ÖFV präsentiert Fertighausbilanz 2015
Der Österreichische Fertighausverband bilanziert ein durchwachsenes Geschäftsjahr: Rückläufigen Zahlen beim Einfamilienhaus stehen erfreuliche Entwicklungen bei den großvolumigen Fertigteilgebäuden und im Export gegenüber.
Von den Mitgliedern des ÖFV wurden im Vorjahr weniger Einfamilienhäuser gebaut, dafür aber mehr großvolumige Gebäude – so das Fazit zum Jahresabschluss. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Wiener Kaffee Landtmann präsentierte Josef Gruber, Vizepräsident des Österreichischen Fertighausverbandes, die Zahlen zur Fertigbauwirtschaft 2015: Der Umsatz ging um 1,97 Prozent bzw. fünf Millionen Euro zurück, insgesamt wurden in Österreich um 3,4 Prozent weniger Einfamilienhäuser in Fertigbauweise errichtet.
Erfreuliche Entwicklungen vermeldete der ÖFV jedoch hinsichtlich des Exports von Fertighäusern, es konnte ein Plus von 8 Prozent verzeichnet werden. Gleichzeitig entwickelt sich auch der großvolumige Fertigteilbau immer mehr zum Hoffnungsmarkt der Branche: Im vergangenen Jahr errichteten Mitglieder des ÖFV 122 dieser Bauten in Österreich; das sind um 36 Objekte und 43 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Insolvenzen drücken Umsatz
Als ausschlaggebenden Faktor für den letztjährigen Umsatzrückgang im Einfamilienhaus-Sektor sieht Gruber die Insolvenzen der Fertigbauunternehmen Hanlo und Schachnerhaus; er bedauert diese Entwicklung: "2015 war das erste Jahr in der ÖFV-Geschichte, in dem Mitgliedsfirmen Konkurs anmelden mussten.“ Weitere Insolvenzen könnten jedoch laut Roland Suter, Präsident des Österreichischen Fertighausverbands, ausgeschlossen werden, die Stimmungslage am Markt sei Dank guter Zahlen im ersten Quartal 2016 wieder "äußerst positiv“.
Den größten Absatz fanden Fertigteilhäuser 2015 – wie schon in den Jahren zuvor - in Niederösterreich; das Bundesland beherrscht rund 32 Prozent des Fertigteilmarktes. Insgesamt wurden dort 782 Einfamilien-Fertighäuser errichtet, das sind deutlich weniger als noch im Jahr zuvor.
Fonds für Härtefälle
Als Neuerung für das laufende Geschäftsjahr präsentierte der ÖFV im Rahmen der Pressekonferenz erstmals die Pläne für einen "Fonds für Härtefälle“. Das Projekt, das sich noch im Aufbau befindet, soll KundInnen in Zukunft mehr Sicherheit beim Kauf von Fertighäusern bieten; ein genaues Umsetzungsonzept befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Fixiert ist jedoch bereits, dass der Fonds mit 30 000 Euro dotiert sein wird und Betroffenen "in besonderen Härtefällen" finanzielle Unterstützung bietet.