.
Bei der MAPIC, der wichtigsten europäischen Messe für Einzelhandelsimmobilien, stellten zahreiche Experten fest, dass seitens der Luxusmarken die schwächelnde Konjunktur das Interesse ebenso wenig gebremst hat wie das in den vergangenen Jahren bereits spürbar gestiegene Preisniveau.
Jörg Bitzer, Leiter der Abteilung Einzelhandelsimmobilien bei EHL Immobilien: „Davon profitieren die prestigeträchtigen Einkaufsstraßen in den Innenstädten, hochwertige und meist vor allem neue Einkaufszentren sowie zuletzt immer stärker die Einkaufszonen auf den großen Flughäfen. In diesen Bereichen ist nach wie vor mit einem Nachfrageüberhang und steigenden Mieten zu rechnen.“
Hypermärkte out
Spürbar geringere, aktive Nachfrage herrsche nach Standorten für sehr große Einheiten wie etwa für große Hypermärkte, neue Baumärkte oder auch Möbelhäuser. „Stattdessen suchen die Expansionsmanager unserer Einzelhandelskunden eher Standardflächen, am besten mit rund 100-200 m² Verkaufsfläche und 10 Meter Auslagenfront, um sich in Zeiten des Online Handels entsprechend präsentieren zu können“, weiß Bitzer. Österreich sei bei internationalen Einzelhandelsketten nach wie vor überdurchschnittlich stark gefragt, wobei neben dem dominierenden Wiener Markt zunehmend auch Flächen in Salzburg gesucht werden. „Hier schlägt sich die expansive Standortpolitik der Luxuslabels nieder, denn Salzburg ist zwar ein kleiner Markt, aber mehrere Monate im Jahr sind hier wirklich wohlhabende Kundengruppen zu erreichen, die sehr hohe Umsätze in Bestlagen ermöglichen,“ sagt Bitzer.
"Smart Shopping" in Experimentierphase
Auch neue technische Trends wurden auf der MAPIC behandelt, erhoffen sich Einzelhändler zum Beispiel von Handyapplikationen Möglichkeiten auf aktuelle Angebote hinzuweisen, Kunden gezielt durch Filialen zu führen, etc., um so den stationären Handel im Vergleich zur Onlinekonkurrenz wieder attraktiver zu machen. Allerdings sei man hier über die Experimentierphase zumindest in Europa noch nicht hinaus, meint Einzelhandelsimmobilien-Experte Bitzer.