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IVG: Fokus auf Core

Marktreport "Europäische Büroimmobilienmärkte": Die Märkte in Deutschland, Großbritannien und Luxemburg gelten als wirtschaftlich robust, Länder mit massiven Vermietungsproblemen wie Spanien, Portugal und Belgien und Frankreich sind vergleichsweise unbeliebt.

Was wollen globale Investoren auf Europas Büroimmobilienmärkten? In erster Linie sind sie an Substanzerhalt und Liquidierbarkeit im Krisenfall interessiert, das ist eines der Ergebnisse des Marktreports "Europäische Büroimmobilienmärkte 2012". Dieses Investmentprofil spiegelt nach Meinung der Studienautoren die eher pessimistische Erwartungshaltung der meisten Investoren in Hinblick auf die zukünftige europäische Wirtschaftsentwicklung ab und trennt auch die europäische Investmentlandkarte deutlich in zwei Lager: Während die Büromärkte in Deutschland, Großbritannien und Luxemburg als wirtschaftlich robust eingeschätzt werden und entsprechend stabile oder fallende Renditen aufweisen, sind Länder mit massiven Vermietungsproblemen wie Spanien, Portugal und Belgien, zunehmend auch Frankreich, bei entsprechend steigenden Renditen vergleichsweise unbeliebt.

"Tatsächlich stand in Europa noch nie eine so gewaltige Summe an Investitionskapital einer so überschaubaren Produktverfügbarkeit gegenüber, spielte für Investoren die Selektion geeigneter Investmentobjekte und Standorte eine solch große Rolle, fanden so viele Investitionen auf so wenigen Quadratkilometern in denselben Investmentstandorten statt und fokussierten sich so viele Investoren auf sogenannte 'Core-Objekte'", analysiert Thomas Beyerle, Chefresearcher der IVG Immobilien AG.

Die Büromärkte in Deutschland (München, Hamburg und Berlin), Stockholm und Warschau weisen im Spitzensegment auf Zwei-Jahres-Sicht die besten Perspektiven auf. "Es überrascht daher nicht, dass sich unter den ersten zehn Platzierten gleich drei deutsche Standorte wiederfinden. Große Abwärtsrisiken bestehen derzeit in Athen, Lissabon, Madrid und Mailand. Deutlich abzuraten ist daher von Standorten, die in den Ländern mit schlechten Markterwartungen (PIIGS) liegen sowie in großen Teilen Ost- und Südosteuropas", so Beyerle.

Österreich bleibt stabil

Laut dem Report lockte die Stabilität des Österreichischen Anlagemarkts im 1. Quartal 2012 vermehrt internationale Investoren an, die auf der Suche nach Core- und Value-add-Objekten waren. Zwei Drittel der Investoren kamen jedoch aus dem Inland. In Österreich wurden im vergangenen Jahr rund 1,7 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert - sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Büroimmobilien kamen dabei nur auf einen Anteil von 27 Prozent. Im ersten Quartal 2012 wurden etwa 300 Millionen Euro in Gewerbeimmobilien umgesetzt. Die Spitzenanfangsrendite für Büroflächen hat sich im Jahr 2011 bei 5,25 Prozent gehalten. Für 2012 wird sowohl im Spitzensegment als auch in guten und durchschnittlichen Lagen mit stabilen Anfangsrenditen gerechnet.

Wachstumsgewinner: Moskau

Die Liste der europäischen Wachstumsgewinner führt Moskau aufgrund seiner enormen Wachstumsdynamik und seines Marktpotenzials vor Warschau und Istanbul an. Angesichts der unübersichtlichen Gemengelage auf den europäischen Finanzmärkten empfehlen die Researcher der IVG ein selektives Vorgehen nicht nur beim Standort, sondern auch bei der Auswahl des Mikrostandorts und des konkreten Objekts. "Gerade in solchen Zeiten bieten sich für Investoren mit geringerer Risikoaversion und Geduld immer auch große Chancen", rät Beyerle abschließend.

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Datum: 11.07.2012

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