© ÖBB/Roman Bönsch

Hauptbahnhof Wien - Jahrhundertprojekt am Ziel

Der Hauptbahnhof Wien wurde fünf Jahre nach Abriss seines Vorgängers dem Südbahnhof eröffnet. Rund um den Bahnhof entsteht ein komplett neues Grätzel. Das Stadtentwicklungs-Projekt ist mehr als ein Verkehrsknotenpunkt.

Der Wiener Hauptbahnhof feierte fünf Jahre nach Abriss seines Vorgängers dem Südbahnhof feierlich Eröffnung. Rund 200.000 Besucher ließen sich das Spektakel nicht entgehen. Auf nur noch 50 Hektar – statt 109 Hektar, auf denen sich der alte Südbahnhof erstreckte – entstand der neue Bahnhof in offener, moderner Architektur. Effizienter und leistungsfähiger als je zuvor soll die Verkehrsader sein.

Verkehrsknotenpunkt und Publikumsmagnet

Neue Verbindungen, wie Salzburg-Bratislava oder Wiener Neustadt-Budapest, und der gesamte reguläre Fernverkehr werden im Dezember starten. Spätestens dann erwartet die ÖBB einen Publikumsstrom von rund 145.000 Menschen täglich. Befördert werden sie von mehr als 1.000 Zügen, die hier halten werden. Aber nicht nur Transferleistungen bietet der barrierefreie Bahnhof. Zusätzlich soll die BahnhofCity Wien ein Publikumsmagnet auch für jene werden, die nur shoppen und nicht reisen möchten. Insgesamt 90 Shops bieten auf 20.000 Quadratmetern unter anderem Lebensmittel, Gastronomie und Bekleidung.

Shoppen im Zentrum der Stadt

Nach Wien Mitte mit seinen 23.500 Quadratmetern, ist das neue Einkaufszentrum im Hauptbahnhof das größte im innerstädtischen Bereich. Jörg Bitzer, Leiter des Bereichs Einzelhandel bei EHL Immobilien ist sicher, dass die Eröffnungen der Shoppingcenter in den Bahnhöfen einen Einfluss auf den Markt für Einzelhandelsimmobilien haben: „Die zentrumsnahen Einkaufslagen, sowohl Geschäftsstraßen als auch Einkaufszentren, werden einen positiven Impuls erhalten, einfach weil es wieder normaler wird, für Einkäufe nicht aus der Stadt hinauszufahren.“

"B-Lagen" unter Druck?

Klassische „B-Lagen“, also Einkaufsstraßen mit nur lokaler Bedeutung, werden jedoch stärker unter Druck geraten, auch mittelgroße Einkaufszentren in Randlagen werden die stärkere Konkurrenz aus der Stadt zu spüren bekommen, ist Bitzer sicher. Wenig beachtet, doch nicht zu unterschätzen, sei auch der Kaufkraftabfluss aus Pendlergemeinden in die Hauptstadt: „Wenn täglich die erwarteten 145.000 Passagiere am Hauptbahnhof praktisch unmittelbar vor dem Bahnsteig attraktive Einkaufsmöglichkeiten vorfinden, wird das natürlich dazu führen, dass vor allem viele kleinere Einkäufe noch in Wien und nicht erst in den Herkunftsorten getätigt werden.“

Stadtentwicklung im Areal

Doch nicht nur direkt im Bahnhof wird reges Leben erwartet. Auf dem verbleibenden Areal des Südbahnhofs entstehen etwa 5.000 Wohnungen, rund 20.000 Arbeitsplätze, Schulen und Kindertagesheime für 1.200 Kinder sowie ein sieben Hektar großer Park. Im Sonnwendviertel in unmittelbarer Nähe zum Verkehrsknotenpunkt etwa, fand kürzlich der Spatenstich für mehr als 100 Wohnungen in SMARTer Ausführung statt – nur ein Schritt unter vielen im Rahmen der Bemühungen für leistbares Wohnen.

"Bei SMART-Wohnungen steht eine hohe Alltagstauglichkeit bei gleichzeitig sehr günstigen Eigenmitteln und Mieten im Vordergrund. Die Räume sind kompakt gestaltet, deshalb entstehen keine unnötigen Mietkosten für nicht benötigte Wohnflächen. Die Wohnungen sind daher etwas kleiner als klassische geförderte Wohnungen und bieten dennoch - wie die ersten SMART-Wohnungen im Sonnwendviertel zeigen - ein großzügiges Raumerlebnis. Varianten bei der Raumaufteilung, bei der Ausstattung sowie bei den Freiräumen ermöglichen zusätzlichen individuellen Spielraum und Mehrwert für die Bewohnerinnen und Bewohner", erklärt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Die Eigenmittel betragen maximal 60 Euro/m2, die Miete ist mit 7,50 Euro brutto/m2 begrenzt.

Fast zehn Jahre Planung

Die konkreten Planungen für das gesamte Stadtentwicklungsgebiet starteten bereits im Jahr 1995 mit einem Masterplan. Das gesamte Projekt umfasst den Hauptbahnhof mit den umfangreichen Einkaufsflächen, das Wohngebiet Sonnwendviertel, das Quartier Belvedere, den Helmut-Zilk-Park und ein Gewerbegebiet.

AutorIn:
Archivmeldung: 20.10.2014

Inspiration & Information abonnieren - mit dem wohnnet Newsletter

Weitere Artikel aus dem Channel Immobilienprojekte

M. Hörmandinger

Immobilienprojekte

Projekt Gymelsdorfer Straße: Schlüsselfertig in 24 Stunden

Mit dem Wohnbauprojekt in der Gymelsdorfer Gasse 24 und 26 entstehen in Wiener Neustadt aktuell 20 Wohneinheiten – ...

1599685sv/stock.adobe.com

Immobilienprojekte

EHL vermittelt Wohnentwicklungsliegenschaft in Floridsdorf

Entwicklungsliegenschaft mit über 22.000 Quadratmetern Grundstücksfläche in ausgezeichneter Lage in ...

BUWOG / infinityeleven

Immobilienprojekte

„Lavandula“ im Kennedy Garden bezugsbereit

114 freifinanzierte Mietwohnungen, ausgezeichnete Lage, beste Infrastruktur, umfassende Nachhaltigkeitsangebote. ...

Barbara Benedik/Vienna Insurance Group

Immobilienprojekte

Baustart für „Schneewittchen“ im Nordbahnviertel

Baustart für über 300 preiswerte Wohnungen und Lofts im „preiswerten“, mietpreisgeregelten Segment und in ...

JAKOBCZINGER Visual

Immobilienprojekte

Neue Wohnprojekte in den Trendvierteln Wiens

Die Nachfrage nach hochwertigem und nachhaltigem Wohnraum am Wiener Immobilienmarkt bleibt ungebrochen hoch. WINEGG ...

BUWOG

Immobilienprojekte

HELIO Tower feiert Richtfest

Es geht zügig voran: elf Wochen früher als geplant erhielt der HELIO-Tower kürzlich sein Dach. Eines der größten ...

MS BAU

Immobilienprojekte

Spatenstich für „Mein Zuhause in Simmering“

Am Kanal 111 in Wien Simmering entsteht bis Sommer 2024 ein neues Wohnbauprojekt von MS BAU. Der Neubau bietet mehr ...

BOOMTOWN GmbH

Immobilienprojekte

Investment mit Urlaubsgenuss

Top-Investment für entspannte Winter-Wohlfühlzeit in den Alpen - das ermöglicht der Projektentwickler CROWND ...