Gaulhofer Fenster bestehen Hurrikan-Test
Der heimische Fenster-Hersteller bestand mit 20 verschiedenen Fenstermodellen am Prüfstand des Hurrikan-Fenstertestlabor in Tampa/Florida. Dabei musste enormen Belastungen standgehalten werden.
Als erster industrieller Fensterproduzent Europas hat Gaulhofer vor kurzem die Prüfungen für das Starksturm-Zertifikat bestanden. Schauplatz der Hurrikan-Tests war Tampa/Florida. Das renommierte Fenstertestlabor Architectural Testing prüfte 20 verschiedene Fenstermodelle des steirischen Herstellers auf ihre Hurrikan-Resistenz. Am Prüfstand waren Standardfenster, wie sie in Österreich üblich sind. Einzig die Verglasung wurde modifiziert und durch eine spezielle Folie verstärkt. Während in den USA Fenster üblicherweise nach außen oder über einen Schiebemechanismus von unten nach oben geöffnet werden, schwenken die Fensterflügel europäischer Herkunft nach innen. Auf den ersten Eindruck ein Nachteil bei schweren Windlasten. Die Gaulhofer-Fenster haben den enormen Drucklasten im Testlabor aber dennoch problemlos standgehalten.
Der Elchtest für Fenster
Bei der Hurrikan-Prüfung werden Fenster enormen Belastungen ausgesetzt. Für die erste Qualitätsstufe wird am Prüfstand Sog und Druck simuliert, wie er bei Gebäuden in Sturmzonen entsteht. Halten die Fenster stand, werden sie intensiver Beregnung ausgesetzt. Sollte das Fenster durch die erste Windprüfung etwas beschädigt sein, würde Wasser eindringen und der Test abgebrochen. In der dritten Stufe werden Fensterrahmen und Verglasung mit Holzmasten beschossen, wie sie bei Hurrikans durch die Luft wirbeln. Halten die Fenster stand, folgt noch ein abschließender Cycling-Test, der das Fenster binnen weniger Minuten 4500-mal Sog und Druck aussetzt. Die Prüfung gilt als bestanden, wenn nach Beendigung aller Stufen keine Risse im Fensterrahmen entstanden sind und die Verglasung gehalten hat. Nur ein geschlossenes Fenster kann den sturmbedingten Überdruck in einem Gebäude amerikanischer Bauweise vermeiden, der es zum Einsturz bringen würde.
Starksturmresistenz auch in Österreich relevant
Wenn in Österreich auch keine Stürme wie in Florida aufbrausen, so bleibt auch hier die Relevanz. Die schlimmsten Sturmschäden erlebte Österreich, als im Jänner 2007 Kyrill über Teile Ober- und Niederösterreichs fegte. Er knickte große Bäume wie Streichhölzer und richtete enorme Schäden an Gebäuden an.
Häufiger noch als Sturmkatastrophen dieses Ausmaßes treten in Österreich Starkstürme mit Hagel auf. Allein im Jahr 2004 betrug der gesamte durch Hagelsturm verursachte Schaden hierzulande weit über 20 Millionen Euro. Dazu Manfred Gaulhofer, geschäftsführender Gesellschafter der Gaulhofer Industrie Holding: „Natürlich brauchen wir in Österreich keine sturmsicheren Fenster wie in Florida. Aber es ist schon gut zu wissen, dass unsere Holz- und Holz-Alu-Fenster schon in der Standardausführung höchsten Belastungen standhalten.“