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Einzelhandel stagniert

Laut Jones Lang LaSalle ist das Transaktionsvolumen für Investitionen in kontinentaleuropäische Einzelhandelsimmobilien im Jahr 2008 auf 12,4 Mrd. Euro im Vergleich zu 2007 (28,2 Mrd. Euro) um 56 Prozent zurückgegangen

Laut einer Studie von Jones Lang LaSalle ist das Transaktionsvolumen für Investitionen in kontinentaleuropäische Einzelhandelsimmobilien (ohne Großbritannien und Irland) im Jahr 2008 auf 12,4 Mrd. Euro im Vergleich zu 2007 (28,2 Mrd. Euro) um 56 Prozent zurückgegangen. Berücksichtigt wurden Shoppingcenter, Fachmarktzentren und Factory Outlets ausgenommen Transaktionen in 1A-Lagen sowie Transaktionen unter fünf Mio. Euro. Das Transaktionsvolumen erreichte somit nicht einmal den Stand des Jahres 2005 mit 14,7 Mrd. Euro. Im letzten Quartal 2008 brach das Transaktionsvolumen auf 1,5 Mrd. Euro (das entspricht 12,1 Prozent des Gesamtvolumens) ein.

Jeremy Eddy, Direktor von European Retail Capital Markets von Jones Lang LaSalle erwartet auch für das erste Halbjahr 2009 eine geringe Investmentaktivität, aber „wir erwarten jedoch Preisanpassungen und zur Jahresmitte eine zunehmende Zahl an Investoren, die daraus Nutzen ziehen. Sie werden sich dabei vorerst weiter auf erstklassige Anlageprodukte konzentrieren. Ein tatsächliches Erstarken der Investmentaktivitäten hängt entscheidend von einer Verbesserung auf den Kreditmärkten ab.“ Der starke Rückgang der Investments beruht auf der nach wie vor schwierigen Finanzierungssituation, den negativen Konjunkturaussichten und steigenden Renditen.

Investoren wenden sich verstärkt den heimischen Märkten zu

An erster Stelle bei den Investitionen in Kontinentaleuropa steht nach wie vor Deutschland mit 2,5 Mrd. (20 %) gefolgt von Spanien mit 1,4 Mrd (12 %), Finnland mit 1,3 Mrd. (10 % und Russland mit 784 Mio. Euro (6 %). Ca. 66 Prozent des Transaktionsvolumens entfallen auf grenzüberschreitende Transaktionen, 2007 lag dieser Wert bei 75 Prozent. Dies weist auf einen Trend, dass sich Investoren verstärkt den heimischen Märkten zuwenden. 55 Prozent des Transaktionsvolumens fielen auf Shoppingcenter, 20 Prozent auf Fachmarktzentren, Supermärkte halten bei elf Prozent.

Resümee Jeremy Eddy: „Investoren suchen in zunehmendem Maße defensiv ausgerichtete Anlagemöglichkeiten. Sie achten auf die Volumina und bevorzugen stabile Marktsegmente, erstklassige Lagen, sichere und langfristige Mietverträge und eine hohe Mieterqualität. Deshalb werden Shopping Center im Jahr 2009 besonders in den großen westeuropäischen Ländern erneut zu den wichtigsten Anlagekategorien der Investment Community gehören. Dieser Trend war bereits 2008 zu erkennen, als fast 80 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens auf die westeuropäischen Länder entfiel.“ (Quelle: www.immopro24.eu)

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Datum: 12.08.2009

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