Wohn- und Hotelkonzept für Wiener „Alte Post“
Soravia und Wertinvest bauen das historische Hauptpostgebäude im Stubenviertel um. Bis 2020/2021 entstehen 80 Eigentumswohnungen und ein 5-Sterne-Hotel. Für die Architektur zeichnet ein Büro-Trio verantwortlich. In Summe werden rund 200 Millionen Euro investiert.
Die beiden Immobilienentwickler haben den historischen Gebäudetrakt 2016 erworben, letzte Woche erfolgte der Spatenstich für den „sensiblen“ – in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt geplanten – Umbau, wie die beiden Projektprotagonisten Erwin Soravia, zuständig für den Wohnbereich und Hotelentwickler Michael Tojner von der Wertinvest vor Journalisten betonten. Umgesetzt werde eine ausgewogene wie zeitgemäße Lösung, die unter der Federführung von hochform Architekten mit dem Büro Zeytinoglu und project A01 architects entwickelt wurde.
50 Prozent der Wohnungen bereits verkauft
Im Wohntrakt „Post Palais“ werden im Zuge der Revitalisierung 80 Eigentumswohnungen mit Größen von 45 bis 450 Quadratmetern errichtet. In den Etagen wird dabei der klassische Wiener Altbaustil erhalten, aufs Dach wandern moderne Penthouses. Zu haben sind die Immobilien ab 10.000 Euro je Quadratmeter. In den teuersten Einheiten muss mit 16.000 Euro je Quadratmeter kalkuliert werden. Laut Soravia hätte bereits vor Beginn der eigentlichen Revitalisierung die Hälfte der Einheiten verkauft werden können. Weitere Interessenten könnten in einer ausgestattete Musterwohnung Eindrücke sammeln.
Neben Ambiente und Atmosphäre werden einer finanzkräftigen Klientel auch viele Extras geboten, die über den bereits gewohnten Concierge-Standard im gehobenen Wohnlevel hinausgehen – das „Hotel in der Alten Post“ unterm selben Dach macht´s möglich: So ließen sich unter anderem der dort geplante Beauty-Bereich, das Fitness-Studio und das Spa mitbenutzen.
„Sacher für junge Leute“
Das Hotel, das Tojner gemeinsam Bernd Schlachers Motto Group realisiert, wird auf 150 Zimmer ausgelegt. Über den Betreiber konnte und wollte der Entwickler noch nichts verraten. Nur so viel: Man sei bereits mit namhaften Ketten in konkreten Verhandlungen. Die Eigentümer verfolgen ein Club-Konzept für eine hippe Klientel, wie der Wertinvest-Chef betonte. Geht es nach ihm soll ein „Sacher für junge Leute“ entstehen.
Dem Hotel angegliedert sind Serviced Apartments in Größen zwischen 40 und 90 Quadratmeter, die mit dem Hotel im Jahr 2021 fertig sein sollen. Der Wohnungstrakt soll ein Jahr davor an die neuen Eigentümer übergeben werden.
Belebung des Innenstadtviertels
Mit der Revitalisierung geht eine Öffnung des Bauensembles einher. Geplant sind Fußgängerdurchgänge, die das Fleischmarkt-Quartier behutsam in Richtung Ring öffnen. Mit Boutiquen und Galerien und Veranstaltungsräumen in der Erdgeschosszone soll neues Leben in das laut Soravia „etwas zu kurz gekommene“ Eck der Innenstadt einziehen. Hier sei man auch schon mit dem Museum für angewandte Kunst im Gespräch, wie bei der Projektvorstellung zu erfahren war.